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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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auf einem Ast. Er prallte mit den Rippen dagegen und konnte nur durch beherztes Zupacken verhindern, dass er abstürzte. Erst als er den Ast mit ganzer Kraft umklammert hielt, wagte Ralph einen Blick nach unten.
    Der Baum war jetzt kein Riesenbaum mehr, sondern ein wahrer Gigant. Am Fuß des Stammes war der Umfang so beträchtlich, dass es Minuten gedauert hätte, ihn zu umrunden. Nach oben hin ragte der Baum, so weit das Auge reichte, in den sternenklaren Nachthimmel hinauf.
    Das Schloss der Battersbys hatte sich in Luft aufgelöst. Nichts war mehr davon zu sehen, nicht einmal die Ruinen des Fundaments. Es war, als hätte der Holzgigant das ganze Gebäude verschluckt.
    Ungefähr dreieinhalb Meter oberhalb von Ralph war jedoch, wie er jetzt bemerkte, der seltsame Badezimmer-Ausgang zu erkennen. Noch weiter oben ragte eine Backsteinecke des Torhauses zwischen braunfleckigen Rindenwülsten hervor.
    Ralph sah wieder nach unten. Der Baum hatte die Autos der Battersbys umgeworfen und ihre Motorhauben unter sich begraben. Selbst die Schotterstraße, es war bizarr, war kaum noch als solche zu erkennen, Trümmer, mehr nicht.
    Über Ralph verlor sich der Stamm des Baumes wie eine schnurgerade Schnellstraße aus Holz im Nichts.
    Ralph sammelte seine Kräfte und griff nach dem nächsthöheren Ast. Als auch seine Füße Halt gefunden hatten, packte er den nächsten Ast und zog sich ängstlich daran hoch. Die Äste waren wie die Stufen eines überdimensionalen Klettergerüsts, an dem er den ganzen Baum erklimmen konnte.
    Bald taten ihm die Muskeln weh (Computerfreaks wie Ralph sind nur selten gute Kletterer), und als er so weit gekommen war, dass der komplette Absturz bestimmt eine halbe Minute gedauert hätte, zitterten seine Arme und Beine vor Anstrengung.
    Während Ralph in der sommerlich warmen Luft weiterkletterte, merkte er, dass der Stamm allmählich schmaler wurde. Nachdem er also einen gefühlten Kilometer zurückgelegt hatte, schien er sich der Spitze zu nähern.
    Als er das nächste Mal hochblickte, sah er Wolken und dazwischen die Silhouette eines großen kastenförmigen Gebäudes, das im Baumwipfel thronte. Am Fundament hingen Steine und Mörtel wie die Wurzeln einer entrissenen Pflanze. Es war das Schloss der Battersbys. Aber je näher Ralph ihm kam, desto heftiger geriet der Baum ins Schwanken.
    Während Ralph sich durch eine dünne Wolkenschicht bis zum unteren Rand des Gebäudes hochkämpfte, kam er sich vor wie eine Christbaumspitze auf einem schwankenden Tannenbaum. Er unterdrückte das Schwindelgefühl und krabbelte vorsichtig einen Ast entlang, der ins Kellergeschoss des Schlosses ragte. Heil angekommen, ließ er sich auf den gerissenen, überall aufgeworfenen Boden fallen.
    Alle viere von sich gestreckt daliegend, atmete er beim Luftholen Stein- und Mörtelstaub ein. Es war eine große Erleichterung, zumindest halbwegs festen Boden unter den Füßen zu haben.
    In dem Keller war es eiskalt, und durch das Einstiegsloch fegte ein kräftiger Wind. Ralph kroch über den zerstörten Kellerboden, krabbelte die Treppe hinauf und öffnete die Tür zur Eingangshalle.
    Die Halle schien ihm kaum verändert. Es war nur etwas zugiger und sehr viel kälter hier als zuvor. Die Möbel standen dort, wo sie gestanden hatten, und die Internetkabel lagen noch immer verheddert in einer Ecke. »Hallo!«, rief Ralph, zögerte dann aber. Er wusste ja nicht, mit welcher Art von Lebewesen in diesen luftigen Höhen überhaupt zu rechnen wäre. Außerdem würde ihn im tosenden Wind sowieso niemand hören.
    Wie zur Bestätigung erfasste ein besonders kräftiger Windstoß das Schloss. Es schwankte wie ein Schiff im Sturm. Als Ralph nervös die Treppe zum ersten Stock erklomm, musste er sich am Geländer festhalten. Auch im Beatrice-Flügel ließ das Heulen des Windes nicht nach. Der dumpfe Widerhall von Ralphs Schritten schien nur eines zu beweisen: In diesem Schloss lebte niemand mehr. Die Zimmer der Kinder: leer. Die Räume der Eltern und Bediensteten: leer, nur ein Wust an Bettdecken und verstreuten Seidenkissen.
    Während Ralph weiterging, rief er immer wieder laut, um sich bemerkbar zu machen. Aber das Heulen des Windes war die einzige Antwort, die er bekam. Nur ein Mal schob er einen Vorhang zur Seite und öffnete ein Fenster. Sofort neigte sich das in den Wolken schlingernde Schloss gefährlich, und um ein Haar wäre Ralph aus schwindelnder Höhe abgestürzt.
    Er setzte sich auf den Boden und kämpfte gegen die aufsteigende Panik

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