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Die Abenteuer des Tom Bombadil

Die Abenteuer des Tom Bombadil

Titel: Die Abenteuer des Tom Bombadil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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bräunen im Sand,
    Wir haben ja die Wahl!
    Die Möwen, schau wie sie sich setzen,
    Zum Putzen oder Schnäbelwetzen,
    Bewahre nein!
    Die rutschen auch nicht vom glitschigen Stein,
    Die melden nur an-,
    Falls einer sich hintraut dann und wann,
    Nur so der Ruhe wegen
    Oder sich zu pflegen
    Oder ein Feuerchen zu entfachen,
    Um Tee zu machen.
     
    Oh, närrisches Völkchen, das auf IHM
    Sich lagert und zündelt und ungestüm
    Nach heißem Tee verlangt!
    Sein Panzer zwar ist ziemlich dick,
    Auch scheint Er zu schlafen im Augenblick,
    Damit es dich nicht bangt,
    Aber paß auf! Gleich auf der Stelle
    Dreht Er sich um, und auf alle Fälle
    Mit einem Lächeln
    Hört Er dich röcheln,
    Und ohne mit einem Äug zu blinken,
    Läßt Er dich versinken,
    Und jetzt erst merkst du zu deinem Erstaunen:
    Der Kerl hat Launen!
     
    Sei klug!
    Es gibt Ungeheuer mehr als genug
    Im Meer,
    Aber keines ist so gefährlich wie ER
    Bis ins innerste Gerippe!
    Er ist der letzte seiner Sippe,
    Der einzige Schildkrötenwalfisch, der blieb!
    Drum: Ist dir dein eigenes Leben lieb,
    Hör auf Fahrensiegenden
    Und setz nicht voreilig deinen Fuß
    Auf Niemandsland nur so zum Gruß,
    Sondern laß deine Tage enden
    Auf Mittelerde mit Genuß
    Und entschieden In Frieden.
     

 
    Feiste Katz
    auf Schlummerplatz
    vielleicht im Traum
    frißt sie den flaumigen jungen Spatz,
    der eben vom Baum
    fiel – oder auch
    füllt sie mit Rahm ihren Bauch.
     
    Vielleicht
    aber im Gegenteil
    erreicht
    sie träumend ihr Heil:
    ihre Urzeit
    die Freiheit!
    Geschmeidig,
    schlank und seidig
    kann sie es wagen,
    selbst ihre Beutetiere zu jagen,
    sogar - wer weiß? - aus Menschenmeute
    einen zu schlagen.
     
    Als gewaltiger Leu
    ohne Scheu
    mit wallender Mähne,
    grausame Zähne
    bluttriefend im Maul
    streift sie umher nach der Väter Art,
    oder auch als Gepard
    gefleckt,
    lauernd versteckt,
    um herunterzustoßen auf lebendes Fleisch,
    wartet sie drauf, daß es unten faul
    äst und dann mit Gekreisch
    verreckt!
     
    Gezähmt dagegen
    mag sie sich kaum noch regen
    vom Platz,
    Liebling aller und Schatz.
    Indessen:
    Sie hat nichts vergessen.
     

 
    Es lebte einmal ein Mann allein
    bei Dunkel wie auch bei Licht,
    er hockte reglos da wie ein Stein,
    selbst Schatten warf er nicht.
    Unter dem blanken Wintermond
    nisteten Eulen auf ihm,
    wetzten die Schnäbel wie gewohnt,
    wenn im Juni die Sonne schien.
     
    Einst kam ein Fräulein in grauer Tracht,
    das Zwielicht ließ sie erglänzen,
    verhielt und flocht sich Blumen ins Haar,
    um sich damit zu bekränzen.
    Da sprang der Mann wie jählings erwacht
    hinzu, der Bann war gebrochen,
    entriß ihr den Schatten und warf ihn rasch
    sich selber um Fleisch und Knochen.
     
    Nun wandelt sie nie mehr auf dieser Welt
    ihres Wegs unter Stern und Mond;
    Man sagt, sie lebe ungesellt,
    wo man ungesellig wohnt.
    Nur einmal jährlich spuckt der Grund
    seine finstersten Dinge aus.
    Einschattig tanzen sie Stund' um Stund',
    gehn erst frühmorgens nach Haus.

 
    Die Sonne war jung und neu der Mond,
    von Göttern Himmel und Erde bewohnt.
    Die Götter waren der Erde hold
    und sangen und schenkten ihr Silber und Gold,
    Silber sprühten sie über die Wiesen,
    ließen die Bäche von Gold überfließen.
    So war es, eh' unter grünem Plan
    Grube und Abgrund sich aufgetan.
    Eh' Zwerg oder Drache ins Dasein trat,
    wandelten Eiben auf lichtem Pfad,
    beherrschten Lande und blaue Lagunen
    und Meere mit guten Zauberrunen,
    schufen auch viele köstliche Dinge,
    Eibenkronen und Herrscherringe.
    Doch kam ein Tag: Ihre Zeit war um,
    die Lieder verdorrten, die Welt ward stumm,
    erobert vom Eisen, vom Stahl geknechtet,
    die Freude erschlagen und entrechtet.
    Gier hielt Einzug und herrschte hinfort,
    die kein Ding schuf, nur häufte zum Hort;
    die nichts verschenkte, nur nahm und nahm,
    bis der Schatten fiel und Finsternis kam.
     
    In düsterer Höhle ein uralter Zwerg
    saß und bewachte den Schatz im Berg.
    Er dachte nur mehr an Silber und Gold,
    daß er immer und ohne Maß gewollt.
    Am Amboß hatte er Tag und Nacht
    Münzen geschlagen und Ringe gemacht,
    zur Zierde nicht, sondern nur fürs Versteck;
    er häufte sie dort für den großen Zweck:
    Kaufen wollte er Krone und Macht –
    bis er sich fast um alles gebracht,
    denn er grub mit Händen und Fingern danach,
    bis die Hand verdorrte, der Finger brach.
    Sein Blick wurde matt, er hörte nicht mehr,
    seine Haut wurde rissig, sein Hirn wurde leer,
    seinen fühllosen Fingern entglitten Juwelen,
    ungezählte, beim täglichen

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