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Die Abenteuer des Joel Spazierer: Roman (German Edition)

Die Abenteuer des Joel Spazierer: Roman (German Edition)

Titel: Die Abenteuer des Joel Spazierer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Köhlmeier
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Akademie gesprochen, sur l’univers. Le monde est tout ce que nous avons. Denk dir, Fickó, er behauptet, dass die Welt in ein paar Milliarden Jahren abdanken wird, und die einzige Strafe für alles Unrecht, das je geschehen ist, wird lauten: Es wird einfach insgesamt ein bisschen wärmer sein, egy kicsit, that’s all. Ist das so schlimm? Ist das wirklich so schlimm? Du hättest es gut bei mir gehabt, Fickó. Du wärst mein Lieblingssohn gewesen. Ich hätte dich allen vorgezogen. Und das, was du jetzt am Hals hast, je-je-je, hättest du dir erspart. Aber: Ki mint veti ágyát, úgy alussza álmát. Wir hätten Ungarisch sprechen können und hätten miteinander Englisch und Französisch gelernt. I embrace you, my son Robert Rosenberger, c’est pas la mer à boire. Ein böser Kopf ist nicht unbedingt ein schlechter Kopf. Nincs olyan hitvány eszköz, hogy hasznát ne lehetne venni. Es gibt kein so schlechtes Werkzeug, das nicht irgendwie benutzt werden könnte. Du kannst viele Namen tragen, jeden Titel, den du dir wünschst, kannst viele Adressen haben, kannst sprechen in allen Sprachen der Welt, aber du musst ein Mann sein, für einen musst du dich entscheiden, Fickó. Ein Teufel zu sein ist nicht so schlimm. Mach es nicht wie der Spaßmacher Karl Wiktorowitsch Pauker, der meinte, er könne alle sein!
    Ich wandte mich von ihm ab und fragte Staff Sergeant Winship, ob er dort oben den Gott erwartet habe.
    Wenn er ehrlich sein wolle, antwortete er ruhig mit dunkler Stimme und merkwürdigerweise auf Ungarisch, allerdings im Tonfall von der ungarischen Norm abweichend, wenn er ehrlich sein wolle, und das wolle er, müsse er sagen, er habe den Gott dort oben nicht erwartet, nein. Er sei tatsächlich inzwischen Kommunist und ein hoher Parteifunktionär der Magyar Szocialista Munkáspárt, er habe etliche Orden erhalten und ein eigenes Büro in dem Parteigebäude in der Népköztársaság útja, und zwar im Keller, wo er die Züge der Földalatti unter seinen Füßen höre, was ihn an seine Heimat Vicksburg erinnere und an das Rauschen von Yazoo River und Mississippi, wenn sie ihre Wasser im späten Frühling miteinander mischen. Selbstverständlich glaube er nicht an den Gott und auch nicht an den Teufel. Allerdings habe er den Gott gesehen und mit ihm über mich gesprochen, daran lasse sich nicht rütteln. Der Gott habe ihm von unserer nächtlichen Begegnung unter der Laterne auf der Straße nach Vaduz erzählt. Selbstverständlich habe mir der Gott nicht geglaubt, dass ich meine Tante in Liechtenstein besuchen wollte, aber das spiele keine Rolle, die Wahrheit werde ohnehin überschätzt. Die Höflichkeit werde unterschätzt, und die Wahrheit werde überschätzt. Außerdem werde die Wahrheit oft mit der Wirklichkeit verwechselt, und viele Menschen, wenn sie glaubten, die Wahrheit gefunden zu haben, meinten, sie könnten sich die Wirklichkeit sparen. Selbstverständlich kränke das den Gott. Die Wahrheit komme vom Menschen, damit könne der Mensch anfangen, was er wolle, sie sei Seines; die Wirklichkeit aber komme von dem Gott.
    Staff Sergeant Winship hob sich in die Höhe und schwebte vor mir in seinem weißen Tuch, die Füße gerade so viel über der Erde, dass er das Gras nicht berührte, und sagte, er habe mir eine Botschaft zu überbringen: Der Gott sehe es genauso wie der komische blasse Teufel. Er wolle sich nur noch um mich kümmern, um mich allein. Von heute an bräuchte ich mir keine Sorgen mehr zu machen, nie mehr, und auch keine Angst müsse ich haben, nie mehr. Ich würde nicht verrecken, gewiss nicht in seinem Namen. Dies sei die Botschaft.
    Damit flog Staff Sergeant Winship nach oben davon, und ich legte mich zurück in die Sommerwiese, zwischen die Blumenkelche und die hohen Gräser, die nun über mir zitterten, und schlief ein und träumte, ich schlafe, und wusste im Schlaf, mir war soeben ein Anfang widerfahren.
     
    Der Gott meldete sich übrigens bei der Staatsanwaltschaft; er habe aus der Zeitung von meinem Fall erfahren und er sei, wie er sich ausgerechnet habe, der erste gewesen, der mir nach meiner Tat begegnete. Er wurde im Prozess als Zeuge geladen. Er hielt zu mir. Er sei ein alter Mann, sagte er zum Richter, und er habe viel erlebt und viel gehört und viel gesehen; er könne einen guten Menschen von einem bösen unterscheiden, und ich sei ein guter Mensch. Der Staatsanwalt unterbrach ihn: Eine diesbezügliche Frage sei nicht gestellt worden, das Gericht sei an Fakten interessiert und nicht an

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