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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Sie hatten nicht das Recht, uns zu jagen. Die anderen wollten Sie töten, Jared. Wenigstens konnte ich dafür sorgen, daß Sie am Leben blieben.«
    »Eine andere Strategie als die, die Sie in Mendelsons Büro in Boston angewandt haben.«
    Die Männer mit den gezückten Waffen waren etwas näher gekommen.
    »Die Pistole, Jared. Sofort.«
    Zögernd ließ der Fährmann sie zu Boden fallen. Er sah Kamanski in die Augen. »Sie haben Ihre Chancen gehabt, mich zu erwischen, Hermes, und Sie haben sie alle verpatzt.«
    »Eine habe ich noch.«
    »Vielleicht.«
    Damit rissen zwei der Bewaffneten ihn herum; einer filzte ihn, der andere legte ihm Handschellen an. Die drei anderen an der Theke hielten wachsam Abstand und achteten auf jede plötzliche Bewegung, die Kimberlain vielleicht machen würde.
    »Wieso haben Sie mich überhaupt bei dieser Sache hinzugezogen, Hermes?«
    »Ich bekam den Befehl dazu von meinen Vorgesetzten bei Pro-Tech. Sie kannten meine Akte und wußten von meiner Verbindung zu Ihnen. Ich habe mir keine Sorgen gemacht. Ich war überzeugt, die Dinge unter Kontrolle halten zu können.« Kamanski bedeutete den beiden Männern, die den Fährmann festhielten, mit ihm zur Tür zu gehen. »Natürlich hätte ich nie damit gerechnet, daß Sie so weit kommen würden. Sie haben den Mord an Lime aufgeklärt, den Anschlag auf die Eiseman vereitelt, die Verbindung zu Benbasset und den Hashi hergestellt – Mann, Sie können wirklich stolz auf sich sein!«
    »Es wird ja eine interessante Welt geben, wenn ihr erst mal die Macht übernommen habt.«
    »Genau das haben wir vor.«
    »Bloß kann es einfach nicht klappen. Jetzt befehlen Sie Ihren Schlägern, sich zu verziehen, und wir beide gehen gemeinsam hier heraus. Scheiße, Hermes, ich biete Ihnen die Chance, am Leben zu bleiben.«
    Kamanski starrte ihn ungläubig an. »Jetzt bringen Sie die Dinge etwas durcheinander, Jared. Ich habe hier das Sagen.«
    »Nein, haben Sie nicht. Sie sind mehr denn je ein kleiner Laufbursche, und wenn ich Sie nicht hier und heute töte, werden Sie irgendwann in nächster Zukunft sterben, weil die Hashi keine Verwendung mehr für Sie haben.«
    »Bringt ihn hier raus!« befahl Kamanski, und augenblicklich ergriffen die beiden Männer Kimberlain an den Ellbogen und führten ihn zur Tür der Cafeteria hinaus und auf den Parkplatz.
    Das Holiday Inn lag auf einem Hügel, von dem aus man einen Blick auf die Brücke und weiter hinaus auf New Jersey hatte. Der größte Teil des Parkplatzes war jedoch von dem vorbeifahrenden Verkehr nicht einzusehen. Sie gingen um das Gebäude herum und auf einen schwarzen Lieferwagen zu, der allein am Ende des Parkplatzes stand. Kimberlain schätzte seine Aussichten ab. Außer den beiden, die ihn an den Armen festhielten, wurde er von zwei weiteren flankiert, die ihre Waffen gezogen hatten. Der fünfte ging gut sechs Meter vor ihnen, und zwar fast seitlich, so daß er Kimberlain ständig im Auge behalten konnte, während er zu dem Lieferwagen vorausging. Kamanski bildete die Nachhut; er folgte in einigem Abstand und war am ungefährdetsten, falls der Fährmann versuchen sollte, die Initiative zu ergreifen.
    »Ihre letzte Chance, Hermes!« rief Kimberlain zurück und überprüfte, welchen Spielraum ihm die Handschellen ließen. Falls es ihm gelang, einem seiner Häscher die Pistole zu entreißen, würde er mit von Eisen zusammengezwängten Händen schießen müssen. »Schicken Sie Ihre Schläger weg, und wir reden. Die Zeit wird knapp.«
    »Ganz meine Meinung«, erwiderte Kamanski.
    Der Schütze rechts neben ihm trat zu dem Mann an der Spitze, um die Türen des Lieferwagens zu öffnen. Der Schütze links neben ihm blieb an Ort und Stelle, und die beiden Häscher hielten den Fährmann weiterhin an den Ellbogen fest. Ohne die Waffen wegzustecken, schoben die beiden Männer am Wagen den Türhebel nach unten.
    Die Doppeltür war kaum entriegelt, als die beiden Hälften mit solch einer Wucht aufflogen, daß sie den Männern gegen die Köpfe knallten. Kimberlain sah, wie sie in hohem Bogen durch die Luft flogen; im gleichen Augenblick sprang Winston Peet aus dem Wagen. Der Fährmann nutzte die Überraschung aus, riß sich von seinen Häschern los, trat dem einen scharf gegen das Knie, wirbelte herum und rammte dem zweiten den Fuß zwischen die Beine. Der zweite Mann hatte Zeit gehabt, nach seiner Waffe zu greifen, bevor er zusammenbrach, und Kimberlain hob sie von dem schwarzen Asphalt auf, noch während er den nun knienden

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