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Die 8 Anti-Krebs-Regeln

Die 8 Anti-Krebs-Regeln

Titel: Die 8 Anti-Krebs-Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Cavelius , Johannes Coy , Joerg Spitz , Freerk T. Baumann
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die Wünsche und das Befinden des Patienten trotz (oder aufgrund) der fortgeschrittenen Krankheit und der begrenzten Lebenserwartung in den Vordergrund, ohne dabei die zugrunde liegende Erkrankung selbst zu therapieren.
    Eine 2010 veröffentlichte Studie des General Hospital in Boston/USA zeigt, dass sich die Lebensqualität von Krebspatienten, die begleitend zur »klassischen« onkologischen Behandlung von Anfang an auch eine palliative Therapie beginnen, deutlich verbessert. Hinzu kommt, dass die Lebenserwartung gegenüber unbetreuten Patienten steigt – und das in weitaus höherem Maße als bei einer gängigen Strahlen- oder Chemotherapie. Was die primäre Ursache für dieses positive Ergebnis darstellt, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass die betreuten Patienten weniger depressiv sind, seltener in die Klinik mussten und neuen Lebensmut fassen konnten.
    Im Gegensatz zu generell bewährten medizinischen Behandlungsmethoden wie Strahlen- oder Chemotherapie lassen sich
     psychoonkologische Interventionsmaßnahmen ganz gezielt auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abstimmen. Sie können und wollen medizinische
     Maßnahmen dabei nicht ersetzen, sondern positiv ergänzen und bestehen zum Beispiel in:
Krisenintervention (bei Diagnose, einem Rückfall oder bei Schmerzen)
unterstützender Einzelbehandlung
psychotherapeutischer Behandlung
verhaltenstherapeutischer Behandlung
Paar- oder Familientherapie
Gruppentherapie
Musik-, Kunst- und Tanztherapie
palliativer Begleitung (Sterbebegleitung)
ambulanten Beratungsgesprächen
Weitervermittlung und Vernetzung
    So gut all das aber auch klingt: Ob die Psychoonkologie die Überlebenschance bei einer Krebserkrankung maßgeblich zu beeinflussen vermag oder nicht, konnte wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt werden. Der Grund: Vergleiche zwischen den Studien sind kaum möglich. Denn die unterschiedlichen Ergebnisse können neben den verschiedenen Krebserkrankungen unter anderem auch mit den psychoonkologischen Qualitäten des behandelnden Therapeuten sowie der unterschiedlichen Dauer und Häufigkeit der Sitzungen zusammenhängen. Voreilige Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Rolle psychischer beziehungsweise sozialer Faktoren bei der Entstehung von Krebs sind daher in jeder Hinsicht verfrüht – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Eins jedoch ist heute schon klar: Professionellepsychoonkologische Betreuung sorgt in der Regel dafür, dass Depression, Angst und Stress nachlassen und die Lebensqualität der Betroffenen im gleichen Zug zunimmt.
DIE KRANKHEIT BEWÄLTIGEN
    Es lässt sich kaum vermeiden, dass sich ein Krebspatient mit sich selbst und der Entstehung der Erkrankung auseinandersetzt: »Warum gerade ich? Habe ich etwas falsch gemacht? Was habe ich dazu beigetragen? Was könnte der Auslöser gewesen sein? Werde ich für etwas bestraft?« Dabei ist der Gedanke, selbst eine Mitschuld an der Erkrankung zu tragen, etwa weil man in der Vergangenheit oft traurig und depressiv war, viel Stress hatte oder eine »Krebspersönlichkeit« sei, mehr als kontraproduktiv. Zumindest die These, dass bestimmte Persönlichkeitseigenschaften das Krebsrisiko beeinflussen und manche Menschen daher mehr zu dieser Krankheit neigen als andere, ist mangels empirischer Beweise längst überholt. Weil die Menschheit ohne Zellteilung – durch die Mutationen erst möglich werden (siehe >) – überhaupt nicht existieren würde, kann auch jeder Mensch Opfer eines »Kopierfehlers« werden. So gesehen hat zu einem gewissen Grad immer der Zufall seine Hand dabei im Spiel, ob man an Krebs erkrankt oder nicht.
    Was die psychologischen Faktoren betrifft: Zwar scheinen Stress, Depressionen und traumatische oder negative Erfahrungen durchaus Einfluss auf die Gesundheit zu nehmen. Inwieweit sie jedoch tatsächlich für das Auftreten von Krankheiten – und hier insbesondere von Krebs – verantwortlich sind, wird in der Wissenschaft seit Jahren kontrovers diskutiert.
    In gleichem Maße, wie sich belastende Situationen auf Körper und Wohlbefinden auswirken können, sorgen positive Momente und Empfindungen dafür, dass es uns gut (oder besser) geht. Und dies gilt nicht nur im Hinblick auf die Gesundheitsprophylaxe, sondern auch dann, wenn wir uns nicht wohl fühlen oder gar krank sind. Gerade bei schweren Erkrankungen wie Krebs ist es von tragender Bedeutung für die Lebensqualität, dass der Patient möglichst viel Unterstützung von außen (Partner, Familie und Freunde)

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