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Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Titel: Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Shields
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Schatz zu denken ? ihr Kind. Ein kleines M?dchen, das unbemerkt auf einem kleinen Hof mit einem h?bschen Anh?nger um den Hals aufgewachsen ist, hat es geschafft, den gro?en und geschickten Magier, f?r den ich mich gehalten habe, auszutricksen. Als ich aber letzte Nacht deine Kette ber?hrt habe, habe ich begriffen, wie sehr ich get?uscht worden bin. Voller Verzweiflung habe ich mich noch einmal mit den alten Geschichten besch?ftigt und auf der Suche nach weiteren Hinweisen in der Erde gegraben. Ich habe mich gezwungen, das zu tun, wovor ich mich anst?ndigerweise bisher bewahrt habe. Ich habe an dem heiligen Ort nach den geheimen Schriften gesucht, die ihre Freunde dort vergraben hatten. Und ihr Tagebuch hat mir alles verraten. ?
      Jetzt endlich begriff ich. Dieser kostbare Talisman, um den es ging, hing an meinem Hals, war von der Mutter an die Tochter – den Abkömmlingen von Evelyn Frances Smith – weitergegeben worden, ein geheimnisvolles Erbstück mit dem Auftrag: Möge es niemals der Dunkelheit anheimfallen. Ich musste ihn lediglich Sebastian geben, und ihm damit all das zur Verfügung stellen, was er sich immer gewünscht hatte, und um ihn so vor seinem schrecklichen Schicksal zu bewahren. Vielleicht würden ihn diese »Unbesiegten« dann in Ruhe lassen, dachte ich verzweifelt, vielleicht war es wirklich möglich, dass Sebastian sich mithilfe meines unsterblichen Geschenks wieder in einen normalen Menschen verwandeln w?rde, und wir k?nnten zusammen sein ?
      »Hier«, sagte ich. »Nimm ihn. Du kannst ihn haben.«
      Er sah mich unendlich zärtlich an. »Evie, Liebes, wenn es doch nur so einfach wäre. Schon allein in deiner Nähe zu sein, hat mir in den letzten Wochen so viel Kraft und Energie gegeben. Aber erinnerst du dich nicht daran, was letzte Nacht passiert ist, als ich versucht habe, den Anhänger zu berühren? Agnes war nicht dumm. Sie hat ihre Kräfte an dich gebunden, und nur an dich. Sie wusste, dass sie gegen mich wirken würden, wenn ich versuche, ihn zu ergreifen.«
      »Aber warum sollte sie nicht gewollt haben, dass dir Hilfe gewährt wird?«
      »Sie wusste nicht, dass ich mich bereits im Netz meiner eigenen Narrheit verfangen hatte. Sie dachte, sie könnte mich noch vor einem schrecklichen Fehler beschützen, indem sie den Talisman versiegelt. Aber es war bereits zu spät. Ich hatte mich schon in die Hände meiner Herren begeben, wie ein blinder Narr. Und so hat sie auch das Einzige versiegelt, das mir vielleicht hätte helfen können: die Erinnerung an ihre Liebe.«
      »Kannst du diese … kannst du deine Meister nicht dazu bringen, diese Versiegelung wieder rückgängig zu machen? «
      »Nein! Sie sind erbarmungslos. Sie helfen den Schwachen nicht.« Schmerz flackerte über sein Gesicht. »Die Unbesiegten haben die Unsterblichkeit mittels vergifteter Künste erlangt und können jetzt weder vom Tod noch von der Wahrheit oder der Liebe berührt werden. Sie herrschen ?ber das Schattenreich, und sie sind schrecklich. ? Er zitterte und wrang die H?nde.
      Einen Moment lang hatte ich das Gefühl, als würde ich mit Sebastians Augen sehen: geisterhafte Männergestalten, die in schwarze und rote Gewänder gekleidet waren und Eisenkronen auf den Köpfen trugen. Einer von ihnen wandte mir das Gesicht zu, und ich sah seine verwüstete, unmenschliche Schönheit, spürte, wie ich unter seinem vernichtenden Blick zu Staub zerfallen würde. Ich zog mich aus der schrecklichen Vision zurück und versuchte zu verstehen, was Sebastian gerade sagte.
      »Meine Meister haben mir unmissverständlich klargemacht, dass es jetzt nur noch einen Weg gibt, wie ich den Talisman benutzen kann, um den Prozess des Verschwindens aufzuhalten.«
      »Was ist das für ein Weg? Sag es mir!«
      Sebastian wirkte noch blasser als sonst, und sein Atem kam rasch und abgehackt. »Es heißt, dass ich den Talisman erobern muss, dass ich ihn dir mit Gewalt wegnehmen muss, um meine unsterbliche Krone beanspruchen zu können. Und um das tun zu können, würde ich dich töten müssen.«
      Ich sah an seinem Gesicht, dass er die Wahrheit sagte.
      »Ich kann nicht mehr in deiner Nähe sein, Evie. Ich weiß, dass ich mehr und mehr in die Dunkelheit verblasse und zu weniger werde als dem, was ich jetzt bin, und ich weiß, dass ich versucht sein werde, dem Talisman nachzujagen. Ich werde entweder einer der Unbesiegten oder ihr ewiger Sklave sein – und wie kann ich sicher sein, wofür ich mich entscheide, wenn der Augenblick

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