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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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war zu bezweifeln.«
      »Das taten Sie, Doktor, aber dennoch müssen Sie sich zu meiner Ansicht bekehren, sonst werde ich Tatsache um Tatsache auf Sie häufen, bis Ihre Meinung darunter zusammenbricht und Ihnen nichts übrigbleibt, als mir recht zu geben. Nun aber zu Mr. Jabez Wilson, der mich heute früh aufgesucht und begonnen hat, mir eine Geschichte zu erzählen, die so eigenartig zu werden verspricht wie seit langem nichts mehr. Ich habe mitunter bereits angemerkt, daß die befremdlichsten, wirklich einmaligen Dinge oft nicht mit den größeren, sondern mit den kleineren Verbrechen zusammenhängen, bei denen manchmal sogar Platz für Zweifel bleibt, ob überhaupt ein Verbrechen begangen wurde. Bis jetzt ist es mir unmöglich, zu entscheiden, ob diese Sache ein Fall von Verbrechen ist oder nicht, aber die Ereignisse sind mit Sicherheit die sonderbarsten, die mir je zu Ohren gekommen sind. Vielleicht, Mr. Wilson, haben Sie die Freundlichkeit, Ihre Geschichte noch einmal zu beginnen. Ich bitte Sie darum nicht nur, weil mein Freund Dr. Watson den Anfang nicht gehört hat, sondern auch, weil die Eigenart der Geschichte mich begierig macht, jede mögliche Einzelheit aus Ihrem Munde zu erfahren. In der Regel kann ich mich, wenn ich den Lauf der Ereignisse in Andeutungen kenne, leicht orientieren, da mir Tausende ähnliche Begebenheiten einfallen. Jetzt jedoch muß ich zugeben, daß die Fakten nach meiner Überzeugung einmalig sind.«
      Der stattliche Klient drückte geschmeichelt die Brust heraus und zog eine schmutzige, zerknitterte Zeitung aus der Innentasche seines Mantels. Als er mit vorgerecktem Kopf auf den Inseratenteil der über die Knie gebreiteten Zeitung niederblickte, sah ich mir den Mann genau an und bemühte mich, nach Art meines Freundes die Besonderheiten zu erkennen, die sein Äußeres anbot.
      Die Musterung brachte mir nicht viel ein. Unser Besucher sah wie ein durchschnittlicher englischer Handelsmann aus: feist, wichtigtuerisch, bedächtig. Er trug ziemlich ausgebeulte, graukarierte Hosen, einen nicht sehr sauberen schwarzen Gehrock, der nicht zugeknöpft war, und eine mausgraue Weste mit einer schweren PrinzAlbert-Kette aus Messing, an der als Schmuck ein viereckiges Metallstück hing. Ein abgegriffener Zylinder und ein verschossener brauner Mantel mit zerknittertem Samtkragen lagen neben ihm auf dem Stuhl. Alles in allem gab es nichts Bemerkenswertes an dem Mann, außer seinem brandroten Schopf und der Miene äußersten Verdrusses und Mißbehagens.
      Sherlock Holmes erkannte mit schnellem Auge mein Unterfangen, und lächelnd schüttelte er den Kopf, als er meine fragenden Blicke auffing. »Außer den offensichtlichen Tatsachen, daß er einige Zeit manuell gearbeitet hat, daß er schnupft, Freimaurer ist, sich in China aufgehalten hat und kürzlich ziemlich viel geschrieben haben muß, kann ich nichts ableiten.«
      Mr. Jabez Wilson fuhr aus dem Sessel; der Zeigefinger blieb auf der Zeitung, aber die Augen blickten nun auf meinen Gefährten.
      »Wie, in Gottes Namen, können Sie das alles wissen, Mr. Holmes?« fragte er. »Woher wissen Sie zum Beispiel, daß ich manuell gearbeitet habe? Das ist so wahr wie’s Evangelium. Ich habe als Schiffszimmermann angefangen.«
      »Ihre Hände verraten das, mein lieber Herr. Ihre Rechte ist etwas größer als die Linke. Sie haben damit gearbeitet, so sind die Muskeln stärker entwickelt.«
      »Gut. Aber was ist mit dem Tabakschnupfen und der Freimaurerei?«
      »Ich möchte Ihre Intelligenz nicht beleidigen, indem ich Ihnen das erkläre. Zumal Sie entgegen den strengen Gesetzen Ihres Bundes die Nadel mit Bogen und Windrose offen tragen.«
      »Natürlich, das hab ich vergessen. Aber was ist mit dem Schreiben?«
      »Was kann man schon schließen, wenn der rechte Ärmel fünf Zoll hoch glänzt und der linke einen abgeriebenen Fleck nahe am Ellbogen hat, an der Stelle, wo Sie den Arm auf das Pult aufstützen.«
      »Also gut, aber China?«
      »Die Tätowierung, der Fisch über Ihrem linken Handgelenk, kann nur in China angefertigt worden sein. Ich habe mich ein wenig mit Tätowierungen beschäftigt und sogar zur Literatur des Gegenstandes beigetragen. Die Art, wie die Schuppen des Fisches mit einem Anflug von Rosa eingefärbt sind, ist ganz bezeichnend für China. Und wenn ich überdies die viereckige chinesische Münze an Ihrer Uhrkette sehe, wird die Sache noch einfacher.«
      Mr. Jabez Wilson lachte schwerfällig. »Bloß,

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