Die Abtruennigen
zusammenhalten sollte. Sie bestimmten Hanul zum ersten Dwakan König. Er ist dafür bekannt viele neue Siedlungen und Städte errichtet zu haben, um der wachsenden Population der Rasse Herr zu werden. In ihrer langen Geschichte hatten die Dwakan eine Menge Kriege mit anderen Rassen, bei denen sie oft schwere Verluste hinnehmen mussten, jedoch niemals ganz bezwungen werden konnten.“
Das klang ganz nach einer Rasse, mit der man sich am besten nicht anlegte, wenn nicht einmal schwere Verluste sie zum Aufgeben bewegen konnten. Sie mussten über sehr viel Willenskraft verfügen, was man einfach bewundern musste.
„Dwakan stellen mit die besten Waffen überhaupt her und sind nicht nur gute Handwerker, sondern auch sehr gute Kämpfer, die über sehr viel Kraft verfügen.“
Was erklärte, warum Tyrok zuvor erwähnt hatte, dass die Valdrac ihre Waffen von den Dwakan herstellen ließen, trotz der großen Distanz zwischen beiden Ländern. Ich hoffte, Tyrok würde mich einmal mit nach Atargey nehmen.
„Die Geschichte der Nazami ist ein wenig komplizierter und länger. Dennoch will ich versuchen, sie so kurz wie möglich zu halten. Die Nazami stammen ursprünglich von den Asharati ab. Sie waren herausragende Forscher auf dem Gebiet der Magie. Als sie eines Tages Dämonenbeschwörungen zu erforschen begannen, verwandelte sich die Neugierde, die sie zuerst bewegt hatte, nach und nach immer mehr in Machtgier.
Es kam zum Streit unter den Asharati, denn viele lehnten die Dämonen als Verkörperung des Bösen ab, doch die Dämonenbeschwörer wollten nicht von ihrem Treiben ablassen. Regelmäßig kam es von nun an zu Streitigkeiten, wie es sie nie zuvor gegeben hatte. Die Auseinandersetzungen wurden immer heftiger, bald kam es sogar zu Gewalttaten, denn von den bösen Asharati beschworene Dämonen suchten die Guten heim und nur mit großem Opfer konnten sie zurückgeschlagen werden. Es kam zu einem richtigen Bruderkrieg, Bruder gegen Schwester, Tochter gegen Vater. Keine der beiden Parteien wollte nachgeben, so kam es zu einer großen Entscheidungsschlacht, die fast alle guten Asharati vernichtete, doch auch die Bösen wurden beinahe ausgerottet. Sie zogen sich unter die Erde zurück und nannten sich die Nazami. Ihre Augen passten sich der Dunkelheit an und das helle Sonnenlicht schmerzt in ihren Augen, weswegen sie meist nur nachts an die Oberfläche kommen, wenn überhaupt. “
Das klang nach einer wirklich langen und faszinierenden Geschichte, über die ich gerne mehr wissen wollte. Wie sie wohl überhaupt dazu kamen Dämonen zu beschwören? Woher wussten sie überhaupt von deren Existenz? Irgendwoher mussten sie ihre Informationen ja gehabt haben.
„Sie leben alle in verschiedenen Familienclans, die Häuser genannt werden, an deren oberste Stelle sich immer eine weibliche Nazami befindet. Ihr Wort ist das Gesetz innerhalb der Familie. Doch alle Familienoberhäupter unterstehen einer Königin.“
Also hatten bei den Nazami die Frauen das Sagen. Das machte sie ein bisschen sympathischer. Tyrok blickte mich an, als ich leise kicherte, fuhr dann aber fort, ohne es zu kommentieren.
„Vom Körperbau her sind wohl die herausragenden Körperteile ihre langen, spitz zulaufenden Ohren. Nazami sind schlank und hochgewachsen, meist um die zwei Meter. Ihr Haar ist zumeist weiß wie Schnee oder Silber. Die Augen sind meistens von dunkler Farbe oder rot wie Blut.“
Nach diesem Vortrag schwieg Tyrok erst einmal, um seine Worte wirken zu lassen. Er hatte Recht gehabt, über die Nazami gab es tatsächlich eine Menge zu erzählen. Es erstaunte mich, dass er so viel darüber wusste, was ich ihm auch sagte.
„Nun, wie du weißt, lebe ich schon eine sehr lange Zeit auf dieser Welt und ich studiere leidenschaftlich ihre Geschichte, daher weiß ich so viel“, erklärte er mir, was aber nicht wirklich erklärte, wo genau er sein Wissen her hatte.
„Was ist mit den Asharati passiert, die überlebt haben?“ Tyrok zögerte ein wenig, bevor er antwortete.
„Es weiß keiner mit Sicherheit, ob sie tatsächlich lange überlebt haben. Es gibt keinerlei Aufzeichnungen, die über ihr Schicksal Auskunft geben könnten.“
„Sie könnten also immer noch irgendwo leben?“ Tyrok nickte. „Ja das wäre möglich.“ Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich wahrscheinlich auch nicht gewollt, dass die Nazami erfuhren, dass sie noch lebten, wenn sie es wirklich noch taten. Aber vielleicht würden sie eines Tages wieder ins Tageslicht treten
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