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Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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tief bewußtlos.
    Zugunsten von O’Mara und Skempton, die ihre Plätze am Rad den Angehörigen des Operationsstabs überlassen hatten, sagte Conway: »Selbst auf kurze Entfernung kann man nur schwer durch diese Brühe sehen, doch der Atmungsprozeß vollzieht sich unwillkürlich und schließt eine Verdauung ein, und weil der Patient lange Zeit gehungert hat, würde ich es vorziehen, diesmal nicht in klarem und nährstofffreiem Wasser zu arbeiten.«
    »Nahrung ist geradezu meine Lieblingsmedizin«, sagte Mannen.
    »Ich frage mich, welch ein Prozeß eine derartige Lebensform hat entstehen lassen«, sprach Conway weiter. »Vermutlich entstand alles in einem flachen Gewässer, das nicht Ebbe und Flut ausgesetzt war. Vielleicht stammt diese Lebensform von einer prähistorischen Kreatur ab, die im Laufe der Zeit eine besondere innere Muskulatur entwickelte, welche sie befähigte, sich den Bewegungen des Wassers anzupassen. Die Lebensweise dieses Wesens ist auf ein ständiges Rotieren abgestimmt, daher die runde Körperform mit den Bewegungsmanipulatoren in der Innenseite. Eine Rotation ist gleichbedeutend mit ihrem Leben.
    »Aber warum?« fragte O’Mara. »Warum muß dieses Wesen sich ständig drehen, wenn Wasser und Nahrung ohne jede Bewegung aufgenommen werden könnten?«
    »Wissen Sie, was mit dem Patienten nicht stimmt, Doktor?« fragte Skempton scharf und fügte besorgt hinzu: »Können Sie ihn behandeln?«
    Mannen gab ein Geräusch von sich, das ein bellendes Lachen sein konnte.
    »Ja und nein, Sir«, sagte Conway. »Oder die Antwort könnte in gewissem Sinne für beide Fragen ja lauten.« Er blickte auf O’Mara, um den Psychologen einzuschließen, und fuhr fort: »Es muß rollen, um zu leben. Dieses ständige Rollen hält die Blutzirkulation wach – es benutzt eine Form Gravitationsernährungssystem an Stelle einer Muskelpumpe. Stellt es seine Umdrehungen ein, wird die Zirkulation unterbrochen, und es stirbt innerhalb von wenigen Minuten.« Er seufzte. »Und ich fürchte, wir haben die Zirkulation schon mehr als einmal unterbrochen …«
    »Ich widerspreche, Freund Conway«, sagte Prilicla, der im Normalfall niemandem widersprach. Der Körper und die Spinnenbeine des Empathen zitterten, aber langsam und in der Art, wie das bei einem Cinrusskin der Fall war, der eine angenehme Emotion spürte. »Der Patient gewinnt rasch sein Bewußtsein zurück. Ja, jetzt ist er wieder bei Bewußtsein … Er hat einen undefinierbaren dumpfen Schmerz, der mit großer Sicherheit durch den Hunger verursacht wird – aber dieser Schmerz verschwindet bereits. Er fühlt sich leicht beunruhigt, ist erregt und sehr neugierig.«
    »Neugierig?« fragte Conway.
    »Neugier ist die dominierende Gefühlsregung, Doktor.«
    Als sie über eine Stunde später den »Fleischkloß«-Astronauten behandelt hatten, stiegen sie aus ihren Anzügen. Ein Sprachforscher, der dem Korps angehörte, teilte jetzt mit dem Fremden das Rad in der Absicht, mit einem Minimum an Verzögerung dem Datenspeicher des großen Übersetzungscomputers im Hospital eine neue Sprache einzuverleiben. Colonel Skempton hatte sich verabschiedet, um eine recht komplizierte Meldung an den Captain der DESCARTES aufzugeben.
    »Die Neuigkeiten sind nicht alle gut«, sagte Conway, aber er grinste nichtsdestoweniger erleichtert. »Zunächst einmal litt der ›Patient‹ an nichts anderem als Unterernährung, teilweiser Erstickung und an der Mißhandlung als Resultat der Rettungsaktion. Man kann sagen, daß er von der DESCARTES gekidnappt wurde. Außerdem scheint er mit den gedankenkontrollierten Werkzeugen nichts anfangen zu können, was nur bedeuten kann, daß es auf ›Fleischkloß‹ noch eine andere intelligente Rasse gibt. Aber wenn unser Freund erst richtig sprechen kann, glaube ich nicht, daß es schwierig sein wird, mit seiner Unterstützung die wirklichen Eigentümer zu finden. Prilicla sagt, daß er uns die lebensgefährlichen Situationen, in die wir ihn brachten, verziehen hat.«
    »Und wenn Sie mir damit ein Kompliment entlocken wollen«, sagte O’Mara mürrisch, »dann verschwenden Sie nur Ihre und meine Zeit. Ich denke nicht daran, Sie wegen dieser logischen Folgerung zu loben!«

 
7.
     
    »Das ist kein rein medizinischer Auftrag, Doktor«, sagte O’Mara, als Conway drei Tage später in das Büro des Chefpsychologen beordert worden war, »obwohl das natürlich am allerwichtigsten ist. Sollten Ihre Probleme politische Komplikationen zur Folge haben …«
    »Die ungeheure

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