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Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Titel: Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Shields
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Hexenzirkel hat behauptet, dass die Lebenskraft, mit der sie ihn genährt haben, ihre eigene wäre, und dass sie sie ihm freiwillig geben würden. Sie haben gesagt, sie würden reich belohnt werden, wenn Sebastian den Talisman finden würde und sie alle die Unsterblichkeit erlangten. Als Sebastian herausgefunden hat, was mit Laura geschehen ist, hat er sich geweigert, noch irgendeine weitere Unterstützung der Schwestern anzunehmen. Er und meine Mutter hatten einen heftigen Streit. Sebastian erklärte, dass ihm übel wäre, wenn er daran dachte, was sie getan hatten, und dass es besser war, wenn er sein Schicksal akzeptierte. Er war bereit zu verblassen. Aber sie schrie, dass er ihnen die Unsterblichkeit versprochen hätte und dass sie ihn an sein Versprechen binden würden. Seither bem?ht sich der Hexenzirkel noch verzweifelter darum, den Talisman zu finden. Mrs. Hartle glaubt, sie k?nnte Sebastian dazu zwingen, seine Kr?fte zu benutzen, wenn er es nicht freiwillig tut. Da Sebastian schw?cher und schw?cher wird, bin ich mir nicht sicher, ob er in der Lage ist, sie zu beherrschen.?
      Das war es, was Sebastian sich nicht getraut hatte, mir zu sagen: dass ein Mädchen kaltblütig ausgelöscht worden war. Agnes’ Tod war ein schrecklicher Unfall gewesen, aber dies war etwas anderes. Lauras Tod war das unredliche Geschenk von Mrs. Hartle an Sebastian. Ich wusste nicht, um wen ich mehr weinen sollte: um Laura oder Agnes oder Sebastian. Für mich selbst blieben keine Tränen mehr übrig.
      »Evie, als du nach Wyldcliffe gekommen bist, habe ich sofort gewusst, dass du irgendwie anders bist. Ich konnte es mir nicht leisten, freundlich zu dir zu sein; ich wollte Mrs. Hartles Aufmerksamkeit nicht auf dich lenken. Also habe ich angefangen, dich heimlich auszuspionieren, dich auf Schritt und Tritt zu beobachten. Es tut mir leid. Ich wollte nicht spionieren.«
      »Also warst du das dann tatsächlich bei der Fairfax Hall?«
      »Ja«, sagte sie mit einem reumütigen Lächeln. »Ich habe mich dorthin gedacht, um dich zu beobachten, ohne dass jemand es mitbekommen konnte. Und ich hatte dich in der Nacht zuvor in Schwierigkeiten gebracht, damit du deine Treffen mit Sebastian aufgibst. Am liebsten hätte ich dich geradeheraus gewarnt, aber ich wusste nicht, ob uns nicht vielleicht jemand heimlich belauscht. Wie auch immer, meine Bemühungen haben zu nichts geführt. Ich habe zugesehen, wie du tiefer und tiefer in all das hineingezogen wurdest. Ich habe geh?rt, wie du dich mit Sarah ?ber eine m?gliche Verbindung zwischen dir und Lady Agnes unterhalten hast. Und ich wurde beinahe wahnsinnig vor Sorge, als ich herausgefunden habe, dass du den Talisman hast.?
      »Woher weißt du, dass – ?«
      »Ich war in der Nacht im Garten, als Sebastian den Anhänger berührt hat, und habe zugesehen. Danach war ich mir sicher, um was es sich dabei wirklich handelt. Ich bekomme Angst, wenn ich mir vorstelle, was passieren wird, wenn meine Mutter oder Sebastian herausfinden, dass du genau das besitzt, was sie seit so vielen Jahren suchen. Du darfst es ihm nie erzählen.«
      Mein Herz machte einen Satz. Ich sah Sarahs und Helens bleiche Gesichter. »Er weiß es bereits«, bekannte ich. »Aber er hat versprochen, sich zurückzuhalten. Er will ihn nicht.«
      »Evie, du darfst ihm nicht trauen! Während er weiter verblasst, wird sein Wunsch, sich an das menschliche Leben zu klammern, zunehmen, bis er sich in einen unerträglichen Hunger verwandelt. Am Ende wird Sebastians Sehnsucht nach dem Talisman weit stärker sein als alle Gefühle, die er dir sonst entgegengebracht hat.« Helen sah mich voller Mitgefühl an. »Von jetzt an musst du ihn als deinen Feind betrachten.«
      »Sag mir etwas Neues. Sebastian und sein Rudel von Schwestern der Dunkelheit könnten mich jeden Augenblick töten. Und es gibt nichts, das ich dagegen tun könnte.« Mein oberflächlicher Ton konnte meine Furcht nicht ganz überdecken.
      »Doch, es gibt etwas«, sagte Helen. »Ich kann dir vielleicht helfen.«
      Ich sah hoch, und Hoffnung flackerte in mir auf.
      »Es gibt nur eine Sache, die du tun kannst. Du besitzt den Talisman. Benutze ihn, um deine eigenen Kräfte freizusetzen, Evie.« Ihre Augen schimmerten in den Schatten. »Folge dem Mystischen Weg.«
     

 Fünfundvierzig
 
 
      
      I ch starrte Helen an. »Du machst Witze.« »Ganz sicher nicht.«
      »Ich werde mich nicht in diesen ganzen Kram mit hineinziehen lassen. Genau damit hat doch der

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