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Die Abenteuer Des Jonathan Gullible

Die Abenteuer Des Jonathan Gullible

Titel: Die Abenteuer Des Jonathan Gullible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Schoolland
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wie wichtig es ist, daß
ich mit beeindruckenden und komplizierten Vorhersagen ankommen muß,
sonst finden sie eben jemand anderes.«

Kapitel 21 Ein Schuhtritt für die Produktion
    »Das muß der Regierungssitz sein«, sagte Jonathan zu sich, als
er ehrfürchtig auf die glänzenden Marmorsäulen und -statuen
schaute. »Sie müssen ein Vermögen ausgegeben haben, diesen Palast
zu bauen!«
    Eine große bronzene Tür war weit geöffnet und Jonathan konnte
ein riesiges Amphitheater voller Menschen erblicken. Er schlüpfte
unauffällig hinein und blieb im Hintergrund stehen.
    In der Mitte konnte Jonathan ein Podium sehen. Eine Gruppe
ungepflegter, lärmender Männer und Frauen stand um das Podium herum
und gestikulierte wild vor einem vornehm aussehenden Mann, der
einen elegant geschnittenen Anzug trug und gelegentlich an einer
dicken Zigarre zog. Er wies mit seiner Zigarre auf einen der Leute
in dem Gemenge.
    Jonathan schlich sich näher heran.
    Ein Mann mit einem Füllhalter in der einen Hand und einem
Papierblock in der anderen, schrie durch den Lärm: »Euer Ehren,
verehrter hoher Herr Ponzi, Herr. Ist es wahr, das Sie gerade ein
Gesetz unterzeichnet haben, Schuhmachern Geld zu zahlen, damit sie
keine Schuhe herstellen?«
    »Aha. Ja, das ist sicherlich richtig«, antwortete Herr Ponzi mit
einem wohlwollenden Nicken. Er sprach so langsam, daß es aussah, er
würde aus einem tiefen Schlaf erwachen.
    »Kann man das als Durchbruch ansehen, als Präzedenzfall?« fragte
der Mann und kritzelte wild auf seinen Block.
    Der Hohe Herr nickte würdevoll: »Oh, ja, das ist ein
Durchbruch … «
    Eine Frau an der Seite des ersten Fragers unterbrach ihn, bevor
er zu Ende sprechen konnte: »Ist das das erste Mal in der
Geschichte von Regulos, daß Schuhmacher dafür bezahlt werden,
nichts herzustellen?«
    »Ja«, sagte Ponzi, »ich glaube, das ist richtig.«
    Aus dem Hintergrund rief jemand: »Würden Sie sagen, daß dieses
Programm hilft, die Preise für jede Art von Schuhwerk zu erhöhen -
für Schuhe, Stiefel, Sandalen und so weiter?«
    »Oh, ja, würden Sie Ihre Frage bitte wiederholen?«
    Eine andere Stimme rief: »Wird es die Schuhpreise anheben?«
    »Ja, es wird die Einkommen der Schuhmacher anheben«, erwiderte
der vornehme Herr und nickte mechanisch. »Wir werden sicherlich
tun, was wir können, um den Schuhmachern zu helfen.«
    Jonathan erinnerte sich an die Frau, die mit ihren Kindern von
der Farm gejagt wurde. Traurig dachte er: »Wie schwer wird sie es
jetzt haben, Schuhe zu kaufen.«
    Dann schrie ein kleiner Mann, der im Gedränge verborgen blieb,
direkt vor dem Podium: »Können Sie uns Ihr Programm für das nächste
Jahr verraten?«
    Ponzi murmelte: »Ah, ja, was sagten Sie?«
    »Ihr Programm. Was sind Ihre Pläne für das nächste Jahr?« fragte
die Stimme ungeduldig.
    »Natürlich«, sagte der Hohe Herr und nahm einen tiefen Zug aus
seiner Zigarre. »Ah, ja. Nun, ich glaube, es ist angemessen, die
Gelegenheit dieser besonderen Pressekonferenz zu nutzen um
anzukündigen, daß wir planen, im nächsten Jahr jeden auf dieser
großen Insel von Regulos zu bezahlen, damit er nichts
herstellt.«
    Ein Raunen ging durch die Menge: »Jeden?« - »Im Ernst?« - »Das
wird ein Vermögen kosten.«
    »Aber wird es funktionieren?«
    »Funktionieren?« wurde Herr Ponzi aus seiner Schlaffheit
gerissen.
    »Wird es die Leute vom Produzieren abhalten?«
    »Aber sicher. Wir führen seit Jahren ein Pilotprojekt in unserem
Vorbüro durch«, sagte der Herr stolz, »und wir haben nie etwas
produziert.«
    In diesem Moment trat jemand neben den Hohen Herrn Ponzi und
erklärte die Konferenz für beendet. Die Gruppe der Journalisten
löste sich in der Menge der Leute auf, die im Amphitheater saßen.
Jonathan blinzelte, als er das kaum wahrnehmbare plötzliche
Erschlaffen in Ponzis Gestalt bemerkte, so als hätte jemand einen
Bindfaden über ihm zerschnitten, der ihn aufrecht hielt. Die
Lichter wurden schwächer und Ponzi wurde hinter die Bühne
geführt.

Kapitel 22 Das Applausometer
    Ein Scheinwerfer strahlte einen Lichtkreis auf das Podium und
das Publikum wurde leise. Jemand begann, rhythmisch zu klatschen
und bald fiel die Menge ein. Der ganze Platz hallte von der
Begeisterung und dem Klang wider.
    Schließlich sprang ein Mann mit silbernen Haaren auf das Podium.
Er trug ein glänzendes Jackett und das einfältigste Lächeln, das
Jonathan je gesehen hatte. Der Mann beugte sich voller Erregung vor
und zurück, als er die jubelnde Menge

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