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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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fassungslos.
    „Nicht nur für Dublarone meine Liebe. Man hat mir außerdem versprochen, ich dürfte unsere liebe kleine Sandra als Geschenk behalten. Schon immer war ich scharf auf sie, doch war Kardthog immer im Weg. Doch jetzt gehört sie mir.“
    Er grinste böse und leckte Sandra über den Hals. Angewidert versuchte Sandra sich aus seinem Griff zu befreien, doch er war zu stark. Kardthog wollte wütend auf ihn zueilen, doch ich hielt ihn am Arm fest, da ich wusste, dass er jetzt nichts riskieren sollte.
    „Nicht jetzt, beruhig dich“, flüsterte ich ihm leise zu und versuchte, ihn mit einem Händedruck zu beruhigen. Er erwiderte den Druck. Ich war sicher, dass er seine Chance bekommen würde, diesem Widerling zu zeigen, was er davon hielt, wenn jemand Hand an seine Geliebte legte.
    Doch im Moment standen unsere Chancen dazu zu schlecht. Umgeben von dutzenden Valdrac, die nur auf einen Befehl warteten, um uns mit einem Pfeilhagel einzudecken oder mit ihren Schwertern anzugreifen, während wir unbewaffnet waren. Dazu noch Brahams Klinge an Sandras Hals, konnten wir unmöglich einen Angriff riskieren.
    Ein paar der Valdrac eilten herbei und sammelten unsere Waffen auf. Innerlich grinsend dachte ich an die beiden Dolche, die sich unter dem Kettenhemd an meinen Armen verbargen, die ich mit einer schnellen Handbewegung herausschleudern konnte. Der Dolch, den ich von Tyrok bekommen hatte, war immer noch an mein Bein gebunden.
    „Hinaus in den Garten“, befahl Braham und wir wurden durch das Tor gedrängt. Umgeben von den Valdrac traten wir auf den Schlossgarten hinaus, wo man offenbar schon auf uns wartete.
    Man hatte dort einige Bänke aufgestellt, auf denen nun weitere Valdrac saßen und lächelnd zu uns herübersahen.
    Am Ende der Reihe, auf einem Thron sitzend, erkannte ich Lugi, neben ihm stehend Silvana, die ihm gerade einen Kuss zu hauchte. Wut kam in mir auf und ich musste mich beherrschen, nichts Unüberlegtes zu tun, meine ganze Willenskraft war nötig. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, so sehr wollte ich die beiden töten. Mehr denn je wünschte ich mir, die wahre Gestalt annehmen zu können, wann immer ich mochte.
    Man führte uns vor den Thron.
    „Ah, wie schön, dass ihr gekommen seid, wir haben nämlich schon auf euch gewartet. Immerhin seid ihr der Grund für unsere schöne Feier“, sprach Lugi. Ich wünschte mir, Blicke könnten töten, aber nichts passierte.
    „Schön, dass du deine Arbeit so gut erledigt hast, Braham, deine Belohnung wartet schon auf dich und natürlich darfst du auch die Kleine behalten, ganz wie versprochen.“
    Braham hatte sich nun daran gemacht, Sandra Fesseln anzulegen und zerrte sie auf seinen Sitz neben dem Thron. Dort brachte er die Fesseln an, sodass sie vor ihm knien musste. Böse lächelte er Kardthog an, der seine Wut kaum noch zu zügeln vermochte.
    „Was soll das alles hier?“, wandte ich mich an Lugi. Er sah mich an und erhob sich von seinem Thron.
    „Du bist hier, um für die Taten bestraft zu werden, die du begangen hast. Das Urteil über dich ist längst gefällt, du wurdest schuldig befunden, deinen Clan ermordet zu haben. Die Strafe ist nichts Geringeres als der Tod durch Verbrennung.“
    Ich schluckte, Verbrennung war sicher nicht die angenehmste Art und Weise zu sterben, schon gar nicht als Valdrac.
    „Denn das dauert schön lang“, fügte er hinzu und lächelte. Er war einfach widerlich.
    „Für Taten bestraft werden, die du begangen hast!“, gab ich zurück. Er lachte laut. „Ja, mag sein, aber wer würde dir schon mehr Glauben schenken als mir und meiner Geliebten Silvana? Jetzt da ich Herrscher bin, hat ohnehin keiner mehr etwas dagegen zu sagen.“ Seine Geliebte? Und ich hatte geglaubt, sie liebte Tyrok, doch offenbar war dem nicht so. Jetzt verstand ich auch, welchen Zusammenhang es zwischen den beiden gab.
    Das war also der Grund gewesen, warum er Tyrok getötet hatte, er wollte zum Herrscher gewählt werden und gegen Tyrok hatte er wohl keine Chance.
    „Schon seit einer halben Ewigkeit habe ich versucht Herrscher zu werden, doch diese Tölpel haben immer nur Tyrok gewählt. Sie fürchteten sich vor ihm. Doch als mir meine Silvana erzählte, dass Tyrok eine neue kleine Freundin hatte, wusste ich, dies war meine Chance, mich seiner zu entledigen, ohne dabei auch nur den Hauch einer Schuld abzubekommen.“
    Ich sah Silvana böse an. „Wie konntest du nur? Ich dachte, du hast Tyrok geliebt?!“
    „Geliebt … JA!“, fauchte sie mich

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