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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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abzudrücken, wie er es schon in Mediane Lodge hätte tun sollen.
    Heute jedoch konnte er keinen Haß auf Peet in sich finden. Er fragte sich, ob er tatsächlich nicht mehr der gleiche Mensch war wie der, den er festgenommen hatte, und, falls ja, wie sehr er selbst sich vielleicht geändert hatte, ohne es zu bemerken.
    In Greenwich fand Kimberlain Captain Seven auf der gewaltigen Treppe in der Mitte von Limes Landsitz vor. Er machte sich gerade über eine mit verschiedenen Blattsalaten gefüllte Pita-Tasche her. Neben ihm stand eine Flasche Mineralwasser.
    »Hätte ich gewußt, daß du schon kommst, hätte ich dir auch eine mitgebracht«, sagte Seven.
    »Ein paar verblüffende Enthüllungen machen das mehr als nur wieder gut.«
    »Wenn du davon sprichst, womit wir es hier zu tun haben, kann ich dir noch nicht helfen. Ich bin nahe dran, brauche aber noch eine Weile. Übrigens, könntest du vielleicht dafür sorgen, daß dein Freund Herman mir nicht ständig über die Schulter glotzt?«
    »Hermes, nicht Herman. Wie der Götterbote.«
    »Mir ist es scheißegal, ob ihm die Western Union gehört, er geht mir nur furchtbar auf die Nerven. Ich habe meine eigene Arbeitsweise. Bring ihm das mal bei, ja?«
    »Ich werde es noch einmal zur Sprache bringen. Dann hat dein Computer also ein paar interessante Informationen ausgespuckt?«
    Der Captain nickte. »Ich hatte einen guten Tag. Deine drei Opfer hatten etwas gemeinsam – und zwar das Militär.«
    »Diese Verbindung klingt so offensichtlich, daß die Behörden sie eigentlich auch hätten herausfinden müssen.«
    »Nicht, wenn man bedenkt, daß die dummen Arschlöcher niemals zwischen den Zeilen lesen.« Seven fuhr aus dem Gedächtnis fort, als lese er die Informationen geradewegs von seinem Computerbildschirm ab. Luzernesprossen glitten aus seinem Mundwinkel. »Benjamin Turans Plastikstahl wird bald die Produktion von Fernlenkkörpern revolutionieren. Seine Zusammensetzung wird aller Wahrscheinlichkeit nach die Lieferungszeiten um bis zu fünfzig Prozent verkürzen und das Radar um fünfzig Jahre zurückwerfen. Adam Rands Erfindung dieses hypersensitiven Getriebes wird eine ähnliche revolutionäre Wirkung auf Panzer und andere direktgetriebene Kampffahrzeuge haben. Damit läßt sich ihre Geschwindigkeit um etwa sechzig Prozent erhöhen.« Captain Seven biß wieder herzhaft von der Pita-Tasche ab und sprach mit vollem Mund weiter. »Jordan Limes Transistorschaltung mit den nicht mehr durchbrennenden Widerständen wird bald die erste Sahne bei der Herstellung von Waffensystemen sein. Sie schaltet Störungen aus und schützt diese Systeme vor dem elektromagnetischen Puls, der bei der Explosion einer Atombombe im All entsteht. Er ist vielleicht nicht die bunteste dieser drei Gestalten, doch für seine Erfindung wird sich Washington am meisten interessieren.«
    »Sind diese Fakten öffentlich bekannt?«
    »Sagen wir es mal so … ein Normalsterblicher kommt nicht so leicht an sie heran.«
    »Dann schlägt unser Mann also die Köpfe von Firmen ab, die vor kurzem größere Verträge mit dem Militär geschlossen haben oder kurz davor stehen«, überlegte Kimberlain.
    Seven nickte. »Er konzentriert sich auf bahnbrechende Erfindungen und futuristische Technologien. Wie ich schon sagte, bei keinem der Fälle wird das Produkt in absehbarer Zukunft auf den Markt kommen, also muß unser Mörder, wer immer er auch ist, verdammt gute Quellen haben. Diese Informationen sind alle top secret .«
    »Wie viele potentielle Opfer, Captain?«
    »Ich habe gehofft, daß du dieses Thema zur Sprache bringen wirst. Mindestens elf, von den dreien einmal abgesehen, von denen wir in den letzten anderthalb Jahren erfahren haben. Alles Industrielle mit einer Verbindung zum Militär, wie sie auch bei diesen Fällen vorliegt. Zwei wurden erschossen, einer erstochen, drei starben bei Autounfällen, einer hat sich versehentlich vergiftet, zwei wurden bei Raubüberfällen getötet, einer von einer Terroristengruppe hingerichtet, die ihn zuvor als Geisel genommen hatte, und einer hat eine Routineoperation nicht überlebt.«
    »Dann eskaliert die Sache«, sagte Kimberlain. »Die Morde werden immer komplizierter, technisch immer ausgeklügelter. Unser Mann bekommt es mit immer besseren Sicherheitsvorkehrungen zu tun und überwindet sie mit Leichtigkeit. Ihm gefällt dieses Spielchen geradezu, Captain, das spüre ich. Ich habe dich doch gebeten, die nächsten möglichen Opfer ausfindig zu machen.«
    »Mit dem

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