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Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Titel: Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aljoscha A. Schwarz , Ronald P. Schweppe
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»aufnehmen«, tun wir das nicht wie ein Videorekorder, und wenn wir etwas »verarbeiten«, tun wir das nicht wie ein Computer. Videorekorder und Computer bleiben dieselben, wenn sie ihre Arbeit des Aufnehmens und Verarbeitens verrichtet haben. Nicht so wir Menschen. Es ist natürlich schwierig, diese Veränderungen in uns selbst zu spüren. Sie finden in der Regel unmerklich und allmählich statt. Doch wahrscheinlich können auch Sie sich an einschneidende Lernerfahrungen erinnern, die Sie in kurzer Zeit verändert haben – beispielsweise
    Ihren ersten Liebeskummer. Manche Erfahrungen verändern uns sogar so, dass Sie unsere Wahrnehmung der Welt völlig auf den Kopf (oder auf die Füße) stellen. Menschen, die ein »Erleuchtungserlebnis« hatten, die ihren eigenen Tod erlebten und wieder ins Leben zurückgebracht wurden oder die von einer lebensbedrohlichen Krankheit genasen, berichten oft davon. Auch wenn solche Ereignisse es sehr deutlich bewusst machen – letztlich verändert uns jede Erfahrung.

     
    Bei anderen sind Veränderungen leichter zu erkennen: beispielsweise bei Kindern. Ist es nicht erstaunlich, dass ein Kind nur durch beiläufiges Hören und Nachahmen eine Sprache perfekt lernen kann?
    Was sich beim Lernen in uns verändert, ist auf unterster Ebene unser Gehirn selbst. Gefühle, Bilder, Erinnerungen, Gedanken, Wahrnehmungen zeigen sich im Gehirn als Nervenimpulse, die in für sie jeweils charakteristischen Nervenbahnen verlaufen. Dabei werden chemische Stoffe ausgeschüttet, die das Wachstum von Nervenverzweigungen fördern. Wenn wir nun eine bestimmte Erfahrung wiederholen, bilden sich individuelle neue Verzweigungen – ein neuer Nervenpfad entsteht. Wir haben etwas gelernt.
    Zunächst sind diese neuen Pfade durch den Neuronendschungel des Gehirns klein und verkümmern rasch, wenn sie nicht benutzt werden. Wenn wir sie jedoch häufig nutzen, werden sie zu »Autobahnen«, auf denen die Gedanken, Gefühle, Bilder und Wahrnehmungen ungehindert vorankommen.
    Lernen verändert uns also tatsächlich in unserem Innersten. Wenn wir uns nicht verändern würden, könnten wir gar nicht lernen.
     
    Kurma spricht: »Und sollte einer auch einst die vollkommenste Wahrheit verkünden – wissen könnte er’s nicht. Es ist alles durchwebt von Vermutung.«

     
    In diesem Abschnitt haben wir überlegt, dass ein wichtiger Teil der Wandlungsfähigkeit die Fähigkeit zu lernen ist – und dass das Lernen uns und unser Gehirn verändert. Um lernen zu können, müssen wir wandlungsfähig sein – das heißt, uns von vorgefassten Meinungen befreien, geistige Scheuklappen ablegen und uns der Vielfalt der Welt öffnen. Je offener wir der Welt gegenüberstehen, desto weniger wird sie uns in unruhige Bewegung versetzen, desto mehr werden wir Ruhe in uns selbst finden.

     
    Die Möglichkeiten, die die Welt uns bietet, sind endlos vielfältig. Wir können uns nicht vorstellen, was es alles gibt. Wir können uns nicht einmal vorstellen, was wir uns vorstellen könnten – bis wir es tun.
    Wir haben einen Trieb in uns, der so stark ist wie der Nahrungsoder Geschlechtstrieb: Es ist der Drang, geistig-seelisch zu wachsen. Unser ganzer Geist ist so angelegt, dass er ständig nach Sinn, nach Verstehen, nach neuen Möglichkeiten sucht. Seelische Entwicklung ist das Lebensprinzip des Menschen. Dieser Drang zu lernen, ist nicht »zufällig« im Menschen so stark. Schon auf biologischer Ebene ist er sinnvoll. Unser im Vergleich mit den meisten anderen Lebewesen dieses Planeten großer Verstand hat die Aufgabe, Sinn in die Welt zu bringen und zu verstehen. Das ist ein gewaltiger Vorteil in einer ansonsten zufälligen und chaotischen Welt, die sich stets ändert. Je mehr wir uns bemühen zu erkennen, je offener wir für Neues sind, desto mehr Bewegungsspielraum verschaffen wir unserem Geist. Unsere Freiheit wird umso größer, je wandlungsfähiger wir sind.

     
    Bei der Suche nach einem Arbeitsplatz ist selbstverständlich: Je mehr Kenntnisse einer hat, desto einfacher wird es für ihn, eine Stelle zu finden. Bei der Suche nach einem erfüllten Leben ist es nicht anders. Dann geht es jedoch nicht um klar umrissene Tätigkeiten, Aufgabengebiete, Zeugnisse oder akademische Grade, sondern um die Kenntnis des Lebens. Je mehr einer die Welt, das Leben, andere und vor allem sich selbst kennt, desto einfacher wird es für ihn werden, seinen Platz im Leben zu finden.
     
     
    Das Geheimnis der Wandlungsfähigkeit besteht darin, den Geist zu

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