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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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hatte noch ein wenig mit seinem Pferd zu kämpfen, er war es wohl nicht gewöhnt zu reiten.
    Die beiden Dwakan, die mit einem der Nazami ritten, sahen auch nicht gerade begeistert aus. Sie mochten Pferde nicht besonders, das war nicht zu übersehen.
    „Kann’s losgehen?“, fragte ich, nachdem ich Blitz bestiegen hatte. Bestätigendes Gemurmel erklang und ritten wir los.
    Unsere erste Zwischenstation erreichten wir etwa fünf Stunden später. Ein kleines Dorf ein wenig Abseits unserer Route. Wir mieteten uns in einem kleinen Gasthaus ein. Die Dwakan und Menschen zogen sich zurück, um ein wenig zu schlafen, wir anderen bestellten uns erst einmal eine kräftige Mahlzeit. Es war jetzt Mittag und wir wollten erst in einigen Stunden weiter reiten, damit alle genug Zeit hatten sich auszuruhen und etwas essen konnten.
    Nachdem ich gegessen hatte, spürte ich, dass es schon wieder Zeit für Blut war. Ich saß mit Nora am Tisch. Kardthog war mit Sandra aufs Zimmer verschwunden, obwohl ich wusste, dass er eigentlich noch keinen Schlaf benötigte. Ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, was die beiden auf ihrem Zimmer trieben. Braham und Menzina waren auch irgendwo hin verschwunden.
    Ich erhob mich. Nora schaute mich fragend an. „Ich brauche Blut“, flüsterte ich ihr zu. Sie nickte. „Ich werde nach Dave schauen, wir sehen uns dann später“, meinte sie und stand ebenfalls auf.
    Ich verließ das Gasthaus und blickte mich auf der Straße um. Ein wenig unentschlossen lief ich umher, bis ich auf eine Gruppe Jugendlicher trat, die dabei waren Ball zu spielen. Ich setzte mich einige Meter entfernt auf die Bank und beobachtete sie. Kurz darauf gesellte sich eine Frau zu mir. Zwei ihrer Jungs waren dabei, wie sie stolz erzählte. Sie musste schon recht früh Kinder bekommen haben, denn sie war noch nicht besonders alt. Einige Minuten unterhielten wir uns, obwohl genau genommen nur sie redete und ich zuhörte.
    Dann meinte sie, sie müsse jetzt wieder nach Hause zu ihrem Mann. So stand sie auf und ging davon. Mit einigem Abstand folgte ich ihr. Sie bog in eine ruhigere Gasse ein, ich schlich mich heran. Ein Schlag auf den Hinterkopf ließ sie sofort bewusstlos zusammenbrechen.
    Ich fing sie auf, sofort bohrten sich meine Zähne in ihren Hals. Langsam saugte ich das Blut aus ihr heraus, bis ich bemerkte, mehr würde ihr schaden. Ich lehnte sie gegen die Wand, wischte mir den Mund ab und lief schnellen Schrittes davon.
    Zurück in der Gaststätte saß Menzina alleine am Tisch, von den anderen war nichts zu sehen. Ich setzte mich zu ihr und fragte, wo die anderen seien.
    „Braham treibt sich im Dorf herum, er wollte alleine sein und hier sind ja keine Zimmer mehr frei. Die anderen müssten alle noch auf ihren Zimmern sein.“
    Ich lehnte mich zurück und entspannte mich. Das frische Blut tat mir gut und so plauderte ich recht fröhlich mit Menzina.
    Einige Zeit später tauchten Rondrian und Xanteras gemeinsam auf und setzten sich zu uns an den Tisch.
    „Na ausgeschlafen?“, erkundigte sich Menzina. Rondrian blickte sie ein wenig feindselig an und erwiderte: „Dwakan brauchen nicht viel Schlaf.“ Xanteras nickte, doch weder Menzina noch ich hatten dazu etwas zu sagen.
    Die beiden bestellten sich eine üppige Mahlzeit und wir sahen ihnen dabei zu, wie sie alles in sich hinein schlangen.
    So saßen wir noch einige Zeit da und warteten auf die anderen. Ich hatte mich zurückgelehnt, die Augen geschlossen und meditierte.
    Stunden später kamen die anderen nach und nach herunter und stärkten sich. Die Dämmerung hatte eingesetzt und so machten wir uns eiligst auf den Weg weiter Richtung Salavie.
    Bei Einbruch der Nacht richteten wir auf einem für uns geeigneten Platz unser Lager. Wir schürten ein großes Feuer, denn es war ziemlich kalt und wir wollten nicht riskieren, dass unsere menschlichen Begleiter froren. Zusammen mit Kardthog und Nora teilte ich den Nachtdienst ein, da wir alle drei nicht sehr viel Schlaf benötigten. Obwohl ich die erste Schicht hatte, konnte ich auch den Rest der Nacht kein Auge zu tun. Ich war es nicht gewöhnt in freier Natur zu übernachten, daher fand ich den Boden nicht besonders bequem.
    Nachdem ich einige Zeit vergeblich versucht hatte Schlaf zu finden, setzte ich mich zurück ans Feuer zu Nora, die gerade Nachtwache hatte.
    Sie warf mir einen fragenden Blick zu. „Egal wie ich mich auch hinlege, ständig piekst mich irgendwas. Darauf verzichte ich lieber“, meinte ich. Nora lachte leise.

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