Die Ärzte der Galaxis
…«
»Nein, Sir«, sagte Conway, »im Augenblick …«
Colonel Skempton unterbrach: »Anscheinend versucht das Wesen in der Kapsel mit seiner Rotation einen Ausgleich zu den Umdrehungen des Schiffs zu erzielen.«
»Ich weiß nicht«, sagte Conway hartnäckig. »Die Rotation des Schiffes stimmt nicht ganz mit der des Astronauten darin überein. Meiner Meinung nach sollten wir warten, bis wir ihn an einem Rad befestigen können, wodurch fast genau die Bedingungen in der Kapsel simuliert werden.
»Aber das ganze Schiff in die Station befördern, wenn der Patient im Bruchteil dieser Zeitspanne allein hineingebracht werden kann …«
»Nein«, sagte Conway.
»Nun gut, er ist der Arzt«, sagte O’Mara, ehe sich daraus eine Debatte entwickeln konnte, und lenkte die Aufmerksamkeit des Colonels elegant auf das System von Paddelrädern, welche die »Luft« des wasseratmenden Astronauten in Bewegung zu halten hatten.
Der riesige Förderwagen, dessen Gewicht im Wasser größtenteils von den mit Luft gefüllten Ballonreifen gestützt wurde, wurde den Korridor entlang und in den enormen Tank gesteuert, der für die wasseratmenden Patienten des Hospitals bestimmt war.
Plötzlich trat eine weitere Komplikation ein.
»Doktor! Er kommt heraus!«
Einer der herumschwärmenden Männer hatte wahrscheinlich versehentlich auf einen Knopf gedrückt, denn die kleine Luke schwang auf, und die Zahnrad- und Kettenantriebe bewegten sich in eine neue Position. Etwas, das aussah wie drei Reifen von etwa einem Meter Durchmesser, rollte auf die Öffnung zu.
Der Innenreifen war der Astronaut, während die Reifen rechts und links ein metallenes Aussehen und eine Serie von Leitungen hatten, die mit dem organischen Reifen in der Mitte verbunden waren – vielleicht Versorgungstanks, dachte Conway. Seine Theorie entstand, als die äußeren Sektionen noch innerhalb der Luke stoppten und der Fremde, noch immer die Leitungen hinter sich herziehend, aus dem Schiff rollte. Sich immer weiterdrehend, sank er langsam auf den Boden in zweieinhalb Meter Tiefe.
Harrison, der ihm am nächsten war, wollte ihn auffangen, aber er sank weiter und schlug flach auf einer Seite auf. Er prallte leicht ab, sank wieder nach unten und blieb reglos liegen.
»Er ist bewußtlos und befindet sich schon im sterbenden Zustand! Rasch, Freund Conway!«
Der normalerweise höfliche und bescheidene Empath hatte die Sprechanlage seines Anzugs ganz laut aufgedreht, um rasch die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Conway bestätigte mit einer Handbewegung, schwamm eiligst auf den Astronauten zu und rief: »Aufrichten, Harrison! Herumdrehen!«
Mannen, O’Mara und Conway trafen zusammen ein. Zu viert hoben sie das Wesen hoch, doch als Conway versuchte, es wieder ins Rollen zu bringen, klappte es in sich zusammen.
Conway schrie den anderen Anweisungen zu. Sie hoben den Fremden in Hüfthöhe.
»Verringern Sie die Lautstärke, Prilicla!« schrie O’Mara.
Dann schnarrte er mit einer noch wütender klingenden Stimme: »Ich nehme an, daß jemand von uns weiß, was er tut!«
»Ich glaube schon«, sagte Conway. »Prilicla?«
»Das Wesen ist kaum noch am Leben, Freund Conway.«
Sie taten alles mögliche, um die Umdrehungsgeschwindigkeit des fremden Wesens zu steigern, während sie sich gleichzeitig auf die vorbereitete Einrichtung zubewegten. Sie enthielt ein Rad des Förderwagens und eine wässerige Atmosphäre, die der Ozeansuppe des Planeten »Fleischkloß« gleichkam. Es war ein exaktes Duplikat, weil das Material in dieser Wassersuppe kein lebender Organismus, sondern eine mehr synthetische Substanz war. Immerhin hatte es den gleichen Nährwert. Weil es antitoxisch war, bestand das Quartier des Astronauten nur aus einer durchsichtigen Plastikhaut und einer Schleusenkammer. Auch das beschleunigte den Prozeß, den Patienten in seine Station und auf das Rad zu bringen.
Schließlich befand er sich in Position, war angeschnallt und drehte sich in der Richtung mit der gleichen Geschwindigkeit wie die ›Couch‹ in seinem Raumfahrzeug. Mannen, Prilicla und Conway hielten sich so nahe wie möglich bei dem rotierenden Patienten auf. Im Verlauf der Untersuchung wirbelte alles in der fast undurchsichtigen Suppe durcheinander: der gesamte Operationsstab, die Spezialinstrumente, die diagnostischen Geräte und auch das gedankenkontrollierte Werkzeug von »Fleischkloß« wurden gegen den Radkranz gedrückt und drehten sich demzufolge mit.
Nach einer Stunde war der Patient noch immer
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