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Die Abenteuer des Röde Orm

Die Abenteuer des Röde Orm

Titel: Die Abenteuer des Röde Orm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Bengtsson
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leugnen, daß die beiden gewalttätigen Männer hier gute Arbeit geleistet haben. Ich bin durch sie zu einem Brunnen und einem Bootsschuppen gekommen, habe größeres Ansehen gewonnen und dazu Gudmund eine lange Nase gedreht. Alles ist, wie es sein soll. Aber dies soll Gudmund zu wissen bekommen: Versucht er noch einmal, etwas gegen mich anzustellen, dann wird er so gründlich von mir heimgesucht, daß er sich hinfort ruhig verhalten wird.«
    Svarthövde saß dabei und hörte dem Gespräch zu.
    »Dann will ich mit dabei sein«, sagte er ernsthaft.
    »Noch bist du zu klein, um ein Schwert zu tragen«, sagte Orm.
    »Ich habe die Axt, die Rapp für mich geschmiedet hat. Er sagt, daß es nicht viele Äxte mit besserer Schneide gibt.«
    Orm und Ylva lachten, aber Vater Willibald wurde mißmutig und fand es recht übel, solche Rede von einem getauften Kinde hören zu müssen.
    »Das sage ich dir, Svarthövde«, sagte er, »und du hast es nicht nur fünfmal, sondern schon zehnmal gehört: daß du weniger an Waffen denken sollst als an das Gebet, das Paternoster heißt und das ich dir so oft erklärt und dich zu lehren versucht habe. Dieses Gebet konnte dein Bruder Harald schon mit sieben Jahren, und du wirst bald zwölf und kannst es noch immer nicht.«
    »Harald mag für uns beide lernen«, sagte Svarthövde still. »Mit der Priestersprache hat es für mich keine Eile.«
    So ging die Zeit auf Gröning hin, und nur wenig von Bedeutung geschah; Orm hatte keinen anderen Wunsch, als bis an das Ende seiner Tage in Ruhe auf seinem Hof zu sitzen.
    Aber ein Jahr, nachdem er die beiden Berserker getötet hatte, erreichte ihn die Botschaft, durch die er auf seine zweite lange Fahrt kam.

Vom Mann aus dem Osten
    Olof Sommervogel kam mit einem Gefolge von zehn Mann nach Gröning geritten und wurde von allen froh willkommen geheißen. Er blieb drei Tage, denn die Freundschaft zwischen ihm und Orm war groß. Sein Vorhaben war jedoch, wie er sagte, an die Ostküste nach Kivik hinunterzureiten, um dort, wo bisweilen Schiffe aus Gotland anlegten, Salz zu kaufen; und als Orm das hörte, beschloß er, ihn in gleichen Geschäften zu begleiten.
    Die Zeiten waren nun so geworden, daß Salz, wieviel man für diese Ware auch bieten mochte, kaum mehr zu haben war, und das lag an König Sven von Dänemark und an dessen beständigem Glück. Denn mit größeren Flotten als alle, von denen man je gehört, lag König Sven auf den Meeren, und gegen alle, die ihm begegneten, ging er gewaltsam vor. Hedeby hatte er geplündert und verwüstet; in Friesland, hieß es, sei alles verheert, und es war allgemein bekannt, daß er England zu gewinnen dachte und sobald er Zeit fände, noch mehr. Handel und kaufmännische Geschäfte waren nicht seine Sache, sondern nur Langschiffe und Krieger; und nun war es so weit gekommen, daß letzthin keine Schiffe mit Salz aus dem Westen mehr angelangt waren, weil sie sich nicht bis an die nordischen Küsten getrauten. Alles, was es an Salz noch gab, brachten die Gotländer von den Wenden herbei, und die Küstenbewohner rissen sich darum mit solchem Eifer, daß wenig oder nichts davon das Binnenland erreichte.
    Orm nahm sich acht Mann zur Begleitung und ritt mit Olof Sommervogel nach Kivik; dort blieben sie, ein Schiff erwartend, lange liegen, und von allen Seiten kamen viele Leute in gleicher Angelegenheit dort zusammen. Endlich zeigten sich zwei gotländische Schiffe; sie hatten schwere Ladung und gingen ein gutes Stück außerhalb des Hafens vor Anker. Denn der Hunger nach Salz war jetzt so groß geworden, daß die Gotländer ihren Handel mit viel Vorsicht betrieben, um von gierigen Kunden nicht erschlagen zu werden. Ihre Schiffe waren groß, mit hohem Bord und gut bemannt, und die Käufer mußten in kleinen Booten zu ihnen hinausrudern und wurden nur zu zweien an Bord gelassen.
    Olof Sommervogel und Orm dingten ein Fischerboot und ließen sich hinausrudern; sie trugen rote Mäntel und blanke Helme, und Olof knurrte, weil das Boot so klein war, denn er wäre gern mit größerem Staat hinausgefahren. Als sie an der Reihe waren, gingen sie an dem Schiff, das das Häuptlingszeichen führte, an Bord und ihre Ruderer, ein Mann aus Olofs und einer aus Orms Gefolge, riefen dabei mit lauter Stimme ihre Namen, damit die Gotländer gleich begriffen, daß es Häuptlinge waren, die jetzt herankamen.
    »Olof Styrsson, der Prachtreiche, der Häuptling der Finnvedinger, von vielen Olof Sommervogel genannt«, rief der eine.
    »Orm

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