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Die 500 (German Edition)

Die 500 (German Edition)

Titel: Die 500 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Quirk
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Rufmordkampagnen, so was. Watergate war dagegen ein Pfadfinderstreich. Ein investigativer Journalist, Hal Pearson, hat ihm ein bisschen auf die Finger gehauen. Henry hat ihn getötet. Ich weiß, dass die Beweise dafür noch existieren. Ich hätte jemanden einweihen sollen, wo man die Beweise finden kann. Als Rückversicherung. Aber jetzt ist es zu spät.«
    »Warum erzählen Sie es jetzt mir?«
    »Die wissen nur, dass Irin und ich im Haus sind. Nicht, dass Sie hier sind«, sagte er, nahm ein Notizbuch von einem Couchtisch, schrieb etwas auf, riss die Seite heraus und gab sie mir. »Da finden Sie die Beweise.«
    Einige Sekunden lang waren die einzigen Geräusche unser schneller gehender Atem und das Knarzen auf der Veranda. Ich sah eine Gestalt durch den Garten huschen. Henrys Leute. Gott sei Dank stand mein Jeep in der Brandschneise.
    Haskins musterte mich. »Denken Sie über einen Deal nach?«, sagte er.
    Der Gedanke war mir schon durch den Kopf gegangen. Wenn das alles stimmte, was Haskins erzählte, dann hatte ich mit dem Stück Papier ein sehr wirkungsvolles Druckmittel in der Hand. Wenn Henrys Leute mich schnappten und tatsächlich darauf aus waren, mich zu töten, konnte ich mit dem Schlüssel für die Beweise, den Haskins mir gerade ausgehändigt hatte, meinen eigenen Arsch retten.
    »Nein«, sagte ich. »Aber warum vertrauen Sie gerade mir diese Information an?«
    »Denken Sie drüber nach«, sagte Haskins und ging dann auf die Treppe zu. »Das ist das Einzige auf der Welt, wovor Henry Davies Angst hat. Der Beweis für seinen einzigen Fehler. Er wird vor nichts zurückschrecken, um ihn in die Finger zu bekommen. Er ist sehr wertvoll, und ob. Aber glauben Sie wirklich, er lässt den, der darüber Bescheid weiß, einfach so laufen, damit er sich eines langen und glücklichen Lebens erfreut?« Haskins lachte.
    Ich hatte keine Ahnung. Das war alles zu viel für mich.
    »Sie werden sehen. Ich tue Ihnen keinen Gefallen, Michael. Was ich Ihnen gerade erzählt habe, bedeutet für jeden, der davon weiß, das Todesurteil. Es ist das einzige Druckmittel, das es gegen Henry Davies gibt. Und Henry wird nicht zulassen, dass ihn jemand in der Hand hat. Er wird niemanden, der davon weiß, mit dem Leben davonkommen lassen. Deshalb habe ich es für mich behalten. Ob Sie mir glauben oder nicht, es spielt keine Rolle. Das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    »Also, was soll ich es jetzt tun?«
    »Untertauchen. Überleben. Wenn Sie lebend hier rauskommen, haben Sie nur eine Wahl: Besorgen Sie sich die Beweise und machen Sie Henry Davies fertig. Wenn er nämlich herausfindet, dass Sie sie haben – und bei Gott, irgendwie findet er alles heraus –, dann ist die Sache einfach. Entweder müssen Sie oder er dran glauben.«
    Er trug etwas dick auf mit diesem Herr-der-Ringe -Scheiß, aber angesichts der schwarzen Schatten, die ums Haus herum schlichen, konnte ich keine großen Debatten mit ihm führen.
    Er sagte Irin und mir, dass wir uns verstecken sollten. Ich weigerte mich. Wenn sie tatsächlich ins Haus eindrangen, dann wollte ich ihm helfen.
    »Kommt nicht infrage«, sagte er. »Sie wissen nicht, dass Sie hier sind. Das ist unsere einzige Chance. Sie müssen sich versteckt halten und dann verschwinden. Los, nach oben, oder ich erschieße Sie selbst.«
    Er schob Irin, die unter Schock zu stehen schien, in ein Zimmer im ersten Stock. Bevor er die Tür schloss, schaute sie sich um.
    »Ich habe Angst, Mike«, sagte sie.
    »Es wird alles gut. Keinen Muckser, okay?«
    Haskins ging wieder nach unten. Ich suchte nach einer Möglichkeit, wie ich aus dem ersten Stock fliehen könnte. Ich versuchte ein paarmal, aus einem Fenster zu schauen, aber im mer wieder strich aus dem Garten ein weißer Lichtstrahl über die Scheibe. Ich saß in der Falle. Wahrscheinlich sicherten sie die Rückseite, um von vorn ins Haus einzudringen. Saubere Arbeit.
    Was passierte dann? Scheiße, wenn ich das wüsste. Während sie das Haus umzingelten, tat ich das, was mir der Bursche mit der Flinte gesagt hatte (was immer ein guter Rat ist) und zog den Kopf ein. Ich saß im Schlafzimmer im ersten Stock, schwitzte mir den Arsch ab und dachte darüber nach, wie ich da wieder herauskäme. Ich hörte, wie sich jemand weit weniger sanft an der Vordertür zu schaffen machte als ich vorhin an der Hintertür. Dann hörte ich, wie jemand Befehle brüllte. Ich war mir nicht sicher, aber das hörte sich verdammt nach Marcus an. Dann dröhnte der Schuss einer Schrotflinte

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