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Die Abrichtung (German Edition)

Die Abrichtung (German Edition)

Titel: Die Abrichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens van Nimwegen
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wieder runter mit deinem neuen Sommeranzug.»
    Bis zur Glockenstube begegne ich niemandem, doch auf der Wendeltreppe höre ich Stimmen. Ich rufe nach oben: «Jetzt!
    Und schnell!» und gehe ganz hinunter. Das Schwein werde ich erst herunterkommen lassen, wenn ihm genug Publikum entgegenkommt. Jedes Mal, wenn ich mich an jemandem vorbeiquetsche, stelle ich mir vor, wie sich das halbnackte Schwein mit seinem neuen Ring fühlen wird. Ich habe vergessen ihm zu sagen, dass der ursprüngliche Zweck des Cockrings ein anderer ist, aber darauf wird es schon selbst kommen.
    Nun müssen wir warten, bis sich der Abstieg lohnt. Da kommt eine Klasse gackernder französischer Schülerinnen um die Ecke, alle ungefähr sechzehn Jahre alt. Und als ich noch darüber nachdenke, dass ich mir etwas Geeigneteres wohl kaum hätte wünschen können, erscheinen aus der anderen Richtung zehn holländische Soldaten im Kampfanzug. Während der Lehrer und der Unteroffizier Karten für den Turm kaufen, beginnen die beiden Gruppen sich schon mit viel Hallo zu vermischen. Als die ersten im Turm verschwunden sind, gebe ich dem Schwein das Zeichen.
    Wie wird es einem jungen Mann ergehen, der, nur bekleidet mit dem kürzest möglichen Höschen und einem eisernen Ring, der ihm eine dauerhafte Erektion verschafft, auf der engen Treppe all diesen Menschen seine Hüfte vors Gesicht halten muss?
    Zwei Soldaten haben sich verspätet und stehen noch auf dem Platz, als das Schwein herauskommt. Den einen kümmert das nicht, aber der andere, mit blondem Schnurrbart, Ohrring und halboffener Bluse, bleibt wie gebannt stehen und schaut dem Schwein mit offenem Munde nach. Er kann nicht viel älter als siebzehn sein. Was mag wohl in ihm vorgehen? Hat er die riesige Erektion des Schweins gesehen, die ich deutlich von weitem erkenne? Ich komme hinzu, lege dem Schwein einen Arm um die Schulter, küsse es und sage zu dem Soldaten: «Vanavond tien uur. Boots. Bahnhofstraße.» Er wird rot und beginnt mit offenem Munde zu zittern. Plötzlich dreht er sich um und verschwindet im Turm, seinem Kameraden hinterher. – «Ob wir den wohl wiedersehen?»

Anzug  
    Johns Sklave Jim und das Schwein gehen immer ungezwungener miteinander um. Wenn wir sie zu Ausflügen mitnehmen, befummeln sie einander fast ununterbrochen. Immer wieder, am liebsten, wenn Leute zusehen, fasst einer dem anderen schnell mal eben von hinten zwischen die Beine. Eines Tages hat John einen Einfall. Er zeigt mir einen Ring: «Den hat Jim jahrelang an seinem rechten Mittelfinger getragen. Als er ihn eines Tages leid war, stellte sich heraus, dass er ihn alleine nicht abbekam, nicht einmal mit Seifenwasser. Erst als ich mit beiden Händen vorsichtig schob und zog, ging es. Wenn er es mit einer Hand versucht, stülpt sich die Haut so, dass der Ring nicht über den Knöchel gleiten kann. Na ja, du kennst das sicher. Ich dachte, du könntest vielleicht die enge Lederhose von deinem Schwein zum Sattler bringen und eine Stahlöse in genau dieser Größe in den Hosenboden setzen lassen. Man müsste nur vorher sorgfältig die richtige Stelle kennzeichnen.»
    Ich denke darüber nach und beschließe, den Plan noch weiter auszubauen. Das Schwein wird einen besonderen Anzug für gemeinsame Spaziergänge mit Jim erhalten.
    Zuerst kaufe ich ihm schwarze Lederhandschuhe, ungefüttert und mit langen Stulpen. Sie passen gut zur Lederhose, vor allem in Kombination mit nacktem Oberkörper oder, für förmlichere Gelegenheiten, mit einem knapp sitzenden, ärmellosen Hemd.
    Dann gehen wir zu Dieter und lassen die Hose, die mit den Jahren etwas ausgeleiert war, wieder exakt auf Maß nähen. Dieter ist ein begabter Schneider und versteht genau, worum es geht. Das Resultat ist bestechend: Wenn das Schwein die Hose trägt, spannt sie sich um seine beiden Arschbacken, und unter dem Leder des rechten Hosenbeines zeichnen sich Sack und Schwanz deutlich ab.
    Ich bitte Jim, die Stelle, hinter der sich das Arschloch befindet, genau zu bestimmen und mit einem Kreuzchen zu markieren – eine Aufgabe, der er sich mit großer Sorgfalt widmet, wobei wir den Schwanz des Schweines im Hosenbein wachsen sehen. Übrigens ahnen die beiden noch nicht, wozu das gut ist. Am nächsten Tag gehe ich zum Sattler, zeige ihm Jims Ring und lasse wie vorgeschlagen eine entsprechende Öse in den Hosenboden setzen. Aber auch die Handschuhe lasse ich präparieren. Beide erhalten am Handgelenk zwei kleine Ösen für Vorhängeschlösschen; in die Handfläche des

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