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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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„Das kenne ich nur zu gut. Falls es dich beruhigt, so ging es mir früher auch, aber als Abtrünnige wirst du dich schnell daran gewöhnen“, erwiderte sie. Das war für mich allerdings schwer vorstellbar.
    Als Kardthog aufstand, um Nora von ihrem Dienst abzulösen, legte diese sich sofort zu ihrem Dave. Den Rest der Nacht unterhielt ich mich schließlich leise mit Kardthog, bevor wir am frühen Morgen, nach dem Frühstück, unseren Weg fortsetzten.
     
     
    In der Nacht darauf erreichten wir die Stadt. Tebath hatte bereits dafür gesorgt, dass man im besten Gasthaus der Stadt einige Zimmer für uns reserviert hatte, so brauchten wir nur noch die Schlüssel abzuholen.
    Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit man mich nicht erkennen konnte, folgte ich den anderen. Die Gäste blickten uns alle misstrauisch an, kein Wunder, wir waren doch eine ziemlich bunt zusammen gewürfelte Truppe, aus Menschen, Nazami und Dwakan. Dass wir auch Valdrac bei uns hatten, konnte ja niemand wissen. So oder so war es jedoch ein seltener Anblick, dessen war ich mir sicher.
    Wir zogen uns alle in unsere Zimmer zurück, ich teilte meins mit Max. Doch ich verließ das Gasthaus gleich darauf wieder und ritt mit Blitz zum Schloss. Ich wollte mir das Ganze einmal aus der Nähe ansehen, hoffte dabei nicht bemerkt zu werden.
    Im Schloss brannte in allen Räumen Licht und es war ziemlich laut, offenbar feierten sie eine Fete oder so etwas. Ich ließ Blitz im Wald zurück, ohne ihn anzubinden, denn ich wusste, dass er nicht weglaufen würde.
    Auf leichten Füßen schlich ich zum Stall. Hier standen einige Pferde, doch sie gaben keinen Mucks von sich. So schlich ich weiter zum Eingang des Geheimgangs und schlüpfte einen Augenblick später durch die Tür. Im Gang war es wie immer dunkel, langsam schritt ich durch den Tunnel. Am Ende angelangt lauschte ich. Es war im Zimmer dahinter nichts zu hören, darum öffnete ich vorsichtig die Tür und streckte den Kopf durch den Spalt. Nichts zu sehen, wie ich es mir gedacht hatte. Offenbar hatten sie den Geheimgang noch nicht entdeckt. Kurz sah ich mich im Arbeitszimmer um, auf den ersten Blick konnte ich keine Veränderungen feststellen. Ich lauschte an der Tür, die Geräusche kamen von weiter her, wahrscheinlich aus dem Salon oder dem Speisezimmer.
    Mein Ziel hatte ich für heute erreicht. Ich hatte feststellen wollen, ob sie den Geheimgang entdeckt hatten, oder ob man in Sorge sein musste, im Arbeitszimmer erwartet zu werden. Beides war glücklicherweise nicht der Fall. So verschwand ich wieder durch den Geheimgang und ritt zurück in die Stadt, wo ich den anderen am Morgen Bericht erstattete. Wir beschlossen, in der nächsten Nacht loszuschlagen. Die restliche Zeit verbrachten wir mit den Vorbereitungen für unseren kleinen Überraschungsangriff.
     
     
    Das Einsetzen der Abenddämmerung war für uns der Startschuss, wir machten uns auf den Weg. Es herrschte eine Mischung aus Vorfreude, Spannung und Nervosität. Von den anderen wusste ich, sie hatten zwar schon einige Kämpfe gefochten, doch wohl nicht mit vielen Gegnern auf einmal, wir wussten ja auch nicht, was genau uns da eigentlich erwartete.
    Vor allem Max war sehr nervös, deshalb fragte ich ihn, ob er nicht lieber zurückbleiben wollte, doch er verneinte vehement. Also gab ich mich geschlagen und erlaubte ihm, dabei zu sein, auch wenn ich mir ein wenig Sorgen um ihn machte. So lange hatten wir nun auch nicht miteinander trainiert.
    Schwer bewaffnet ritten wir nun Richtung Schloss. Wir sahen aus, als würden wir in einen Krieg ziehen und irgendwie taten wir das ja auch.
    Wir ritten durch den Wald und einige hundert Meter vom Schloss entfernt ließen wir unserer Pferde stehen, machten sie an einigen Baumstämmen fest und trugen unsere Waffen jetzt ganz offen. Alles Unnötige an Gepäck ließen wir zurück und machten uns zu Fuß auf den Rest des Weges. Wir wollten nicht, dass man uns schon von weitem erkannte, außerdem waren die Pferde später nur hinderlich.
    Wir verteilten uns über das Gelände und es liefen immer nur zwei von uns nebeneinander. So hofften wir, ein schlechteres Ziel für eventuelle Angreifer abzugeben.
    Ich führte die Gruppe an und kurze Zeit später hatten wir das Schloss erreicht. Jetzt mussten wir nur noch über die Mauer klettern, was nicht allen von uns so einfach gelang, wie den Nazami. Vor allem bei den beiden Dwakan mussten wir nachhelfen.
    Sobald wir es geschafft hatten rannten wir zum Stall und dort öffnete

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