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Die 6. Geisel - Thriller

Titel: Die 6. Geisel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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der die Renfrews mit der Entführung von Madison Tyler und dem Mord an Paola Ricci in Verbindung brachte.
    In der nächsten Stunde wurden zwei Absperrungen errichtet. Die innere umschloss das Haus mit dem Giebeldach, die äußere ein Areal von zwei Häuserblocks im Umkreis.
    Im Haus selbst hatte sich in der ganzen Zeit nichts gerührt, und ich fragte mich allmählich, was da drin vorging. Packte Renfrew seine Koffer? Vernichtete er Unterlagen?
    Es war schon fast vier Uhr nachmittags, als fünf schwarze Geländewagen die Straße hinaufkamen. Sie parkten auf dem Gehsteig, senkrecht zur Front des Hauses mit dem Giebeldach.
    Dave Stanford kam auf unseren Wagen zu und reichte mir ein Megafon durchs Fenster. Sein Pferdeschwanz war auf FBI-Norm gestutzt, das humorvolle Blitzen in seinen blauen Augen war verschwunden. Dave arbeitete jetzt nicht mehr undercover.
    »Wir haben hier das Kommando, Lindsay«, sagte er. »Aber da Renfrew Sie kennt, sollten Sie versuchen, ihn dazu zu überreden herauszukommen.«
    Conklin ließ den Motor an, und wir fuhren ein paar Meter über die Straße, um vor Renfrews Einfahrt stehen zu bleiben. Sowohl der Van als auch der BMW waren jetzt zugeparkt.
    Ich nahm das Megafon und stellte mich hinter die offene
Autotür. » Paul Renfrew , hier spricht Sergeant Boxer. Wir haben einen Haftbefehl gegen Sie wegen Mordverdachts. Bitte kommen Sie langsam und mit erhobenen Händen heraus.«
    Meine Stimme dröhnte durch die ruhige Wohnstraße. Ein Vogelschwarm flog auf und übertönte kurz das Knattern der Hubschrauberrotoren.
    »Bewegung im Obergeschoss«, sagte Conklin.
    Alle Muskeln in meinem Körper spannten sich. Blitzschnell glitten meine Augen über die Fassade des Hauses. Ich sah nichts, und doch überlief es mich eiskalt. Ich spürte , dass eine Waffe auf mich gerichtet war.
    Wieder hob ich das Megafon, drückte auf den Knopf.
    »Mr. Renfrew, das ist Ihre letzte Chance, und Sie sollten sie nutzen. Es ist genug Artillerie auf Ihr Haus gerichtet, um es in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Zwingen Sie uns nicht, sie einzusetzen.«
    Die Haustür wurde einen Spalt breit geöffnet. Renfrew tauchte aus dem Dunkel auf und rief: » Ich komme raus. Nicht schießen! Bitte nicht schießen! «
    Ich schielte kurz nach links, um zu sehen, wie das FBI reagierte. Ein Dutzend M16-Gewehre, wenn nicht mehr, waren immer noch auf die Haustür gerichtet. Ich wusste, dass in diesem Moment irgendwo auf einem Dach, vielleicht dreißig Meter von hier, ein Scharfschütze mit einer Remington 700 mit Präzisions-Zielfernrohr Renfrews Stirn genau im Fadenkreuz hatte.
    »Treten Sie vor, damit wir Sie sehen können«, rief ich dem Mann in der Tür zu. »Gute Entscheidung, Mr. Renfrew«, fügte ich hinzu, als er meiner Aufforderung folgte. »Und jetzt drehen Sie sich um und gehen rückwärts vom Haus weg, immer dem Klang meiner Stimme nach.«
    Renfrew stand jetzt unter dem Giebeldreieck vor dem Eingang seines Hauses. Zwischen uns lagen knapp zehn Meter kurz geschorener grüner Rasen.

    »Ich kann nicht«, sagte Renfrew mit schwacher Stimme, beinahe flehend. »Wenn ich da rausgehe, erschießt sie mich.«

113
    Renfrew sah aus, als hätte er Angst, und er hatte auch allen Grund dazu. Eine falsche Bewegung, und seine Lebenserwartung läge bei etwas unter zwei Sekunden.
    Aber er fürchtete sich nicht vor uns.
    » Wer will Sie erschießen?«, rief ich.
    »Laura, meine Frau. Sie steht oben mit einer Halbautomatik. Ich glaube, sie wird versuchen, zu verhindern, dass ich mich ergebe.«
    Das war eine ungute Wendung. Wenn wir erfahren wollten, was mit Madison Tyler passiert war, mussten wir dafür sorgen, dass Paul Renfrew am Leben blieb.
    »Tun Sie genau , was ich Ihnen sage!«, rief ich. »Ziehen Sie Ihre Jacke aus und werfen Sie sie weg. … Okay. Gut. Und jetzt leeren Sie Ihre Hosentaschen aus.«
    Das Mikro meines Funkgeräts war eingeschaltet, sodass alle, die auf unserer Frequenz waren, mithören konnten.
    »Schnallen Sie Ihren Gürtel auf, Mr. Renfrew, und lassen Sie die Hose herunter.«
    Renfrew warf mir einen fragenden Blick zu, aber er gehorchte. Die Hose fiel, doch das Hemd reichte ihm fast bis zur Mitte der Oberschenkel.
    »Jetzt drehen Sie sich langsam um. Dreihundertsechzig Grad. Ziehen Sie das Hemd hoch, damit ich Ihre Taille sehen kann«, sagte ich. Er mühte sich, meiner Anweisung Folge zu leisten. »Okay, Sie können die Hose wieder hochziehen.«
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen.
    »Und jetzt möchte ich, dass Sie die

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