Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Titel: Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aljoscha A. Schwarz , Ronald P. Schweppe
Vom Netzwerk:
auch Sie so einige erfüllbare und (wahrscheinlich) unerfüllbare Wünsche: einen guten Job, einen liebevollen Partner, Gesundheit, verlässliche Freunde, ein Häuschen am See, ein tolles Auto – oder gar den Jackpot im Lotto... Es wäre schon sehr erstaunlich (und sehr erfreulich), wenn Sie wirklich wunschlos glücklich wären. Dass wir uns gern ausmalen, was wir alles für schöne Dinge, Eigenschaften, Fähigkeiten und Zustände haben könnten, ist völlig natürlich. Und dann wollen wir uns diese Dinge natürlich nicht nur vorstellen, sondern hätten sie auch gerne tatsächlich.
    Wenn wir vergleichen, was wir uns wünschen und was wir haben, bemerken wir einen Unterschied. Und dieser Unterschied ist nicht erfreulich. Wir stellen fest, dass uns etwas fehlt.
     
    Vahari, das Schwein, war nicht zufrieden. Eigentlich war sie nie so richtig zufrieden. Als ihre Freundin Pikki, die Feldmaus, von Kurma erzählte, suchte sie die Meisterin auf und klagte: »Es gibt so viel Schönes. Im Augenblick stelle ich mir vor, wie ein ganzer Haufen saftiger Eicheln, gemischt mit ein paar Trüffeln und Zuckerrüben … Ach, wäre das herrlich!« Ihr lief das Wasser im Mund zusammen und ihre Augen glänzten. Doch dann ließ sie den Rüssel traurig hängen. »Nie bekomme ich wirklich das, was ich mir vorstelle!« Kurma lächelte und sprach: »Ja, das ist freilich bitter, sich so etwas Unangenehmes vorstellen zu müssen!«
    Unangenehm? Ist es denn unangenehm, sich etwas Schönes vorzustellen? Es müssen ja nicht gerade Eicheln sein … Nein – natürlich ist es erst einmal sehr angenehm, von schönen Dingen zu träumen. Das Problem ist nur, dass wir schnell merken, dass uns das, wovon wir so sehnsüchtig träumen, fehlt, sobald wir »die Augen wieder öffnen«. Und so entstehen selbst aus wunderbaren Vorstellungen letztlich doch oft unangenehme Gefühle.
    Ist das nicht ärgerlich? Wir sehen das Schöne vor unserem inneren Auge, doch wenn wir dann die Augen öffnen, ist es nicht mehr da! Und dann? Dann haben wir verschiedene Möglichkeit
    • Wir sind traurig und frustriert.
    • Wir verschließen die Augen vor der Wirklichkeit.
    • Wir versuchen um jeden Preis das zu bekommen, was wir uns vorgestellt haben.

     
    Diese Alternativen sind nicht sehr attraktiv. Wer ist schon gern traurig und frustriert? Die Augen vor der Realität zu verschließen, bringt offensichtlich auch Schwierigkeiten mit sich: Wer versucht, mit geschlossenen Augen eine befahrene Straße zu überqueren, wird das schnell verstehen. Und was ist mit der dritten Möglichkeit? Immerhin scheint sie noch am ehesten dazu zu führen, dass wir das bekommen, was wir gern hätten. Deshalb ist das auch diejenige Alternative, die die meisten Menschen wählen.

     
    Dabei gibt es nur ein Problem: Wenn unser Wunsch nicht im Einklang mit unseren wahren Bedürfnissen steht – sollten wir dann wirklich versuchen, diesen Wunsch um jeden Preis zu erfüllen? Wer sich den Wunsch nach jeder leckeren Speise erfüllen will (wie Vahari, das Schwein), wird bald vor einer Reihe von Unannehmlichkeiten stehen. Mit Sicherheit wird er wohl bald ziemlich dick sein …
    Meist sind die Probleme aber nicht so offensichtlich:
    Carl wünscht sich einen neuen Porsche. Zweifellos ein schickes Auto. Nicht ganz billig, aber Carl ist bereit, hart dafür zu arbeiten. Nach zwei Jahren (er hat einen wirklich guten Job!) kann er sich sein Traumauto leisten. Seine Vorstellung von seinem Traumwagen hat also dazu geführt, dass er sich angestrengt und sein Ziel schließlich erreicht hat.
    Oder?
    Was war Carls Vorstellung? Nur ein schönes Auto? Oder aber das Ansehen, die Bewunderung, den Sexappeal, die der Wagen repräsentiert? Falls das so war, hat seine Vorstellung wahrscheinlich dazu geführt, dass er zwei Jahre seines Lebens dem falschen Ziel hinterhergelaufen ist. So toll der Sportwagen ist – er hat Carl weder sexy noch bewundernswert noch beliebt gemacht. Und glücklich wahrscheinlich auch nicht (abgesehen von der ersten Woche).
    Dass uns unsere Vorstellung antreibt, ist also nicht immer gut. Wenn wir uns etwas als erstrebenswert vorstellen, treibt uns die Vorstellung zwar voran – aber eben nicht unbedingt in die Richtung, in die unser Herz will.
     
    Vahari rümpfte verwirrt ihren Rüssel. »Meisterin Kurma, Ihr meint also, das Problem ist, dass ich mir so leckere Eicheln und Trüffel und … oje …« Ihr lief schon wieder das Wasser im Mund zusammen. »… vorstelle? Ja, ich würde diese Dinge ja auch

Weitere Kostenlose Bücher