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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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hätte Lilly ihn nicht festgehalten.
    „Ich könnte dich ohne Schwierigkeiten hier und jetzt töten, aber das wäre zu einfach für dich. Du verdienst es zu leiden für das, was du getan hast!“ Ein weiterer Hieb, diesmal wieder ins Gesicht. Seine Nase war wohl gebrochen, Blut floss aus ihr hervor.
    „Er hätte sich nicht mit mir anlegen sollen!“, schrie Miroc. „Ich habe ihn gewarnt, aber er wollte ja nicht hören. Diese Stelle gehörte mir!“
    Er versuchte noch einmal hart nach Lilly zu schlagen, aber sie hielt seine Faust mit ihrer Hand fest. Mit ihrer anderen Hand zog sie ihr Schwert hervor und mit einer schnellen Bewegung schlug sie ihm den Arm ab.
    Miroc schrie schmerzerfüllt auf. Er versuchte sich mit dem anderen Arm zu befreien, doch als Lilly auch ihn abtrennte, schrie Miroc nicht einmal. Er starrte einfach auf seine beiden Arme, die nun auf dem Boden lagen, der Schock war ihm deutlich anzusehen.
    „Zeit zu gehen“, wandte sich Tyrok an mich. Ich sah ihn fragend an, doch Tyrok nahm mich bei der Hand und zog mich zur Tür. „Sie muss das alleine tun.“ Ich nickte und wir verließen das Arbeitszimmer gemeinsam, stiegen die Treppe hinunter und warteten außerhalb der Villa auf Lilly.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis Lilly aus dem Haus kam, ihr Schwert genauso wie ihre Kleidung blutüberströmt. Ich konnte Rauch erkennen, der aus den Fenstern der Villa stieg, was bedeutete, dass sie ein Feuer gelegt hatte.
    Mirocs laute Schreie konnten wir selbst hier unten hören. Er verbrannte bei lebendigem Leib, die brutalste Art wie man einen Valdrac töten konnte.
    Lilly sagte kein Wort, sondern stieg in die Kutsche. Tyrok übernahm die Zügel, ich stieg hinter ihr ein.
    Auf dem Weg zurück zum Dorf sprachen wir kein Wort. Wir hielten nur kurz an, damit Lilly ihre blutigen Kleider loswerden konnte und wir unser Zeug einpacken konnten, bevor wir uns auf die Rückreise zum Schloss machten.
    Es war eine stille Reise, wir sprachen kaum ein Wort, Lilly war mit sich selbst beschäftigt. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sein musste nach so vielen Jahren endlich die Rache bekommen zu haben, auf die sie so lange hingearbeitet hatte. Hoffentlich würde ich das auch niemals herausfinden müssen.
     
     
    Sobald wir das Schloss erreicht hatten, verließ Lilly die Kutsche und lief schleunigst ins Schloss hinein. Im Innern sahen Tyrok und ich nur noch ihren Schatten auf der letzten Treppenstufe. Sie würde sich wohl auf ihr Zimmer zurückziehen. Ich blickte Tyrok an.
    „Mach dir keine Sorgen, sie braucht jetzt ein wenig Zeit für sich. Gib ihr ein wenig Raum, sie wird wieder zu dir kommen, wenn sie so weit ist“, sagte er. Er hatte offensichtlich meine Sorgen bemerkt. Ich wollte etwas dazu sagen, doch er fuhr fort.
    „Ich möchte, dass du dich um diese Entführerbande kümmerst. Du kannst dich ein wenig ausruhen, wenn du möchtest, sonst schnapp dir Heiko und Markus und mach dich auf den Weg.“
    „Ich brauche mich nicht auszuruhen, ich werde mich sofort auf den Weg machen.“ Tyrok nickte zufrieden.
    „Nur schnell umziehen muss ich mich, kannst du Markus und Heiko sagen, sie sollen mich im Stall treffen?“ Ich wartete gar nicht erst auf seine Antwort sondern sprintete die Treppe nach oben.
    Kurz darauf war ich auf dem Weg zum Stall, wo Markus und Heiko schon auf mich warteten.
    „Hey Sharai, Tyrok hat uns gesagt, wir sollen uns hier mit dir treffen“, begrüßte Markus mich. „Hey“, gab ich zurück. „Also was ist los?“, wollte Heiko wissen, Tyrok hatte ihnen wohl nicht gesagt, um was es ging.
    „Wir werden uns um eine Diebesbande kümmern, die es sich zur Angewohnheit gemacht haben, kleine Kinder zu entführen und als Blutsklaven zu verkaufen“, erklärte ich. Die beiden starrten mich an.
    „Kinder?“, hakte Heiko nach. „Das ist ja widerlich. Also wo müssen wir hin?“
    „Wir müssen zu zwei Dörfern, Sinsa und Pan. Das ist ungefähr fünf Tagesritte von hier, wenn wir schnell sind.“ Ich grinste sie an.
    „Na dann mal los.“ Markus lächelte und bestieg sein Pferd, genau wie Heiko. Ein wenig Sorgen machte es mir schon, wieder mit Blitz auszureiten, nachdem wir gerade eine lange Reise hinter uns hatten und er noch keine Zeit gehabt haben konnte sich auszuruhen. Allerdings schien er begeistert davon zu sein, dass wir schon wieder losritten. Lächelnd kletterte ich in den Sattel und wir verließen den Stall, übernahm die Führung.
     
     
    In einer unserer Pausen wollten Markus und

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