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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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so Unrecht, aber ich war mir trotzdem noch nicht so sicher.
    Doch als er mich mit einem Hundeblick ansah, wurde ich weich und stimmte zu.
    „Aber du bleibst hinter den anderen und hältst dich, so weit es geht, aus den Kämpfen raus, verstanden?“, stellte ich die Bedingungen. Er nickte und lächelte mich dankbar an. Natürlich war mir klar, wie wenig ein solches Versprechen wert war. Wenn das Chaos ausbrach, konnte man sich nicht verstecken, sondern musste kämpfen.
    „Dann geh jetzt und such dir eine Waffe und Ausrüstung aus im Waffenraum, aber übertreib es nicht“, wies ich ihn an.
    Max sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Ich musste unweigerlich ein wenig grinsen. Konnte ich doch nur zu gut verstehen, welche Lust er auf dieses Abenteuer hatte. Für mich war es jedoch Rache für meinen toten Mentor und Geliebten.
    Es war jetzt schon später Abend und die meisten zogen sich auf ihre Zimmer zurück, um sich auszuruhen. Mit Sandra und Kardthog saß ich noch im Salon, bis die Sonne aufging und plauderte über alles Mögliche mit ihnen, bis auch sie sich zurückziehen wollten.
    Ein wenig wunderte ich mich darüber, dass es mir so einfach erschien, ihnen zu vertrauen, vielleicht war es einfach nur aus Verzweiflung, ich wusste es nicht. Es fühlte sich einfach nur richtig an.
    Knutschend verließen sie das Zimmer und auch ich zog mich zurück. Es wurde Zeit, dass ich ein wenig Schlaf fand, doch bald würde ich schon wieder Blut benötigen, das spürte ich, da ich einige Tage hatte darauf verzichten müssen. Ich zog mich aus und ließ mich dann ins Bett fallen. Todmüde schlief ich auch sofort ein.
     
     
    Ein paar Stunden später weckte mich Max. „Mein Vater ist eingetroffen und wartet unten auf dich“, sagte er. Ich erhob mich langsam und lief zur Dusche.
    „Sag ihm, ich komme gleich zu ihm, mache mich nur eben frisch“, antwortete ich noch ein wenig verschlafen. Die Dusche ließ mich vollkommen erwachen und schon ein paar Minuten später begrüßte ich Tebath freundlich. Wir setzten uns zusammen in den Salon und Max brachte uns etwas zu trinken.
    Dann berichtete er mir von den Suchfortschritten in der Stadt. Nun waren sie auch schon bei ihm im Dorf gewesen. Offenbar waren sie noch nicht bereit, die Suche nach mir aufzugeben, denn man hatte das Kopfgeld verdoppelt. Dabei hatte ich doch weiter gar nichts getan. Sie würden dazu aber einen Grund haben, wenn wir erst einmal das Schloss zurückerobert hatten.
    „Weißt du etwas Genaues über die Bewohner im Schloss? Also wie viele es sind und wann sie sich dort aufhalten oder was sie sonst so tun?“
    Tebath überlegte. „Es müssen ungefähr fünfzehn sein, manchmal mehr, manchmal weniger. Sie reisen oft nachts, das weiß ich. Hin und wieder haben sie auch für zwei oder drei Tage ein paar Gäste im Haus. Es ist oft recht laut, aber was sie so im Schloss machen, weiß ich nicht. Sie suchen in der Stadt nach neuem Personal, aber nachdem was dem Personal des Lords passiert ist, traut sich so recht keiner mehr, diese Arbeit zu übernehmen.“
    Das war nur zu verständlich. Es war sicherlich nicht gerade ein Pluspunkt, wenn das vorherige Personal abgeschlachtet worden war.
    Tebath und ich plauderten noch ein wenig und dann machte er sich wieder auf den Heimweg. Den restlichen Nachmittag und frühen Abend verbrachte ich mit Max im Trainingsraum, um ihn mit den Waffen vertraut zu machen, die er sich ausgesucht hatte. Noch hatte er sich nicht zwischen Kampfstab und Schwert entschieden. Doch nach ein paar Stunden war klar, dass der Kampfstab für ihn wesentlich besser geeignet war, denn damit war er richtig gut, ein Naturtalent sozusagen.
    Später am Abend saß ich mit den anderen zusammen im Salon und wir berieten über die weiteren Schritte. Ich erzählte ihnen, was ich von Tebath erfahren hatte und wir beschlossen uns in drei Tagen auf den Weg zu machen. Allerdings würden wir Zwischenstationen einlegen, damit wir auch fit waren, wenn wir ankamen. So bekam Max den Auftrag noch ein paar Pferde zu besorgen, da wir keine große Lust hatten uns zu Fuß auf den Weg zu machen.
     
     
    Erst sechs Tage später konnten wir uns auf den Weg machen, denn es war gar nicht so einfach gewesen, an eine genügende Anzahl Pferde zu gelangen. So stand ich an diesem frühen Morgen vor dem Haus und verriegelte die letzte Tür, bevor es losgehen konnte.
    Einen letzten Blick zurückwerfend lief ich durch das Tor zu den anderen. Sie saßen bereits voll bepackt auf ihren Pferden. Max

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