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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Er zählte insgesamt fünf, doch der Nebel wurde dichter und hätte ihn täuschen können. Als er näher kam, sah er, daß seine erste Schätzung richtig war – und noch etwas anderes.
    In der Mitte der Gruppe stand eine Frau, die weite Hosen und eine braune Lederjacke trug. Durch den immer dichter werdenden Nebel, der sich auf den Flughafen legte, konnte man sie kaum ausmachen, doch Kimberlain erkannte trotzdem, daß ihr Haar blond war, und wußte irgendwie, daß dies die Frau aus Boston war, die Frau, die ihm die Nachricht des sterbenden Mendelson abgenommen hatte. Brutal aussehende Männer flankierten sie zu beiden Seiten, sollten in erster Linie wohl jedoch darauf achten, daß er, Kimberlain, keine Tricks versuchte.
    Kimberlains Häscher blieben erst stehen, als ein einziger Streifen der Rollbahn sie von der Gruppe trennte. Die Blondine trat ein paar Schritte vor. Er wandte seinen Blick von ihr auf die brutal aussehenden Männer. Irgend etwas an der Art, wie sie sich bewegten, wie sie Blicke miteinander wechselten, war nicht in Ordnung. Der Fährmann erkannte die Wahrheit einen Augenblick, bevor sie auseinandersprangen, doch dieser Augenblick genügte ihm, um sich unter ihren tödlichen Salven zu Boden zu werfen, wobei er den Schmerz von den Drähten ignorierte, die sich um seine Handgelenke zusammenzogen. Das Tosen eines Düsenflugzeugs, das gerade zum Start ansetzte, verschluckte die Schüsse, so daß davon nur die gelben Blitze von den Mündungen und die zusammenbrechenden Körper seiner Häscher blieben.
    Kimberlain befreite sich von ihren ersterbenden Griffen und robbte zu dem nächsten von ihnen; die Drähte zog er dabei hinter sich her. Die Schlägertypen schossen noch immer, hatten ihre Waffen jedoch auf die beiden Wachen hinter ihm gerichtet, was dem Fährmann die Zeit verschaffte, die er brauchte, um einem seiner toten Häscher die Pistole aus dem Brusthalfter zu zerren. Als er zielte, stellte er fest, daß der Nebel dick wie Erbsensuppe geworden war. Er hörte, wie die Schlägertypen in der Verwirrung, die er erzeugt hatte, einander etwas zuriefen, und fragte sich, was aus der blonden Frau geworden war, die zwischen beiden Angreifern gestanden hatte. Es ergab keinen Sinn. Sie hatte ihn in Boston leben lassen, nur um ihn über einen Ozean zu holen und dann zu töten.
    Hinter Kimberlain war gerade ein weiterer Jet gelandet und rollte über die nebelumhüllte Bahn. Sein erster Drang war, das Feuer seiner Angreifer zu erwidern, doch nachdem er nun Deckung hatte, war Flucht eine viel bessere Wahl. Er stürmte gebückt rückwärts durch den Nebel und schnitt eine Diagonale zu dem an ihm vorbeirollenden Passagierjet. Kugelsalven drangen wie ersticktes Husten an seine Ohren, abgefeuert von Männern, die blind um sich schossen und versuchten, sich über die Geräusche der Landebahn verständlich zu machen.
    Der Fährmann erreichte den ausrollenden Jet und sprintete an ihm entlang, um weitere Deckung zu bekommen. Mit dem Flugzeug Schritt haltend, stieß er sich die Pistole in den Mund, um die Drähte um seine Handgelenke zu lösen – unter den gegebenen Umständen kein Kinderspiel. Er warf die hinab baumelnden Drähte zu Boden und nahm die Pistole wieder aus dem Mund. Er rang nach Atem. Die Nachtluft kühlte den Schweiß auf seinem Gesicht.
    Der Jet drehte jetzt zu seinem Flugsteig ab, und Kimberlain folgte ihm und lief dann zwischen zwei weiteren Jets mit dem roten TWA-Emblem an den Seiten hindurch. Sein Ziel war eine Tür zwischen den beiden Passagierjets, an der KEIN ZUTRITT stand. Er stürmte darauf zu, während weitere Kugeln ihm folgten. Da seine Häscher näher kamen, nahm er die letzten drei Schritte mit einem gewaltigen Satz, und als er die Tür aufriß, schlug dicht über seinem Kopf eine Kugel einen großen Holzsplitter hinaus. Bevor die nächste ihn treffen konnte, hatte er die Tür schon hinter sich zugeworfen.
    Die Wärme des Terminals belebte ihn, wenn auch nur kurzfristig. Er sprang über den Handlauf des Laufbandes, das müden Reisenden helfen sollte, die lange Strecke zum Zoll leichter hinter sich zu bringen. Kimberlain lief nun, bahnte sich den Weg durch eintreffende Passagiere und das Handgepäck, das sie auf dem Laufband abgestellt hatten. Der Versuch, sich unter sie zu mischen, wäre sinnlos, denn seine Verfolger würden ihn bemerken, weil er keinen Mantel trug, noch bevor er dem Zollbeamten erklären mußte, wieso er keinen Paß hatte.
    Der Fährmann lief weiter. Die Wärme im Terminal

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