Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete
bewegen und dabei nicht aus der Mitte zu kommen. Das Geheimnis liegt in der Kunst, die Harmonie zwischen dem Innen und dem Außen herzustellen – und dazu muss es erst einmal in uns harmonisch zugehen.
Meist herrscht ein rechtes Durcheinander in uns. Ein Teil will dies, ein anderer Teil etwas anderes. »Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen...« heißt es bei Goethe. Meistens sind es sogar mehr als zwei Seelen, die in unserer Brust wohnen – doch wie viele Seelen es auch sind: Immer sind es wir selbst. Oder besser gesagt, das, was wir »Ich« nennen, ist das Zusammenspiel verschiedener innerer Persönlichkeitsteile. Innere Widersprüche, das Gefühl des Hin-und-Hergerissenseins erleben wir, wenn unsere Persönlichkeitsteile nicht miteinander, sondern gegeneinander arbeiten. Beispielsweise sagt der Genießer in uns: »Jetzt ein Gläschen Wein, das wäre doch herrlich!« und sofort meldet der Kritiker: »Nein! Jetzt muss die Arbeit getan werden!«. Wir nehmen beide Stimmen wahr und es entsteht ein Druck. Vielleicht ist das Problem leicht zu lösen (beispielsweise die Arbeit schnell tun und dann ein Weinchen trinken), doch selbst dann ist es nicht immer leicht, die »vernünftige« Lösung umzusetzen. Die beiden (oder mehr) Teile unserer Persönlichkeit wollen einfach nicht zusammenarbeiten.
Das liegt in der Regel daran, dass unsere Persönlichkeitsteile nicht gut miteinander kommunizieren. Jeder Teil unseres Selbst, auch unsere »Schattenseite«, hat eine positive Absicht. Immer. Doch die Mittel, um diese positive Absicht umzusetzen, sind oft nicht mehr aktuell (wenn beispielsweise ein Erwachsener mit kindlichen Mitteln versucht, Aufmerksamkeit zu bekommen) oder nicht mit anderen Persönlichkeitsteilen vereinbar.
Es ist wie in einer großen Firma: Je besser die Mitarbeiter miteinander sprechen, je besser sie sich und ihre Aufgaben kennen, desto besser, runder, erfolgreicher und problemloser wird die Firma laufen. Nicht anders bei der »Ich-AG«, die von unseren Persönlichkeitsteilen gebildet wird.
Um die innere Kommunikation zu verbessern, gibt es drei entscheidende Regeln:
1. Nimm alle Teile deiner Persönlichkeit ohne Vorbehalt an. Jede hat eine positive Absicht!
2. Jeder Versuch, einen Teil des eigenen Selbst zu unterdrücken und seine positive Absicht nicht zu würdigen, löst innere Konflikte aus.
3. Bei inneren Konflikten sollte sich die Suche nach Lösungen auf die Suche nach anderen Möglichkeiten, die positive Absicht zu verwirklichen, beziehen.
Im Idealfall arbeiten alle Teile einer Person zusammen. Sie erlebt keine inneren Konflikte, ruht geborgen in sich selbst, löst von außen kommende Schwierigkeiten mit dem gesamten Potenzial, das in ihr steckt, und hat eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten.
Es lohnt sich, sich selbst besser kennen zu lernen. Jeder Teil unseres Selbst hat wichtige Fähigkeiten, Einsichten, Möglichkeiten, Freuden … Warum sollten wir uns nicht mit uns selbst befreunden?
Aus Kurmas Übungen: Bewegtes Stehen
Stillstand ist nicht wirklich möglich: Wenn Sie still stehen, arbeiten Ihre Muskeln ständig, um das Gleichgewicht zu halten. Dessen sind wir uns selbstverständlich in aller Regel nicht bewusst – doch es kann sehr interessant sein, das Bewusstsein darauf zu richten: Dadurch erfahren Sie am eigenen Körper, dass zur stabilen Harmonie Bewegung gehört. Dazu können Sie einmal drei kurze Übungen ausprobieren:
Mit geschlossenen Augen stehen . Sie werden schon bei dieser einfachen Übung feststellen, wie sehr Ihre äußere Stabilität von Ihrer inneren Ruhe abhängt.
Vollkommene Balance. Stehen Sie so entspannt wie möglich; nur die Muskeln, die zum Stehen unabdingbar sind, sind aktiv. Heben Sie nun langsam einen Arm seitlich an, und versuchen Sie, die Spannung aller anderen Muskeln nicht zu verändern. Ist Ihnen das gelungen? Wenn ja: Wiederholen Sie die Übung und achten Sie ganz genau auf Ihren Körper. Wenn Sie nämlich nicht mit anderen Muskeln gegensteuern, würden Sie umfallen, da Sie Ihren Schwerpunkt verschieben, indem Sie den Arm heben!
Die Baumstellung. Diese Übung stammt aus dem Hatha-Yoga und ist ideal, um innere Ruhe zu entwickeln – die bewegte Stille. Sie stehen dabei auf einem Bein und legen die Fußsohle des anderen Beines an die Oberschenkelinnenseite. Führen Sie Daumen und Zeigefinger zusammen, drehen Sie die Handflächen nach vorn und heben Sie die Arme ein wenig seitlich
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