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Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Titel: Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aljoscha A. Schwarz , Ronald P. Schweppe
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den vielen Grausamkeiten in der Welt hörte, spürte er, wie die alte Wut in ihm aufkam. Mittlerweile konnte er aber schnell wieder ruhig werden – und doch war er beunruhigt. »Meisterin, wir leben glücklich und in Frieden. Aber was ist mit den armen Geschöpfen, die unter Unwissenheit, Begierde und Gewalt leiden? Können wir nichts tun, um zu helfen?« Kurma schloss die Augen und sagte: »Du hast den Frieden in dir noch nicht gefunden.« Rantan überlegte eine Weile. Dann sprach er: »Ihr habt wohl recht. Doch wenn ich den Frieden in mir gefunden habe – was kann ich dann tun?« Kurma öffnete die Augen und lächelte ihn strahlend an. »Wenn es in dir vollkommen friedlich ist, was könnte dann unfriedlich sein?«

     
    Frieden bedeutet, nicht gegeneinander, sondern miteinander zu handeln. Dazu ist es keineswegs notwendig – ja oft nicht einmal wünschenswert -, das Gleiche zu tun. Beispielsweise bei einem Fußballspiel:
    22 Spieler können miteinander spielen. 11 Spieler versuchen, in das eine, die anderen 11 in das andere Tor zu treffen. Dass sie unterschiedliche Ziele haben, macht das Spiel aus; es ist keine Feindschaft. Jeder Spieler respektiert seine Mitspieler, vermeidet, seinen Mitspielern Schaden zuzufügen, und kann darauf vertrauen, dass sie ihn nicht verletzen. Das Spiel gründet auf der Freude an der Bewegung und am Erkunden der eigenen Grenzen.
    22 Spieler können aber auch gegeneinander spielen. Zwei feindliche Parteien stehen einander gegenüber, die darum kämpfen, den anderen zu besiegen. Um beinahe jeden Preis. Wenn der Gegner nicht verletzt wird, dann nur deshalb, um möglichen Strafen zu entgehen. Aber wenn es sich lohnt, wird der Feind auch dann verletzt. Das Spiel gründet auf Geltungsdrang und Eigennutz.
    Im Profi(t)fußball spielen die Spieler nicht miteinander, sondern gegeneinander – die Folgen sind Verletzungen, Wut und Enttäuschung. Und die Spieler haben nicht annähernd so viel Freude am Spiel wie Kinder bei demselben Spiel. Selbst bei Spielen gibt es selten Friedfertigkeit. Das ganze Leben scheint ein Kampf zu sein.

     
    Aggression ist natürlich. Ein Tier überlegt nicht, sondern handelt auf die simpelste, einfachste und unmittelbarste Art und Weise – gedankenlos. Ist es krank, kann es nicht darüber nachdenken, dass es vielleicht vernünftig wäre, sich einem Menschen gegenüber sanftmütig zu verhalten, damit er es zum Tierarzt bringt – es wird viel eher wütend oder verängstigt aggressiv reagieren. Aggression ist natürlich, aber tierisch. Sie ist des Menschen, der sich seiner Möglichkeiten bewusst ist, unwürdig.
    Alle Religionen lehren Friedfertigkeit. Und doch kämpfen ihre Anhänger mit- und gegeneinander, als hätten Jesus, Mohammed oder Buddha niemals gelebt. Können wir überhaupt hoffen, mehr Frieden in die Welt zu bringen?
    Immerhin können wir einen kleinen, aber sehr wichtigen Teil der Welt in eine Insel der Sanftmut verwandeln: uns selbst.
    Wir sollten zunächst damit beginnen, den Frieden in uns selbst zu suchen. Wenn wir schon mit uns selbst kämpfen, wenn wir uns selbst Gewalt antun, wenn unsere Gedanken und Gefühle gegeneinander streiten: Wie soll Frieden im Äußeren sein, wenn er nicht wenigstens schon im Inneren ist?
    Der Weg zu innerem Frieden ist Meditation.
    • Wir können einfach friedlich sitzen.
    • Wir können unserem Atem folgen.
    • Wir können die Gedanken bei Musik oder Malerei friedlich werden lassen.

     
    Ist die Sanftmut erst einmal in uns, wird es uns schon viel leichter fallen, auch friedfertig nach außen zu handeln. Wir müssen keine Staatsmänner und Würdenträger sein, um Frieden in die Welt zu bringen:
    • Wir können unsere Kinder ohne Gewalt groß werden lassen.
    • Wir können mit unseren Freunden und unserer Familie verständnisvoll umgehen.
    • Wir können fremden Menschen offen und friedfertig begegnen.
    • Wir können unsere Untergebenen respektieren und sie nicht in ihrer Würde verletzen.
    • Wir können unsere Vorgesetzten als Mitmenschen und nicht als Feinde betrachten.
    • Wir können gewaltfrei kommunizieren.
    Jeder ist ein Teil der Welt. Alle Teile der Welt sind untrennbar miteinander verwoben. Der Einzelne und die Welt sind also auf einer höheren Ebene eins. Daher macht jeder einen Unterschied. So wie Gewalt Gewalt zeugt, gebiert Güte Güte.
    Wenn wir in uns hineinhorchen und die Insel der Friedfertigkeit in der Mitte unseres Herzens entdecken, finden wir Gelassenheit, Geborgenheit und Glück – und

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