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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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ich die Geheimtür. Noch hatte uns niemand gesehen. Nachdem ich die anderen angewiesen hatte, jetzt ganz leise zu sein, betrat ich den Tunnel, dicht gefolgt von Kardthog und Sandra. Die anderen folgten uns und natürlich konnten nicht alle so gut sehen wie ich, sodass sie sich voran tasten mussten und entsprechend länger für den Weg benötigten.
    Ich erreichte die Geheimtür zum Arbeitszimmer, öffnete ich sie einen Spalt, doch nicht ohne zuvor kurz gelauscht hatte. Es war nichts zu hören und als ich den Kopf in den Raum steckte, konnte ich nichts erkennen. Die Luft war also rein, daher stieg ich nach oben.
    Kardthog folgte mir und half seiner Geliebten nach oben. Die anderen betraten den Raum. Ich ging zur Tür und lauschte erneut. Der Lärm kam wie schon in der letzten Nacht von weiter her.
    Nora, die zuletzt durch den Geheimgang kam, schloss die Tür. Wir zogen unsere Waffen, ich blickte in die Runde und fragte: „Bereit?“
    Von allen kam eine Bestätigung, also öffnete ich leise die Tür. Mit gezogenem Schwert ging ich langsam voran, von den anderen dicht gefolgt. Im Flur brannten hin und wieder ein paar Fackeln und erleuchteten uns so den Weg. Wir stiegen die Treppe hinunter, die Tyroks Bereich vom Rest des Schlosses trennte, um unseren Weg durch den Flur fortzusetzen.
    In der Eingangshalle angekommen, blieb ich irritiert stehen.
    „Was ist los?“, flüsterte Sandra hinter mir. „Hört ihr das?“, fragte ich leise und lauschte. Auch die anderen lauschten nun.
    „Ich höre nichts“, sagte Rondrian und die anderen nickten. „Das ist es ja, es ist nichts mehr zu hören“, erklärte ich. Es war tatsächlich Stille eingekehrt und das, obwohl vor wenigen Augenblicken noch recht viel Lärm zu hören gewesen war. Das alarmierte mich natürlich, ebenso die anderen.
    Kampfbereit standen wir in der Halle und sahen uns um. Es war absolut nichts mehr zu hören. Langsam ging ich in Richtung Eingangstor, welches anscheinend erneuert worden war.
    Urplötzlich wurde es aufgestoßen und mir gegenüber standen zwanzig Valdrac mit gezogenen Schwertern. Auch die Treppe war mit einem Mal voller Valdrac, die uns mit ihren Bögen erfasst hatten und nur auf einen Befehl zu warten schienen, uns über den Haufen zu schießen.
    Ich fluchte und drehte mich blitzschnell um. „ZURÜCK!“, schrie ich, doch es war bereits zu spät. Denn nun waren auch Valdrac hinter uns aufgetaucht.
    Xanteras, der Dwakan, der am hinteren Ende unserer Gruppe stand, wollte auf einen der Valdrac zueilen und ihn mit seiner Streitaxt angreifen, doch Braham Nasir kam ihm zuvor. Bevor wir alle überhaupt wussten, was geschah, hatte sich seine Klinge in den Leib des Dwakan gestoßen. Blutüberströmt brach er zusammen.
    Sandra hatte die Situation als Erstes erfasst und ging auf Braham los, doch er hatte sie schnell entwaffnet. Dann hielt er ihr seine Klinge an den Hals.
    „Keine falsche Bewegung meine Süße“, sagte er gebieterisch und sie musste sich wohl oder übel fügen. „Das gilt auch für alle anderen, sonst ist die Kleine ganz schnell einen Kopf kürzer. Also lasst mal schön die Waffen fallen.“
    Er hatte uns in der Hand, denn wir würden auf keinen Fall Sandras Leben riskieren. Nach und nach ließen wir unsere Waffen zu Boden fallen, wohl wissend, dass wir keinesfalls alle hilflos waren.
    „Warum hast du das getan, du Schwein?“, fragte Sandra ihn fassungslos. Braham lachte laut und hässlich.
    „Habt ihr Idioten wirklich gedacht, ich will bei euch bleiben und ein solch armseliges Leben führen, wie ihr es tut? Immer auf der Flucht, ohne Dublarone und Mittel. Das ist doch eine Zumutung. Schon lange habe ich nach einem Weg gesucht, euch loszuwerden und an eine hübsche Summe Dublarone zu gelangen, um endlich nicht mehr so leben zu müssen. Dann bot sich mir die Gelegenheit, beides miteinander zu verbinden. Es war so einfach euch hinters Licht zu führen. Ich musste ja nur dafür sorgen, dass wir zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Sharai musste nur nach Narada gelockt werden, was Lugi erledigte, indem er einfach die richtigen Unterlagen herauslegte, sodass sie darüber stolpern musste. Und natürlich dauerte es nicht lange, bis ihr auf sie aufmerksam wurdet. Einfach herrlich war dieses Spielchen. Jetzt sind wir hier und ich kann endlich meine Belohnung kassieren, indem ich euch Lugi ausliefere“, erklärte Braham. Entsetzen über diesen Verrat machte sich unter uns breit.
    „Für Dublarone verrätst du uns?“, fragte Nora

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