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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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zurückkommt, dann können wir uns um ihn kümmern und die Sklaven befreien. Danach können wir uns Miroc zuwenden.“
    Lilly machte den Mund auf, um mit mir darüber zu streiten, sodass ich schnell hinzufügte: „Ich weiß, du willst das alles so schnell wie möglich hinter dich bringen und ich kann das nur zu gut verstehen, aber er weiß nicht, dass wir hier sind, wir werden ihn kriegen. Willst du wirklich unschuldige Kinder zu einem Leben als Sklaven verdammen, nur weil du nicht noch zwei weitere Tage warten konntest?“
    Dagegen konnte sie wirklich nicht viel sagen. Sie war keine schlechte Person und sie würde nicht zulassen dass unschuldige Kinder zu Schaden kamen, nur damit sie Rache nehmen konnte.
    „Also gut“, sagte sie. Tyrok lächelte mich an.
    „Was machen wir mit ihm?“, fragte ich. „Er wird für die nächsten Tage unser Gastgeber sein, bis sein Freund zurückkehrt. Wir können es nicht riskieren, ihn gehen zu lassen, bevor unserer Mission beendet ist. Er könnte uns verraten.“
    Ich sah keinerlei Möglichkeit, ihn überhaupt gehen zu lassen. Abschaum wie er, verdiente es auch gar nicht zu leben.
     
     
    Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Lui in dessen Haus. Allerdings sperrten wir ihn aber die meiste Zeit über in seinem Zimmer ein. Er war wirklich kein angenehmer Zeitgenosse und je mehr Zeit man mit ihm verbrachte, desto stärker wurde der Drang, ihm das Genick zu brechen. Ich jedenfalls würde froh sein, wenn wir ihn und sein dreckiges Haus endlich hinter uns lassen konnten. Die anderen empfanden das genauso, wir alle sehnten die Ankunft von Dirk herbei.
    In der zweiten Nacht kam Dirk endlich zurück. Die Kutsche hielt vor der Tür und ein schmutziger Mann stieg ab. Er öffnete die Tür zur Kutsche und zog zwei Kinder heraus, die kaum älter als fünf sein konnten. Wütend schloss ich meine Faust, ich konnte es nicht erwarten, diesen Typ zu töten.
    Er hievte die Kinder, die gefesselt und geknebelt waren, über die Schulter und trat zur Haustür. Noch nicht einmal eine der Gaslampen entzündete er, somit sah er uns auch nicht in der Dunkelheit auf ihn warten. Dirk warf die beiden Kinder auf den Boden, drehte sich um, um die anderen zu holen. Er erreichte die Tür jedoch nie. Ich war aufgesprungen und hatte ihn am Hals gepackt, warf ihn gegen die Wand, bevor er überhaupt wusste, was mit ihm geschah. Taumelnd versuchte er sich aufzurappeln, aber ein Tritt meinerseits ließ ihn wieder zu Boden sinken. Ich hätte ihn hier und jetzt töten können, aber das wäre nicht besonders befriedigend gewesen.
    Lilly trat nach draußen, um sich um den Rest der Kinder zu kümmern, während Tyrok das Licht entzündete, sodass auch Dirk sehen konnte, was geschah.
    „Hallo“, sagte ich lächelnd zu ihm. Er starrte mich einfach nur an, scheinbar nicht in der Lage etwas zu sagen. Noch einmal versuchte er sich hoch zu rappeln, doch ich warnte ihn davor.
    „Wenn ich du wäre, dann würde ich da unten sitzen bleiben.“
    „Was wollt ihr?“, murmelte er. „Für den Anfang alle Kinder, die du entführt hast. Dann wirst du uns genau erklären, wo du sie herbekommen hast, damit wir sie zu ihren Familien zurückbringen können“, erklärte ich ihm, immer noch lächelnd.
    „Ich – ich hab niemanden nicht entführt. Sind meine“, log er. Lilly schnaubte. „Ja klar, deswegen sind sie gefesselt und geknebelt.“
    Dirk schien angestrengt über einen Grund nachzudenken, warum die Kinder gefesselt waren, schien aber nicht in der Lage zu sein, einen zu finden und schwieg dann doch lieber.
    Ich beugte mich zu ihm hinunter, packte ihn am Hals und zog ihn hoch. „Du fängst jetzt besser schnell mit dem Erzählen an“, sagte ich zu ihm. „Siehst du, es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal Blut getrunken habe und ich werd langsam echt hungrig.“ Ich ließ ihn meine Zähne sehen. Er keuchte und es sah so aus, als würde er sich gleich in die Hose pinkeln.
    „Also gut, also gut, ich mach, was immer du willst, nur beiß mich nicht.“ Jetzt machten wir endlich Fortschritte. „Ich werde dich nicht beißen, wenn du mir alles sagst, was ich wissen will“, versprach ich.
    Er verschwendete keine Zeit mehr und erzählte uns endlich alles. Er sagte uns, wo er die Kinder herbekommen hatte. Wie sich herausstellte, arbeitete er nicht alleine. Die Dörfer, die er besucht hatte, hatte scheinbar eine Diebesbande, die nur allzu gerne bereit waren ihm zu helfen, sobald er sie bezahlt hatte.
    „Wir müssen in

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