Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
genau das zeigen Bodenuntersuchungen immer wieder: Viele Gartenböden sind vor allem mit Phosphat gewaltig überversorgt. Dann hilft nur noch eins: auf Dünger, die diesen Nährstoff enthalten, konsequent zu verzichten, ebenso auf überhöhte Kompostgaben. Auf Rasenflächen dagegen herrscht recht häufig Kalimangel. Ist der Boden dann auch noch zu dicht oder gar zu sauer (pH-Wert unter 5,5), machen sich munter die Moose breit.
Eine Bodenuntersuchung vor der Neuanlage von Gartenbereichen, danach besonders im Gemüsegarten und Rasen alle vier Jahre ist eine lohnende Investition, die viel Ärger vermeiden hilft.
Bittersalz ist der ideale Nadelbaumdünger
Koniferen wie Lebensbäume ( Thuja ), Fichten und Tannen haben nicht selten gelbe Nadelspitzen, oft deutlich abgetrennt vom grünen Nadelbereich. Oder sie zeigen stark aufgehellte, später verbräunte Nadeln in den älteren Zweigbereichen, also im Innern der Krone. Das sind häufig Anzeichen für Magnesiummangel. Bei vielen Gärtnern hat sich herumgesprochen, dass sich das mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) schnell kurieren lässt. So geriet Bittersalz sogar in den Ruf, der optimale Spezialdünger für Nadelgehölze zu sein.
Ein ausgesprochenes Missverständnis, denn Bittersalz enthält eben nichts anderes als Magnesium und Schwefel (in Form von Sulfat). Koniferen brauchen aber, wie alle anderen Gehölze, auch Stickstoff, Kalium, Phosphat, Eisen und weitere Nährstoffe. Wenn immer nur Magnesium gedüngt wird, und das auch noch im Übermaß, kann es sogar zu anderen schweren Mangelerscheinungen kommen. Für eine ausgewogene Nährstoffversorgung von Nadelgehölzen eignen sich vor allem Kompost und spezielle Koniferendünger. Bittersalz dagegen ist eher eine »Notfallmedizin«. Auf Dauer lässt sich Magnesiummangel am besten vorbeugen, indem man zu hohe Kali- und Kalkgaben vermeidet, umgekehrt aber auch zu saure Böden ausreichend aufkalkt.
Chaos am Kompost
Küchenabfälle: immer drauf auf den Kompost
Küchenmesser landen auf mysteriöse Weise immer wieder im Komposthaufen. Natürlich aus Versehen; denn dass sie dort ebenso wenig Brauchbares beitragen, wie beispielsweise Kronkorken oder Milchkartons, ist sicher jedem klar. Aber alles, was im Prinzip organisch, zersetzbar oder sogar essbar ist, sollte sich doch kompostieren lassen?
Küchenabfälle, die bei der Zubereitung von Salat, Gemüse, Kartoffeln und Obst anfallen, eignen sich selbstverständlich gut für den Kompost. Auch Schalen von Südfrüchten sind in Maßen kein Problem (siehe nachfolgenden »Irrtum«). Das gilt ebenso für Reste von gekochten Gemüsespeisen sowie Kaffee- und Teesatz (samt Papierfiltern), sofern sie in bescheidenen Mengen zum Kompost kommen, und für kleinere Partien von Nussschalen, die allerdings sehr langsam verrotten.
Bei gekochten Kartoffel-, Nudel- und Reisresten, rohen Eierschalen sowie altem Brot scheiden sich die Geister der Kompost-Experten. Solche Abfälle können unter Umständen Ratten anlocken oder zu Schimmel-»Brocken« im Kompost führen. Wenn sie nur in geringen Mengen anfallen und Brotreste klein geschnitten werden, bleibt die Gefahr allerdings gering. Am besten vermischt man sie, wie alle anderen Küchenreste, schon gleich am Sammelplatz mit gröberen Gartenabfällen und streut etwas Gesteinsmehl darüber.
Was allerdings auf keinen Fall in den Kompost gehört, sind Fleisch-, Fisch- und Käsereste, Knochen, Fischgräten sowie Speiseöle und -fette. Das alles sollte auch nicht über die Biotonne entsorgt werden, sondern, gut eingetütet,
zum Restmüll kommen. Absolut ungeeignet für den Kompost sind außerdem Katzenstreu, Fäkalien von Hunden und anderen fleischfressenden Tieren, Grill- und Steinkohlenasche, Zigarettenkippen, Staubsaugerbeutel, Windeln und Binden sowie Hochglanzpapier.
Zwar kompostierbar, aber oft problematisch sind sogenannte »Bio«-Plastiktüten: Sie benötigen viel Zeit zum Verrotten und stören dann im Kompost mehr als langsam zersetzbare Naturmaterialien, wie z. B. Nussschalen.
Schalen von Südfrüchten sind nicht kompostierbar
Orangen, Mandarinen, Zitronen und Bananen haben weite Transportwege und mehrere Stationen der Zwischenlagerung hinter sich, bis sie bei uns angeboten werden. Um Schimmel- und Fäulnisbildung vorzubeugen, werden ihre Schalen oft mit synthetischen Wachsen und Pilzbekämpfungsmitteln (Fungiziden) behandelt. Nachdem das vor Jahrzehnten erstmals publik wurde, kam die Losung auf: Bloß keine Zitrusfrucht- und
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