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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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und dann würde es interessant sein zu sehen, wie die Nazami darauf reagieren würden.
    „Zu guter Letzt: wir Valdrac. Wie du schon gemerkt hast, leben auch wir zusammen in Clans. Das Oberhaupt erschafft dort die neuen Valdrac, wenn es Menschen für würdig genug erachtet. Einmal alle zehn Jahre treffen sich alle Oberhäupter der Clans und wählen sowohl einen Rat und einen Herrscher. Beide sind dazu verpflichtet Kriege unter den verschiedenen Clans zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass wir unser Land gegen Feinde verteidigen. Unser Wesen sollte dir bereits bekannt sein, wir verfügen über übermenschliche Kräfte. Wir können uns nahezu lautlos bewegen, vor allem sehr schnell. In der Dunkelheit sehen wir genauso viel, wie bei Tage und vor allem weiter als es den Menschen möglich ist. Auch unser Gehör ist besser ausgebildet, beansprucht jedoch Training. Ich denke, das reicht fürs Erste“, endete er.
    Ich dachte über seine Worte nach, war doch alles sehr interessant für mich gewesen. Aber ich hatte noch einige Fragen.
    „Wie oft müssen wir Valdrac Blut trinken?“, war die Erste. „Nun ja, das ist unterschiedlich. Einmal alle drei bis vier Tage reicht zumeist aus, manchmal auch weniger. Junge Valdrac trinken anfangs zumeist ein wenig mehr und im Alter wird es dann weniger.“
    Das war dennoch recht häufig und warf gleich die nächste Frage für mich auf. „Wenn jedes Mal, wenn ein Valdrac von einem Mensch trinkt, dieser getötet wird, habt ihr keine Angst, dass es irgendwann keine Menschen mehr geben wird?“ Tyrok lachte. Er war wohl nicht besorgt.
    „Eine überaus weitsichtige Frage, meine Kleine“, sagte er und machte mich damit ein wenig verlegen. „Das Land in dem die Menschen leben ist um einiges dichter bevölkert als Illios und wie gesagt, halten sich einige Clans ihre eigenen Menschen, sodass sie nicht mehr auf die Jagd gehen, so wie wir das tun. Die Menschen verbreiten sich derzeit schneller als es ihnen gut tut und wir tun ihnen doch einen Gefallen, wenn wir sie wieder ein wenig dezimieren.“
    Das war eine merkwürdige Logik, wie ich fand, aber ganz von der Hand zu weisen, war es auch nicht. Wenn die Menschen mehr Land brauchten, würde es sicher zum Krieg kommen.
    „Außerdem sind wir nicht auf das Blut der Menschen angewiesen. Wir könnten auch das der Dwakan trinken, obwohl es weniger wohlschmeckend ist, wenn es denn nötig wäre.“
    „Und das der anderer Rassen?“
    „Sind nicht geeignet für uns. Das Blut der Nazami ist tiefschwarz und genauso Gift für uns wie das grüne Blut der Balmark oder das der Dorshak.“
    „Und was ist mit dem Blut von Tieren?“ Tyrok machte ein angewidertes Gesicht.
    „Rein theoretisch ist es natürlich möglich, sich durch das Blut größere Tiere einige Zeit am Leben zu erhalten, doch zum einen macht es uns um einiges schwächer und zum anderen schmeckt es bei weitem nicht so gut, wie das der Menschen. Es ist unter uns Valdrac auch verpönt. Steht also nur in Notsituationen zur Verfügung, wenn man gar keine andere Wahl mehr hat.“
    Es schien, die valdracische Rasse hatte nicht das geringste Interesse daran, durch etwas anderes zu überleben als Menschenblut. Dass sie die Menschen danach töteten, spielte auch keine Rolle. Es hatte sich in all den Jahren wohl ganz in ihre Kultur eingebürgert, sodass es niemand mehr in Frage stellen würde.
    „Gefressen oder gefressen werden.“ Ich blickte ein wenig verwirrt zu Tyrok. „Was?“ Er lächelte milde.
    „Deine Gedanken sind wieder mal sehr offensichtlich für mich. Ich meinte, die Menschen jagen und töten die Tiere um Nahrung zu haben und wir machen das Gleiche mit ihnen. Wo also ist der Unterschied?“ Ich zuckte die Schultern.
    „Das ist eben der Lauf der Natur.“ Wobei es für mich fragwürdig war, ob die Natur tatsächlich Valdrac vorgesehen hatte. Aber wer wusste das schon? Vielleicht war es ihre Methode zu verhindern, dass die Menschen sich immer mehr vermehrten und irgendwann die anderen Rassen ausgerottet haben würden. Ich wusste es nicht und im Grunde war es mir eigentlich auch egal.
    Was mich im Moment viel mehr interessierte, war, dass Tyrok ohne große Probleme die meiste Zeit meine Gedanken erraten oder gar lesen konnte. Das war etwas, was mir ziemlich unangenehm war. Ich sprach ihn darauf an.
    „Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass es für mich unmöglich sein wird, deine Gedanken zu erahnen, was ich dir aber versprechen kann, ist, dass es anderen Valdrac sicherlich

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