Die Abtruennigen
an. „Doch er hat mich verschmäht. Egal, was ich tat, nie hat er mich so begehrt, wie ich ihn. Und dafür musste er bitterlich bezahlen.“ Sie klang wie eine Irre, was sie offenbar auch war. Ich konnte nur den Kopf schütteln.
„Bei unserem Überraschungsangriff wollte ich dich zuerst auch töten lassen, aber du hast dich wacker geschlagen und dann dachte ich mir, dass dies sich noch viel besser machen würde, wenn die Mörderin überlebt. Außerdem konntest du so einige andere meiner Feinde zu mir führen. Für den Kopf unserer Nora werde ich sicherlich auch einigen Ruhm innerhalb der Clans ernten, immerhin wird sie schon lange gesucht. Und die anderen haben schon genug unseres Gleichen getötet, dass es an der Zeit war, sich ihrer zu entledigen. Durch meinen Spion in der Gruppe war es ja auch kein Problem dafür zu sorgen, dass ihr euch begegnet.“
Einige der Valdrac machten sich daran einen Scheiterhaufen aufzubauen, unzweifelhaft war er für mich gedacht. Mir wurde ein wenig mulmig bei dem Gedanken daran, dass ich hier gleich verbrannt werden sollte.
„Woher wusstest du, wohin ich gehen würde?“, wollte ich wissen. „Wie Braham schon gesagt hat, habe ich dafür gesorgt, dass sich meine Leute wieder aus dem Schloss entfernen und im Arbeitszimmer von Tyrok die richtigen Dinge zurecht gelegt, sodass du sie finden musstest. Es war nicht schwer, die Valdrac zu überzeugen, wieder abzureisen, denn immerhin hatten wir immer noch die Zusammenkunft vor uns und es musste ein neuer Anführer gewählt werden. Selbst wenn du nicht darauf gekommen wärst, nach Narada zu reisen, so hätte ich dafür gesorgt, dass dir der alte Tebath diesen Tipp gibt, nachdem du bei ihm untergekrochen bist. Durch Max war ich immer auf dem Laufenden, was du tatst und so konnten wir auch die Vorbereitungen für den heutigen Tag wunderbar treffen. Der alte Tebath hat dir genau das erzählt, was er sollte.“
Ich sah hinüber zu Max. Wieso hatte ausgerechnet er mich verraten? Er bemerkte meinen Blick und sah verschämt zu Boden.
„Tut mir leid, Sharai, aber sie haben meine Familie in der Hand und wenn ich nicht tue, was sie sagen, werden sie getötet. Ich hatte keine Wahl“, sagte er mit zitternder Stimme.
Deshalb also hatte er darauf bestanden mitzukommen. Ich war enttäuscht, dass er mir nichts davon erzählt hatte, denn wir hätten ihm und seiner Familie sicherlich helfen können. Stattdessen hatte er uns zusammen mit Braham in diese Falle gelockt, in der wir heute Nacht alle unser Ende finden sollten.
„Ja und wenn du schön brav bist, werden wir sie auch freilassen, sobald deine Arbeit getan ist“, bestätigte Lugi.
Doch ich wagte an seinen Worten zu zweifeln, denn wenn sie keinen Nutzen mehr für ihn hatten, würde er sie sicherlich töten. Das musste doch auch Max klar sein. Wahrscheinlich aber klammerte er sich an die Hoffnung, dass Lugi ihn nicht belog.
„Und nun Max, leg doch bitte unseren Gästen Fesseln an, damit wir dann mit der Hinrichtung beginnen können“, befahl Lugi.
Ich wusste, ich durfte es gar nicht erst so weit kommen lassen, wenn wir erst einmal gefesselt waren, standen unsere Chancen hier heil heraus zu kommen noch viel schlechter.
Da spürte ich Nora in meinen Gedanken und ich gab ihr zu verstehen, die Zeit etwas zu unternehmen war gekommen. Blitzschnell hatten wir uns abgesprochen.
Zuerst trat Max an mich heran, um mir die Fesseln anzulegen. Ich wartete bis seine Hände, die meinen berührten, schrie ein lautes „JETZT!“, verpasste ihm einen Tritt zwischen die Beine, der ihn zusammenbrechen ließ und schleuderte mit einer Handbewegung die Dolche in meine Hand. Um mich herum brach jetzt das Chaos aus.
Nora hatte einen großen Feuerball auf die Zuschauer geschossen, nicht allen war es gelungen, rechtzeitig auszuweichen. So gingen einige von ihnen genauso in Flammen auf, wie die Bänke auf denen sie gesessen hatten.
Bis jetzt war ich mir nicht bewusst gewesen, dass Nora in der Lage war, Zauber zu wirken, was sich nun aber als die erste positive Überraschung des Abends herausstellte.
Sie feuerte noch ein paar weitere Feuerbälle umher, während Nassad sich daran gemacht hatte mit der Gift Nova ein paar Pfeile auf die Valdrac zu schießen. Zwar konnten sie durch das Gift nicht sterben, jedoch konnten sie für einige Zeit geschwächt oder gar außer Gefecht gesetzt werden.
Rondrian dagegen hatte sich seine beiden kleinen Wurfbeile geschnappt und war damit auf die ihm am nächsten
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