Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete
meditieren zu können, ist jedoch falsch. Das Entscheidende ist schließlich nur, dass wir lernen, entspannt, heiter und gelassen zu leben. Kurmas Geheimnisse helfen dabei, unabhängig vom äußeren Chaos innerlich ruhig und klar zu bleiben.
WAS WIRVON KURMA LERNEN KÖNNEN
Wer meint, dass Kurma die richtige Lehrerin für den perfekten Lotossitz ist, irrt. Die Flexibilität von Schildkröten zeigt sich nämlich nicht in ihren Beingelenken, sondern auf anderem Gebiet. Von Kurma können wir die sieben Geheimnisse eines meditativen Lebens erfahren. Dabei können wir lernen:
1. die Ruhe zu bewahren: Was auch immer geschieht, unsere innere Ruhe kann so sehr gefestigt werden, dass uns fast nichts mehr aus dem Gleichgewicht wirft. Wer die Dinge, die passieren, und vor allem auch sich selbst nicht zu wichtig nimmt, dem wird es leicht fallen, gelassen zu bleiben.
2. die Dinge langsam anzugehen: Wer Ziele erreichen möchte, die sich lohnen, kommt mit Eile und Hektik nicht weit. Oft ist es sogar besser, ein paar Umwege zu machen – auf jeden Fall aber, sich viel Zeit zu nehmen und öfter einmal auf die Bremse statt aufs Gas zu treten.
3. nie aufzugeben: Wer spürt, dass er im Grunde auf dem richtigen Weg ist, sollte Beständigkeit entwickeln. Dann ist es wichtig, zu vollenden, was man begonnen hat, und sich weder von äußeren noch inneren Widerständen aus der Bahn werfen zu lassen.
4. nachzugeben und sich anzupassen: Flexibilität schützt vor Starre und davor, an den eigenen festen Vorstellungen zu zerbrechen. Weichheit und Nachgiebigkeit helfen dabei, sich unterschiedlichsten Situationen anzupassen und sanft und harmonisch mit seinen Mitmenschen umzugehen.
5. mit Wenigem zufrieden zu sein: Wer genügsam ist, ist schnell und leicht mit dem zufrieden, was ihm das Leben schenkt. Wem der Sonnenaufgang genügt, der braucht keine Luxusvilla und der muss auch nicht seine gesamte Lebensenergie dafür opfern, Geld zu verdienen. Je weniger wir haben wollen, desto schneller haben wir alles, was wir brauchen, um glücklich zu sein.
6. sanftmütig zu sein: Mit Gewalt ist wenig gewonnen und viel verloren. Wer es lernt, in Frieden mit den anderen, aber auch mit sich selbst zu lieben, reibt sich nicht in ewigen Konflikten auf. Abgesehen davon fühlt es sich natürlich auch viel besser an, sein Herz zu öffnen, statt verbissen durchs Leben zu gehen.
7. bei sich selbst zu bleiben: Die Konzentration auf das Wesentliche hilft dabei, seine Kräfte zu bewahren. Wer gesammelt bleibt, verliert sich nicht in den vielen Zerstreuungen, die zu Verstrickungen und Unruhe führen. Sammlung hilft, seinen eigenen Weg kraftvoll zu gehen. Wer gesammelt und zentriert bleibt, wird aber auch auf das göttliche Wunder stoßen, das nur im gegenwärtigen Augenblick, im ewigen Jetzt, entdeckt werden kann.
KURMAS 7 GEHEIMNISSE
1 GELASSENHEIT- Das Geheimnis, die Ruhe zu bewahren, was immer auch geschieht …
DER ERSTE WETTLAUF. Shashaka, der Hase, hatte von der Weisheit Kurmas gehört und ärgerte sich darüber. »Was heißt schon weise? Das ist doch alles nur Gerede!« Und er machte sich auf, um Kurma in die Schranken zu weisen. »He, alte Schildkröte!«, rief er. »Was hilft dir deine Weisheit, wenn du mit mir um die Wette laufen sollst?« Kurma neigte ihren Kopf und betrachtete Shashaka eine Weile. »Ach, mein Lieber«, sprach sie, »ich bin nur eine gewöhnliche alte Schildkröte. Gewiss bist du mir weit überlegen. Aber da du mir die Ehre gibst, mich zu einem Wettrennen aufzufordern, kann ich es dir nicht abschlagen.« Shashaka traute seinen langen Ohren nicht und lachte, bis er sich kaum noch aufrecht halten konnte. »Also gut, dann lass uns morgen früh, wenn die Sonne aufgeht, das Rennen hier beginnen – und dort drüben, bei den Sonnenblumen soll das Ziel sein«, sprach Kurma.
Obgleich Shashaka sehr siegesgewiss war, so war er doch unruhig. »Warum ist diese alte Schildkröte nur so selbstsicher? Irgendein Geheimnis muss sie ja haben … Was mag das wohl sein?«, fragte er sich. Die ganze Nacht wälzte er sich ruhelos hin und her, nur kurz schlief er und schreckte sogleich wieder aus seltsamen Träumen hoch. Gegen Morgen schlief er endlich tief ein und erwachte erst, als die Sonne bereits hoch am Himmel stand. So schnell ihn seine Beine auch trugen, um zum vereinbarten Ziel zu rennen – Kurma wartete dort bereits lächelnd auf ihn. Beschämt lief der Hase nach Hause zurück.
So gewann Kurma,
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