Die Abtruennigen
einigen Teilen dieser Welt sind wir als die Abtrünnigen bekannt geworden. Daher ist es für uns vonnöten, öfters mal ein neues Heim für uns zu finden, deswegen auch die etwas schäbige Ausstattung, da wir mit Dublarone nicht gerade gesegnet sind.“
Das war nachvollziehbar, konnte sich aber schnell ändern, denn genug davon. Es war interessant, wie so unterschiedliche Rassen sich zusammengefunden hatten.
„Unsere Frage an dich ist, ob du unserer Gemeinschaft nicht beitreten möchtest, sie könnte dir das Leben ziemlich vereinfachen. Also, was sagst du?“, wollte Nora wissen.
„Das klingt nicht schlecht, muss ich zugeben, aber ich habe noch eine Aufgabe zu erledigen und ich weiß nicht, ob ich euch da hineinziehen sollte, es könnte ziemlich gefährlich werden.“ Bevor ich überhaupt bereit war, etwas anderes zu tun, musste ich Tyroks Tod rächen und meine Unschuld beweisen. Beides würde nicht einfach werden.
Ich sah das Aufleuchten in Kardthogs Augen. Sandra lächelte.
„Wir sind immer für ein kleines Abenteuer bereit“, meinte Nora. Das hörte sich gut an. Auch wenn ich nicht wusste, ob sie sich im Klaren darüber waren, wie gefährlich es werden würde.
„Aber sag uns doch erst einmal, was du vorhast“, schlug Sandra Teras vor.
So erzählte ich ihnen meine Geschichte, wie mich Tyrok zum Valdrac gemacht hatte, ich bei ihm gelernt hatte, wie wir überfallen worden waren und alles, was sich danach ereignete.
„Es geht mir nicht so sehr darum, meine Unschuld vor den Valdrac zu beweisen, die sind mir eigentlich recht egal, es geht mir mehr darum, den Tod meiner Freunde und meines Geliebten zu rächen und ich werde nicht eher ruhen, bis ich das geschafft habe“, endete ich.
Einige Augenblicke herrschte Stille. Sandra hielt nun die Hand von Kardthog und schien ein wenig in Gedanken zu sein. Der wiederum blickte wütend drein. Nora starrte gedankenverloren zum Fenster
„Dieser Bastard Lugi hat nichts anderes als den Tod verdient“, war es Kardthog, der zuerst seine Stimme wieder fand. Meine Hand verkrampfte sich zur Faust, beim Gedanken daran. Und wie ich wollte, dass dieser Kerl für das was er getan hatte, starb. Durch meine Hand natürlich.
„Sowohl an Lugi als auch an Turian werden wir allerdings nicht so einfach herankommen, das kann ich dir versichern. Wir müssen also genau überlegen wie wir dabei vorgehen wollen. Wenn du genug Beweise für deine Unschuld hast, kannst du Lugi zum Duell fordern, um deine Ehre zurück zu erlangen. Das heißt, du kannst ihn ohne Probleme töten, so schreiben es die Regeln vor. Aber du brauchst eben genug Beweise und ich glaube, das könnte schwer werden“, sprach Nora. Sie sprach schon von einem „wir“, also beabsichtigten sie tatsächlich, mir zu helfen.
„Dann seid ihr dabei?“, fragte ich zur Sicherheit noch mal nach.
„Ja, allerdings solltest du vielleicht erst unsere anderen Mitglieder kennen lernen, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie etwas dagegen haben“, meinte Kardthog. Es gab also noch mehr Mitglieder. Das war gut, je mehr, desto besser.
„Sie müssten auch gleich kommen, dann können wir sie mit dir bekannt machen“, sagte Sandra und ich hörte auch schon, wie die Eingangstür geöffnet wurde.
„Da sind sie auch schon“, bemerkte Nora. Kurz darauf ging die Tür auf und sechs Gestallten betraten den Raum. Einer von ihnen, ein Mensch, stürmte auf Nora zu und küsste sie stürmisch.
„Na, da hat aber jemand seine kleine Nora ganz schön vermisst, was?“, witzelte Sandra. „Natürlich, genauso wie du deinen kleinen Nazami vermissen würdest, Sandra“, gab der Mensch zurück. Kleiner Nazami war nicht das, was ich mich getraut hätte zu sagen.
„Aber jetzt sollten wir uns um unseren Gast kümmern. Hallo ich bin Dave Treh.“ Er reichte mir die Hand und ich schüttelte sie. „Ich bin Sharai.“ Ich schätzte ihn auf etwa eins achtzig mit einem kräftigen Körperbau, die Muskeln waren nicht zu übersehen.
Nun stand Nora auf und Dave setzte sich in den Sessel, wo er sie anschließend auf seinen Schoß nahm.
Als Nächstes trat ein Dwakan auf mich zu, keinesfalls größer als ein Meter dreißig und ziemlich kräftig, fast schon ein wenig zu kräftig, wie ich fand. Auch er reichte mir die Hand und stellte sich als Rondrian vor.
Die nächste Person war eine Frau, eine Nazami, ein wenig kleiner als Kardthog und mit schwarzen Augen. Auch waren ihre Haare nicht silbern, wie die von ihm, sondern hellblond. Ihr Name war
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