Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
ersten Mann mit einem heftigen Tritt ins Gesicht kampfunfähig machte.
    Kamanski hatte mittlerweile zweimal geschossen, beide Male verfehlt, und wollte einen dritten Schuß abgeben, als Peet mühelos den schlaffen Körper eines der benommenen Schützen hochhob und ihn auf den anderen warf. Dieser zielte gerade mit seiner Pistole auf den Riesen, doch der Aufprall riß ihn herum, und die Kugel schlug mitten in Kamanskis Brust. Kamanski keuchte auf und brach rückwärts zusammen.
    Kimberlain zielte mit der erbeuteten Waffe auf die beiden Männer mit Pistolen in den Händen, die sich gerade wieder hochrappelten. Peet stürmte auf sie zu, doch ihre Waffen hoben sich zu schnell, und der Fährmann schoß und drückte den Abzug der Halbautomatik, so schnell er konnte. Er war nicht sicher, welche seiner Kugeln die beiden Männer trafen, doch bevor sie selbst auf Peet schießen konnten, brachen sie auf dem Asphalt zusammen. Kimberlain ließ die rauchende Pistole fallen und lief zu Kamanski, während Peet sich mit dem letzten ihrer Widersacher befaßte, der noch bei Bewußtsein war. Der Mann hatte sich gerade soweit von Kimberlains Tritt in den Unterleib erholt, daß er davonkriechen wollte.
    Kimberlain kniete neben Kamanski nieder und sah, wie das Blut aus seiner Brust pumpte und eine Pfütze auf dem Boden bildete. Der Verräter hustete, und Blut sickerte in einem dünnen Faden auch aus seinem Mund. Kimberlain blickte in sterbende Augen.
    »Wo ist Benbasset, David? Wo kann ich ihn finden?«
    Die Augen erkannten ihn kaum noch. »Fahr … zur Hölle.« Und dann starrten sie ins Leere.
    Als Peet neben ihn trat, erhob der Fährmann sich. »Ich habe diesem Mistkerl nie vertraut«, sagte er eher zu sich selbst.
    »Halten Sie still«, befahl der Riese und trat hinter Kimberlain, um die Stahlkette der Handschellen zu zerreißen.
    Kimberlain streckte die Arme aus, damit das Blut wieder in ihnen zirkulieren konnte, während sie zur anderen Seite des Gebäudes gingen, wo Lisa im Auto wartete. Als sie auf den Parkplatz gefahren waren, hatten sie den schwarzen Lieferwagen ganz an seinem Ende bemerkt. Das hatte ihren Argwohn erregt und sie wachsam werden lassen. Nachdem Kimberlain zum Hotel gegangen war, hatte Peet den verlassenen Lieferwagen aufgebrochen und als Rückversicherung darin gewartet.
    »Und wohin jetzt?« fragte Peet den Fährmann, als sie ihren Wagen erreicht hatten.
    »Wir müssen einen Zug erwischen. Gewissermaßen.«

30
    Lisa Eiseman und Winston Peet saßen auf der Couch in dem umgebauten Waggon auf dem Eisenbahnfriedhof Sunnyside Yard, während Captain Seven die Schlösser der Handschellen knackte, die noch um Kimberlains Gelenke lagen.
    »Du hast dir ja eine tolle Gesellschaft ausgesucht, Boß«, sagte der Captain mit einem Seitenblick auf Peet, während er nach dem Stummel eines Joints griff, der in einem Aschenbecher vor sich hin schwelte.
    »Alles ist relativ.«
    »Ja, klar. Ich würd' deinem Freund auch gern was zu Rauchen anbieten, aber das könnte schädliche Auswirkungen auf sein Wachstum haben.«
    Peet wirkte nicht amüsiert; seine Miene regte sich nicht im geringsten.
    »Es gab doch mal eine Zeit, da wart ihr beide nicht gerade die dicksten Freunde.«
    »Die Zeiten ändern sich.«
    »Augenblick mal«, sagte der Captain und verschwand in der Küche, die sich im zweiten Waggon seines Domizils befand.
    Sie waren vom Holiday Inn direkt zum Sunnyside Yard gefahren, wobei Kimberlain die ganze Strecke über inbrünstig gehofft hatte, daß es Kamanski nicht gelungen war, das Versteck des Captains ausfindig zu machen. Der Fährmann wollte genau wissen, womit sie es bei dem Außenposten 10 zu tun hatten, falls die Achte Fanfare, wie Bruder Valette es ausgedrückt hatte, tatsächlich erschallen sollte.
    Als Seven zurückkam, hatte er eine Sonnenbrille aufgesetzt und seinen Marihuana-Kocher unter dem Arm. Er ließ sich in den schwarzen Ledersessel gegenüber von Kimberlain fallen und stopfte den Kessel mit Pot.
    »Alles klar, ich bin soweit.«
    »Angenommen, es gibt ein miteinander verbundenes Netzwerk von Ölquellen, die auf dem gesamten antarktischen Kontinent verteilt sind«, begann Kimberlain. »Angenommen, eine Pipeline verbindet sie alle mit einer zentralen Förderstation namens Außenposten 10. Du hast achtundzwanzig Atomsprengköpfe der Jupiter-Klasse und willst dem Kontinent den größtmöglichen Schaden zufügen. Was würdest du tun?«
    Seven antwortete erst, nachdem er eine beträchtliche Menge des Rauchs, den

Weitere Kostenlose Bücher