Die Achtsamkeits-Revolution
so kann doch ein Gewahrsein von reiner lichtvoller
Klarheit und das Wissen um dieses Gewahrsein vorhanden sein.
Der Geist wurde auf seine reine bloße Natur zurückgeführt, einen
relativen Leerezustand. Aber diese Leerheit ist nach wie vor von
Bewusstsein und Bewusstheit erhellt. Es ist reines Gewahrsein -
ursprünglich, still und leuchtend klar. Die vorher in der Shama-
tha-Praxis entwickelten Qualitäten der Achtsamkeit sind schon in
der Eigennatur des Gewahrseins mitenthalten. Sie warteten nur
darauf, enthüllt zu werden.
DIE PRAXIS:
GEWAHRSEIN DES GEWAHRSEINS
Wenn Sie Körper und Geist in ihrem natürlichen Zustand zur
Ruhe haben kommen lassen, können Sie sich Ihres Gewahrseins
einfach gewahr sein. Sie brauchen sich nicht in einen »Vakuum-
Tank« zu begeben und Ihr Geist muss auch nicht total zum
Schweigen gebracht worden sein. Sie können mit unmittelbarer
Gewissheit wissen, dass Bewusstsein da ist, und Sie können ohne
ein anderes Gewahrseinsobjekt Stabilität und Klarheit der Acht-
samkeit auf dieses Gewahrsein kultivieren. Sehen wir, wie Padma-
sambhava diese subtilste Methode zur Erlangung von Shamatha
beschreibt.
Halte den steten Blick in den Raum vor dir gerichtet, ohne über
etwas zu meditieren; konzentriere unverwandt, ohne Schwan-
ken, dein Bewusstsein im Raum vor dir. Erhöhe die Stabilität
der Achtsamkeit und entspanne dann wieder. Suche gelegentlich herauszufinden: »Wer oder was ist dieses Bewusstsein, das sich konzentriert?« Konzentriere dich nun wieder unverwandt und untersuche dies dann wieder. Wechsle in dieser Weise immer ab. Selbst wenn Probleme der Laschheit und Lethargie auftreten sollten, sie werden dadurch beseitigt...
Richte den Blick nach unten, entspanne sacht den Geist; entspanne dann sanft, ohne irgendeinen Meditationsgegenstand zu haben, Körper und Geist in ihren natürlichen Zustand hinein. Lass deine Achtsamkeit, ohne Schwanken, ohne über etwas zu meditieren und ohne irgendetwas zu verändern oder zu verfälschen einfach in ihrem natürlichen Zustand, in ihrer natürlichen transparenten Klarheit, in ihrer eigenen Natur ruhen, so wie sie ist. Verweile in diesem Zustand lichtvoller Klarheit und lasse den Geist entspannt, sodass er locker, frei und unbehindert ist. Wechsle ab zwischen dem Beobachten dessen, was sich im Innern konzentriert, und dessen, was entspannt. Wenn du denkst, es ist der Geist, dann frage: »Wer ist es, der den Geist entspannt und den Geist konzentriert?« Beobachte dich stetig selbst, dann entspanne wieder. Dadurch wird schließlich eine feine Stabilität entstehen und du kannst vielleicht sogar das reine ursprüngliche Gewahrsein ausmachen...
Wenn du konfus und unachtsam wirst, bist du in Laschheit oder Mattheit abgeglitten. Bereinige dieses Problem, erwecke dein Gewahrsein und verlagere den Blick. Wirst du zerstreut und erregt, dann ist es wichtig, dass du den Blick absenkst und dein Gewahrsein entspannst. Kommt ein Samadhizustand auf, in dem es nichts gibt, von dem du sagen kannst: »Dies ist Meditation« und »Dies ist begriffliches Erfassen«, gleitest du in einen Zustand der Benommenheit; dann meditiere im Wechsel zwi-
nen und so weiter, die darin aufsteigen. Stellen Sie sich nun vor, dass dieser Gewahrseinsraum von allen Inhalten entleert ist. Auch wenn kein Zeichen da ist - ein Objekt, dass Sie gedanklich erfassen und identifizieren und auf das Sie Ihre Achtsamkeit richten können —, so kann doch ein Gewahrsein von reiner lichtvoller Klarheit und das Wissen um dieses Gewahrsein vorhanden sein. Der Geist wurde auf seine reine bloße Natur zurückgeführt, einen relativen Leerezustand. Aber diese Leerheit ist nach wie vor von Bewusstsein und Bewusstheit erhellt. Es ist reines Gewahrsein - ursprünglich, still und leuchtend klar. Die vorher in der Shama- tha-Praxis entwickelten Qualitäten der Achtsamkeit sind schon in der Eigennatur des Gewahrseins mitenthalten. Sie warteten nur darauf, enthüllt zu werden.
DIE PRAXIS: GEWAHRSEIN DES GEWAHRSEINS
Wenn Sie Körper und Geist in ihrem natürlichen Zustand zur Ruhe haben kommen lassen, können Sie sich Ihres Gewahrseins einfach gewahr sein. Sie brauchen sich nicht in einen »Vakuum- Tank« zu begeben und Ihr Geist muss auch nicht total zum Schweigen gebracht worden sein. Sie können mit unmittelbarer Gewissheit wissen, dass Bewusstsein da ist, und Sie können ohne ein anderes Gewahrseinsobjekt Stabilität und Klarheit der Achtsamkeit auf dieses Gewahrsein kultivieren. Sehen wir, wie
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