Die Abtruennigen
Berichte wert drauf zu erwähnen, dass man in diesem Krieg kein Land eingebüßt hatte, was offenbar nicht der Wahrheit entsprach.
Es beeindruckte mich, dass es Tyrok gelungen war, dieses Abkommen zu festigen. Er musste eine Menge Einfluss haben.
Er schien abzuwarten, ob ich Fragen hatte, da ich jedoch nichts sagte, fuhr er fort.
„Die Dorshak sind eine Rasse, über die wir nicht wirklich viel wissen. Wir wissen nicht woher sie kamen oder was ihre Lebensziele sind. Was wir wissen ist, dass sie riesige Kreaturen sind, die im Kampf durch brutale Gewalt und große Kraft überzeugen. Zwar heilen ihre Wunden schneller, doch kann diese Fähigkeit nicht mit unserer mithalten. Jedoch sind sie nicht gerade die hellsten Köpfe und durch ihre Größe ziemlich tollpatschig und ungeschickt. Zusammenfassend kann man sagen: Es sind große Dummköpfe, die ihr Gehirn in den Armen haben.“
Ich musste über diesen letzten Satz lachen und Tyrok hielt inne. Schwer vorstellbar, dass sie eine Gefahr darstellen konnten. Zumindest nicht für die Valdrac, bei den Menschen sah das anders aus.
„Kommen wir zu den Balmark. Sie sind vom Körperbau her recht kräftig und muskulös, sind zwischen zwei und zwei Meter dreißig groß. Ihre Haut ist lila und recht dick, was es erschwert sie zu durchdringen. Ihr Gehör ist durch ihre wolfsähnlichen Ohren weitaus ausgeprägter als das der Menschen. Sie haben flache Nasen und ihre Augen sind meistens gelb.
Ihre Lebenserwartung ist ungefähr doppelt so hoch wie die der Menschen, jedoch sterben die meisten frühzeitig im Kampf, weswegen es schwer ist, auf einen älteren Balmark zu treffen.
Zu Beginn ihrer Geschichte haben sich die Balmark nur gegenseitig bekämpft, es gab keine Gesetze oder Regeln. Erst mit Gnuhlnaz, dem Sohn von Drak-Dalor, ihrem Gott und einer weiblichen Balmark, veränderte sich ihre Gemeinschaft dauerhaft. Schon in frühen Jahren kam Gnuhlnaz zu viel Ruhm, da er einige bekannte Kriegermeister besiegte und sich damit deren Anhänger sicherte. Es gelang ihm alle Balmark zu vereinen und Gesetze zu entwerfen, eine Befehlsstruktur zu entwickeln, die sicherstellte, dass sich die Gemeinschaft auch nach seinem Tod weiterentwickelte. Seiner Tochter Magshakna gelang es die Ländereien der Balmark über die Grenzen hinweg nach Trugal zu erweitern, nachdem sie die Dorshak in vielen Schlachten zurückgedrängt hatte. Da sie immer an vorderster Front kämpfte, wird sie heute noch von vielen verehrt.
Seither gab es nur kleine Änderungen, die meisten Balmark leben zusammen in Rudeln und pflegen friedvollen Umgang mit anderen. Sollte es zu einem Krieg kommen, vereinen sich alle Rudel zu einer Herde.
Oftmals ziehen sie plündernd durch Trugal, von uns halten sie sich jedoch meist fern. Auch haben einige von ihnen schon versucht sich in Digaro anzusiedeln, jedoch fand man ihre Leichen schon kurz darauf in der Nähe des Flusses in Bardai.“
Es war erstaunlich, wie gut Tyrok informiert war. Woher er wohl sein Wissen hatte? Ich musste ihn bei Gelegenheit danach fragen, doch jetzt wollte ich seinen Redefluss erst einmal nicht unterbrechen.
„Die Dwakan leben am liebsten im Gebirge, denn dort fühlen sie sich so richtig zu Hause. Sie lieben es, dort immer tiefere Höhlen und Stollen zu graben auf der Suche nach Gold oder anderen wertvollen Gesteinen. Ihre Größe liegt bei etwa ein Meter zwanzig bis ein Meter vierzig, sind aber meistens genauso schwer, wie Menschen was ihrer robusten Physik zu verdanken ist. Die Männer sind meist ein wenig größer als die Frauen, die ihrerseits weniger schwer sind. Ihre Hautfarbe ist die der Menschen ziemlich ähnlich, neigt sich oft aber ein wenig ins Braune. Ihre Augen sind zumeist von heller Farbe, ihre Haare schwarz oder dunkelbraun. Die meisten Männer legen sehr viel Wert auf ihre Bartpflege, während sie sich den Kopf rasieren.
Die Dwakan sind die älteste Rasse Keldoraz und wurden vor mehr als zehntausend Jahren erschaffen. Am Anfang lebten sie in verschiedenen Stämmen, die sich oft gegenseitig bekämpften. Dabei ging es zumeist nur um Land und Besitztümer, da es sehr viel Zeit und Material kostete, neue Siedlungen oder gar eine Stadt zu errichten. Jahrhunderte später wurden sie dazu gezwungen sich zusammen zuschließen, um gemeinsam gegen die Dorshak zu kämpfen.
Der darauffolgende Krieg dauerte Jahrzehnte, bis die Dorshak bis nach Trugal zurückgedrängt wurden. Daraufhin entschieden die Häuptlinge einen König zu ernennen, der ihr Volk
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