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Die 500 (German Edition)

Die 500 (German Edition)

Titel: Die 500 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Quirk
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helfen«, sagte ich. »Tun Sie es nicht. Das ist ein abgekartetes Spiel, Irin hat nichts damit zu tun. Sie wissen alles. Sie kommen. Sie werden das gegen Sie verwenden.«
    »Was wissen Sie schon?«
    Er trat einen Schritt zurück. Die beiden Läufe behielten mich im Visier.
    »Sie arbeitet nicht für Henry Davies. Sie ist nur ein dummes Mädchen, das seinem Vater helfen will. Wenn Sie ihr was antun, dann sind Sie geliefert. Sie spielen denen genau in die Hände. Wahrscheinlich sind sie schon auf dem Weg hierher. Tun Sie es nicht. Die werden Sie damit erpressen.«
    »Wer sind Sie?«, fragte er. Ich sah, dass seine Knöchel weiß wurden, dass seine Hände den Kolben der Flinte fester umschlossen.
    »Ich habe herausgefunden, was passiert ist, dass die versuchen, Sie in eine Falle zu locken. Ich will Ihnen helfen.«
    »Arbeiten Sie für Davies?«
    »Die haben mich nicht geschickt. Ich versuche nur zu verhindern, dass irgendwer verletzt wird.«
    Ich versuchte einen Richter des Obersten Gerichtshofs mit meinem kindischen Geplapper dazu zu bringen, seine Beretta herunterzunehmen. Die ganze Situation war derart surreal, dass ich selbst nicht ganz glauben konnte, was sich hier gerade abspielte. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich vor Angst erstarrt.
    »Das heißt also Ja«, sagte er. Dann fing er an, resigniert zu kichern und den Kopf zu schütteln. »Es ist zu spät«, sagte er. »Es bleibt keine Zeit mehr.«
    Er setzte sich auf die Couch. Das Gewehr war immer noch auf mich gerichtet. Ich hatte das Gefühl, dass Haskins schon abgeschlossen hatte.
    »Setzen Sie sich«, sagte er und deutete mit dem Gewehr auf einen Schaukelstuhl.
    Ich setzte mich. Für jemanden, der so gut bewaffnet und wahrscheinlich paranoid war, machte er einen ziemlich gelassenen Eindruck.
    »Wie heißen Sie?«
    »Michael Ford.«
    »Und Sie sind wirklich hier, weil Sie in letzter Minute eine Sauerei verhindern wollen?«
    »Ja«, sagte ich. »Es ist noch nicht zu spät.«
    Er lachte wieder. Es klang nicht verrückt. Es klang, als hätte man ihm gerade einen tollen Witz erzählt.
    »Nun, Sir Galahad, das ist sehr nobel von Ihnen. Aber Sie haben sich gerade ohne jeden Grund kopfüber in eine äußerst prekäre Lage gestürzt. Ich glaube, diese Geschichte wird für keinen von uns ein gutes Ende nehmen.«
    Vielleicht war er deshalb so gelassen, weil er schon beschlossen hatte, uns alle umzubringen.
    »Tun Sie es nicht.«
    »Tun Sie mir um Himmels willen einen Gefallen«, sagte er. »Lassen Sie diesen Spruch. Sie haben anscheinend wirklich keinen Schimmer, worum es hier geht, oder?«
    Da war was dran.
    »Wenn ich es ihm erzähle, glaubt er mir ohnehin nicht«, sagte er zu Irin. »Sagen Sie es ihm.«
    »Sie brauchen ihn nicht aufzuhalten, Mike«, sagte sie, wobei ihr Blick auf den Boden gerichtet war. »Er wollte mir nichts antun.«
    Ich schaute wieder zu Haskins.
    »So etwas könnte ich nicht. Ich habe eine Tochter«, sagte er. »Was hat Davies Ihnen erzählt? Dass ich ein Psychopath bin, der mit allen Mitteln seine schmutzigen Geheimnisse wahren will? Dass ich das Mädchen umbringe, wenn sie mir zu nahe kommt? Unsinn.« Er schüttelte den Kopf. »Die wollen mich heute Abend ausschalten, richtig?«
    »Die haben das Mädchen beschattet«, sagte ich. »Sie haben gesagt, wenn sie Ihnen oder den Beweismitteln zu nahe kommt, dann sind Sie fällig.«
    »Dann gibt es keinen Zweifel mehr, dass sie hinter mir her sind. Es geht nicht um Material, das mich belastet – sondern Henry. Das wollen sie zurück. Und es ein für alle Mal verschwinden lassen. Ich habe dieses Material. Die wollen mich nicht erpressen. Sie haben es mit allerlei Verführungskünsten und mit jedem Druckmittel versucht und sind gescheitert. Sie werden mich töten. Das Mädchen weiß inzwischen auch zu viel, schätze, auch sie werden sie töten.«
    »Und Sie werden ihr sicher nichts antun?«, fragte ich.
    Haskins stöhnte genervt auf. »Wie ich schon gesagt habe, nein.«
    »Dann haben Sie nur versucht, sich selbst zu schützen?«
    »Ja.«
    »Und ich habe nur versucht, das Richtige zu tun?«
    »Kann sein, auf eine vollkommen fehlgeleitete Art. Wenn Sie wirklich in Davies’ Auftrag gekommen wären, dann würden Sie hier nicht unbewaffnet mit mir plaudern, dann wären Sie entsprechend ausgerüstet, um mich töten zu können.«
    »Dann verstehe ich eins nicht. Warum hauen wir nicht einfach ab? Warum muss die Geschichte schlecht aus gehen?«
    »Weil es zu spät ist«, sagte Haskins und schaute aus dem

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