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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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schreiende Menge und ging zur Straßenecke, und zehn Minuten später fühlte ich zu meiner Freude den Arm des Freundes in dem meinen und konnte mich von der Szene des Aufruhrs hinwegbegeben. Er ging einige Minuten schnell und schweigend neben mir her, bis wir in eine der ruhigen Straßen eingebogen waren, die zur Edgeware Road führte.
      »Das haben Sie sehr gut gemacht, Doktor«, bemerkte er. »Es hätte nicht besser gehen können. Alles ist in Ordnung.«
      »Sie haben die Fotografie!«
      »Ich weiß, wo sie ist.«
      »Und wie haben Sie das herausbekommen?«
      »Sie hat es mir gezeigt. Ich sagte Ihnen doch, daß sie es tun würde.«
      »Ich tappe noch im Dunkeln.«
      »Ich möchte kein Geheimnis daraus machen«, sagte er lachend. »Die Sache war ganz einfach. Sie haben natürlich gesehen, daß alle auf der Straße zum Komplott gehörten. Sie waren für den Abend engagiert.«
    »Soviel habe ich angenommen.«
      »Als der Tumult ausbrach, hatte ich ein bißchen flüssige rote Farbe in der Hand. Ich stürzte vor, fiel, schlug die Hand vors Gesicht und wurde so Gegenstand des Mitleids. Das ist ein alter Trick.«
      »Auch das konnte ich ahnen.«
      »Dann trug man mich hinein. Sie war verpflichtet, mich aufzunehmen. Was sollte sie sonst tun? Und geradewegs in ihren Salon, in den Raum, auf den ich es abgesehen hatte. Das Bild mußte entweder hier sein oder in ihrem Schlafzimmer; ich war entschlossen, es herauszubekommen. Man legte mich auf eine Couch, ich schnappte nach Luft, wodurch man veranlaßt wurde, das Fenster zu öffnen. Und da war die Gelegenheit für Sie.«
      »Wie konnte Ihnen das helfen?«
      »Es war das Allerwichtigste! Wenn eine Frau denkt, ihr Haus steht in Flammen, trägt ihr Instinkt sie sofort zu dem Gegenstand, den sie am meisten schätzt. Das ist ein ganz überwältigender Impuls, und er war für mich mehr als einmal von Vorteil. Im Fall des Unterschiebungsskandals von Darlington war er mir nützlich, auch in der Angelegenheit von Arnsworth Castle. Eine Mutter packt ihr Kind, eine unverheiratete Frau ergreift ihr Schmuckkästchen. Nun war mir klar, daß unsere Dame nichts Wertvolleres im Haus hatte als das, wonach wir suchen. Sie würde also hinstürzen, um es in Sicherheit zu bringen. Der Feueralarm war bewundernswert gelungen. Der Rauch und das Geschrei hätten ausgereicht, um Nerven von Stahl zu erschüttern. Sie reagierte herrlich. Die Fotografie befindet sich in einem Gelaß hinter einem beweglichen Paneel gerade über dem Klingelzug. Im Nu war sie dort, und ich konnte einen Blick auf das Bild werfen, wie sie es halb herauszog. Als ich ihr zurief, es sei ein falscher Alarm, schob sie es zurück, besah sich die Rakete, lief aus dem Zimmer, und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich erhob mich, entschuldigte mich und entwich aus dem Haus. Ich zögerte, ob ich versuchen sollte, die Fotografie sofort sicherzustellen; aber der Kutscher war hereingekommen, und da er mich musternd ansah, schien es mir geraten, zu warten. Eine kleine Übereiltheit kann alles verderben.«
      »Und jetzt?« fragte ich.
      »Unser Auftrag ist faktisch beendet. Ich werde morgen zusammen mit dem König bei ihr vorsprechen, und mit Ihnen, wenn Ihnen daran liegt. Man wird uns in den Salon führen, damit wir dort auf die Dame warten; aber es ist wahrscheinlich, daß sie, wenn sie kommt, weder uns noch die Fotografie vorfinden wird. Es könnte eine Genugtuung für Seine Majestät sein, das Bild persönlich wiederzuerlangen.«
      »Und wann werden wir vorsprechen?«
      »Um acht Uhr morgens. Sie wird noch nicht auf sein, so daß wir freie Bahn haben. Wir müssen auch deshalb schnell sein, weil die Heirat vielleicht ihr Leben und ihre Gewohnheiten verändert hat. Jetzt muß ich ohne Verzögerung dem König telegraphieren.«
      Wir waren in der Baker Street angekommen und standen vor der Haustür. Holmes suchte noch in seinen Taschen nach dem Schlüssel, als jemand vorüberkam und sagte: »Gute Nacht, Mr. Sherlock Holmes.«
      Zu dieser Zeit waren verschiedene Leute auf der Straße, aber der Gruß schien von einem schlanken, jungen Mann gekommen zu sein, der einen Ulster trug und schnell weitergegangen war.
      »Ich habe die Stimme schon einmal gehört«, sagte Holmes und starrte die schlechtbeleuchtete Straße hinunter. »Ich frage mich, wer das, verflixt noch mal, gewesen sein kann?«

    III

    In dieser Nacht schlief ich in der Baker Street, und wir saßen noch bei Toast und

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