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Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Titel: Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Shields
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Ich wollte, dass Helen aufhörte. Ich wollte nicht noch mehr erfahren. Aber ich konnte gar nicht anders, als in die hypnotisierende Lichtkugel und auf die Szene zu starren, die in ihr ablief.
      »Unser Meister hat noch nicht gefunden, was wir suchen«, verkündete die Oberste Mistress. »Er beginnt zu verblassen, wie es den Gesetzen der Unbesiegten entspricht. Wenn wir ihn nicht n?hren, werden alle unsere Hoffnungen zunichte gemacht werden. Wir haben ihn bereits mit unserer eigenen Lebenskraft unterst?tzt. Jede Schwester der Dunkelheit hat ein Jahr von ihrem eigenen Leben gegeben, um seines zu verl?ngern. Das ist alles, was wir geben d?rfen. Jetzt m?ssen wir andere, weniger bereitwillige Opfer finden. Wir werden zu Seelenr?ubern werden.?
      Das Bild löste sich auf und wurde von Helen und ihrer Mutter ersetzt, die einander finster anstarrten.
      »Ich werde nicht zulassen, dass du das tust!«, rief Helen. »Was ihr mit dem Seelenraub vorhabt, ist bösartig; ihr seid wie Vampire …«
      »In der Tat«, höhnte Mrs. Hartle. »Und so, wie Vampire Blut saugen, saugt der Hexenzirkel jenen das Leben aus, die unseren Pfad kreuzen, damit wir unseren Meister nähren können. Glücklicherweise haben wir eine gute Quelle und frisches, junges Fleisch – die Wyldcliffe-Schülerinnen. Ein Mädchen, das dumm genug ist, sich drei Verwarnungen einzuhandeln, wird zur Strafe zu mir geschickt werden, aber nicht zum Nachsitzen, wie sie es erwartet. Wir werden auf sie vorbereitet sein. Wenn sie am nächsten Tag aufwacht, wird sie sich an nichts erinnern, aber ein Teil ihrer Lebenskraft wird auf unseren Meister übergegangen sein.«
      »Ihr seid wahnsinnig! Und ich werde euch dabei nicht helfen, ich weigere mich!«
      Dann veränderten sich die Bilder abrupt. Ich sah, wie Laura von Miss Raglan eine Verwarnungskarte erhielt; dann klopfte sie an die Tür von Mrs. Hartles Arbeitszimmer, und danach schlief sie in irgendeiner unterirdischen Gruft, w?hrend die in dunkle Gew?nder geh?llten Gestalten um sie herum sich hin und her wiegten und dabei sangen. Sie war bleich, so bleich wie der Tod. Dann schob sich eine der Frauen an den anderen vorbei und versuchte, sie wachzur?tteln, aber sie wachte nicht auf. ?Laura, Laura! Mein Gott, ihr habt sie get?tet ?? Die Kapuze der Frau rutschte zur?ck. Es war Helen, und sie weinte hemmungslos ?ber Lauras Leiche.
      »Wir haben zu viel von ihr getrunken«, sagte die Oberste Mistress mit ausdrucksloser Stimme, während sie Lauras bleiches Gesicht musterte. »Sie ist jetzt nicht mehr von Nutzen für uns. Nehmt ihren Leichnam und werft ihn in den See. Es wird so aussehen, als wäre sie dort ertrunken. «
      »Das könnt ihr nicht tun!«, schrie Helen. »Ich hasse euch, ich hasse euch!«
      Dann hörte ich, wie die wirkliche Helen einen langen, zittrigen Atemzug machte. Sie ließ die Hände sinken, und die Lichtkugel verschwand. Sie sah uns mit roten Augen und verängstigt an.
      »Ich war dabei«, sagte sie. »Ich konnte es nicht verhindern. Ich habe Lauras Gesicht gesehen; ich habe ihre Augen gesehen, nachdem das Leben aus ihr herausgesaugt worden war.« Sie bemühte sich, nicht zu weinen. »Und das ist die Frau, die ich meine Mutter genannt habe! Es war ihr vollkommen egal, was mit Laura passiert ist, solange niemand das Geheimnis des Hexenzirkels entdeckt. Ich habe damit gedroht, zur Polizei zu gehen, aber sie hat mich nur ausgelacht.«
      Ich schnappte nach Luft. »Dann hat Celeste also Recht.«
      »Ja«, sagte Helen und wischte sich mit dem Ärmel das Gesicht ab. ?Celeste ist gemein und versnobt und alles M?gliche, aber was das betrifft, hat sie Recht. Ich habe versucht, ihr klarzumachen, dass Laura nicht ertrunken ist, aber sie hat angefangen, mich wegen aller m?glichen Dinge anzuklagen, also habe ich schlie?lich die Klappe gehalten. Aber Celeste hat Recht, wenn sie mir die Schuld gibt! Ich habe gewusst, was vor sich ging, und h?tte etwas tun m?ssen, um es aufzuhalten.?
      »Du hättest nichts tun können«, sagte Sarah ruhig.
      »Zumindest habe ich ihr gesagt – Mrs. Hartle, meine ich –, dass ich nie wieder ein Teil ihres Hexenzirkels sein würde, ganz egal, was sie auch mit mir anstellen. Und sie weiß, dass ich meine Meinung niemals ändern werde.«
      Ich fühlte mich furchtbar elend. Also das war Sebastians Verbindung mit Laura gewesen. »Wie konnte Sebastian mit so etwas nur einverstanden sein?«, rief ich.
      »Er hat nichts davon gewusst, Evie, das schwöre ich. Der

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