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Die achte Offenbarung

Die achte Offenbarung

Titel: Die achte Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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großen Spaß an dieser Verfolgungsjagd zu haben. Er schlängelte sich geschickt durch den Verkehr und kümmerte sich nicht weiter um Geschwindigkeitsbegrenzungen. Nur einmal trat er abrupt auf die Bremse und wies sie auf ein Blitzgerät hin. Kaum hatten sie es passiert, gab er wieder Gas.
    Paulus starrte aus dem Rückfenster, aber der Mercedes war nicht zu sehen. Wenn ihre Verfolger nicht mit mehreren Wagen unterwegs waren und sich per Handy verständigten,dann waren sie wahrscheinlich wieder mal knapp entkommen.
    So langsam hatte Paulus die Nase voll von diesem Katz-und-Maus-Spiel. Er wählte Liebermans Nummer und pfiff auf die Uhrzeit in Amerika. Doch der Amerikaner hatte immer noch die Mailbox aktiviert.
    In Mannheim war der Zug nach Köln eine Viertelstunde zuvor abgefahren, der nächste ging erst in einer Dreiviertelstunde. Von Dirk war keine Spur zu sehen. Auch ihre Verfolger ließen sich nicht blicken.
    Knapp drei Stunden später standen sie vor der Wohnung. Sie klingelten Sturm und klopften an die Tür, doch wenn Dirk hier war, öffnete er nicht.
    »Hattest du nicht noch einen Mitbewohner?«, fragte Paulus.
    »Ja, Mike. Aber der ist diese Woche bei seinen Eltern in Stuttgart.«
    »Ruf ihn an. Vielleicht hat sich Dirk ja bei ihm gemeldet.«
    Mele befolgte den Rat. Mike sagte ihr, dass er seit letzter Woche nicht mehr mit Dirk gesprochen habe. Als Mele ihm erzählte, dass Dirk sie nach einem Streit ausgesperrt habe, verriet er ihr, dass der Hausmeister einen Zweitschlüssel zu der Wohnung besaß. Er gab Mele die Nummer und versprach ihr, den Hausmeister anzurufen und ihn zu bitten, den beiden zu öffnen.
    Eine halbe Stunde später stand ein mürrisches Männchen vor ihnen, das jedes Klischee eines Hausmeisters erfüllte, von der Halbglatze bis zum zerknitterten grauen Kittel. Er beschwerte sich lautstark, dass er gerade bei einer wichtigen Reparatur gewesen sei und diese Unterbrechungen seiner Arbeit überhaupt nicht gebrauchen könne. Auch als Paulus ihm fünf Euro Trinkgeld in die Hand drückte, besserte sich seine Laune kaum.
    Wie erwartet war Dirk nicht da. Es deutete auch nichts darauf hin, dass jemand heute hier gewesen war.
    »Hast du eine Idee, wo er sein könnte?«, fragte Paulus.
    Mele zuckte mit den Schultern. Sie blickte ihn mit sorgenvoller Miene an. »Paulus, vielleicht hat Dirk ja recht. Diese Leute wissen nicht, wer er ist und wo er ist. Vielleicht ist es besser, wenn wir einfach abwarten.«
    Paulus schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht! Diese Typen haben irgendwie rausgefunden, dass Lieberman mir das Manuskript gegeben hat. Sie haben uns zusammen gesehen, das heißt, sie wissen vielleicht auch schon, wer du bist und dass du hier mit Dirk zusammengewohnt hast.«
    »Woher sollen sie das wissen? Ich bin ja nicht mal hier gemeldet.« Doch sie wirkte verunsichert.
    »Keine Ahnung, wie diese Typen vorgehen. Aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir hier in Sicherheit sind. Bisher haben wir verdammt viel Glück gehabt, aber das wird nicht immer so bleiben. Falls sie doch irgendwie dahinterkommen, dass Dirk das Manuskript hat, werden sie auch ihn jagen. Diese Leute haben ganz andere Möglichkeiten, ihn aufzuspüren, als wir. Unser einziger Vorteil ist, dass wir einen Zeitvorsprung haben. Den müssen wir nutzen!«
    Mele kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Schließlich nickte sie. »Na gut. Aber ich weiß wirklich nicht, wo er sein könnte.«
    »Was ist mit seinen Eltern?«
    »Ich glaube, sein Vater ist Konditor oder so.«
    »Und wo wohnt er?«
    »Keine Ahnung.« Mele rief noch einmal Mike an. Sie erfuhren, dass Dirks Vater eine Konditorei in Hagen besaß. Die Telefonauskunft teilte ihnen die Nummer mit.
    Mele übernahm die Aufgabe, dort anzurufen. »GutenTag, Herr Mauser. Mein Name ist Mele Kallen. Ich bin eine Kommilitonin von Dirk. Sie wissen nicht zu fällig, wo er ist? … Haben Sie vielleicht eine Idee, wo er sein könnte? … Nein, wir … wir haben uns gestritten. Und ehrlich gesagt, ich mache mir ein bisschen Sorgen … Na ja, sie kennen ja Dirk. Er reagiert manchmal etwas heftig, und ich befürchte … Ja, ist gut. Wir kommen zu Ihnen. Vielen Dank, Herr Mauser.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt, sie haben eine Ferienwohnung im Sauerland. Aber er wollte mir die Adresse am Telefon nicht verraten. Wir sollen nach Hagen kommen und ihm erzählen, worum es eigentlich geht.«
    »Und was willst du ihm sagen? Dass Dirk uns ein Manuskript mit angeblichen Prophezeiungen aus dem

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