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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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er würde mit der Couch die Tür blockieren … oder er würde Gertie oder Gideon holen, nur um zu verhindern, dass Cecil umkippte.
    Aber als Cecil wieder angerannt kam, unternahm Ralph nichts.
    Und in diesem Moment wusste er, dass seine Entscheidung gefallen war: Er wollte, dass Cecil ein Wunsch gewährt wurde.
    Geduckt schlich Ralph in die Eingangshalle, öffnete die Glastür der Vitrine und näherte sein Gesicht der kleinen Hirtin aus Porzellan. Sie stand beleidigt in der Ecke und hielt sich mit dem Hirtenstab die Enten vom Leib. »Was willst du denn hier?«, fragte sie.
    »Dieser Eltern-Schutzbann«, sagte er ohne Umschweife, »wie kann ich den aufheben?«
    »Aha, du hast dich also entschieden«, schnaubte sie. »Bist du nicht der mit den moralischen Vorbehalten?«
    »Egal. Erklär’s mir: Was muss ich tun?«
    »Es ist ganz einfach. Ein Familienmitglied muss einen Gegenstand in die Hand nehmen, mit dem das betroffene Kind in Berührung gekommen ist, bevor der Schutzbann eingerichtet wurde. Dann muss das Familienmitglied sagen, dass der Bann aufgehoben werden soll, und fest daran glauben.«
    »Das ist alles?«
    »Ach ja, es muss auf Französisch gesagt werden. Französisch war Amtssprache am englischen Hof, als das Gesetz zur Passiven Magie in Kraft getreten ist.«
    »Kannst du ein bisschen Französisch?«
    »Ich bin ein Hirtenmädchen, Kleiner. Ich kann nicht mal lesen.«
    »Okay, ich kriege schon was zusammen. Ich muss also etwas nehmen, das meine Cousinen und mein Cousin vor langer Zeit angefasst haben, ja?«
    »Ich würde die kleinen Entchen hier vorschlagen. Für die haben sich alle Kinder interessiert, als sie klein waren. Ich wäre sehr geschmeichelt, wenn sich herausstellte, dass ich die Schlüssel zum Schutzbann gehütet habe. Komm schon, gönn mir den Spaß! Dann habe ich was, woran ich in meinen einsamen Stunden denken kann!«
    Ralph packte die drei Entenfigürchen, ließ sie in seiner schweißnassen Faust verschwinden und rannte wieder hinaus.

13. Kapitel
    Mit den Entchen in der Faust stand Ralph im Innenhof. Verzweifelt versuchte er, das bisschen Französisch, an das er sich aus dem Unterricht in der siebten Klasse bei Mrs Nelms erinnerte, zu einem Satz zusammenzubasteln. Er wusste noch, wie man fragte, ob der Aufzug in den vierten Stock fährt, viel mehr aber auch nicht.
    Als Cecil das nächste Mal an ihm vorbeigestürmt kam, versuchte es Ralph auf gut Glück mit: » Garde pas, s’il vous plaît .«
    Im selben Moment begann die Hofbeleuchtung zu flackern, als hätte jemand im Schloss ein besonders stromfressendes Gerät eingeschaltet. Ralph rannte los.
    Chessie und Cecil standen gemeinsam neben dem gewaltigen Baumstamm. Sie hatte einen Arm um ihren Neffen gelegt, er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Als Ralph auf sie zurannte, schenkte sie ihm ein Lächeln – flüchtig, aber freundlich – und verschwand geduckt, mit Cecil unter ihren Fittichen, im Torhaus.
    Ralph setzte zur Verfolgung an – und erstarrte vor Schreck.
    Der Gedanke war absurd, aber es gab keinen Zweifel: Der Riesenbaum hatte sich bewegt. Normalerweise hätte es zu Fuß gut und gern eine Minute gedauert, ihn vom Hof aus zu erreichen – jetzt überragte er die Lichtung in unmittelbarer Nähe des Schlosses, und vom Torhaus war der Stamm nur noch ein paar Schritte entfernt. Die schwarzen Umrisse des Baumes hoben sich scharf vom nächtlichen Himmel ab, und vor dem Sternenfunkeln wirkten seine ausladenden Zweige wie erloschene Galaxien. Im Geäst rauschte ein leichter Wind, von dem nichts zu spüren war, der aber etwas sehr viel Gewaltigeres anzukündigen schien. Wie ein wütender Stier, der mit den Hufen scharrt.
    Ralph spurtete auf das Torhaus zu, während sich der Baum, der immer größer wurde, ebenfalls darauf zubewegte. In letzter Sekunde riss Ralph die Eingangstür auf und stürzte hinein. Da verschluckte der Stamm in einer plötzlich fließenden Beweglichkeit auch schon das ganze Torhaus.
    Drinnen war es stockdunkel. Als Ralph den Lichtschalter neben der Tür betätigte, passierte nichts.
    »Hallo?«, rief er vorsichtig. Keine Antwort. Er horchte auf Schritte – nichts. Plötzlich wünschte er sich, er hätte die Battersby-Eltern um Hilfe gebeten, anstatt einfach loszurennen.
    Er kroch die staubigen Dielen entlang, bis seine Hände die Taschenlampe ertasteten, die er als vorausschauender Technikfreak eingepackt hatte. Er schaltete sie an.
    Nichts fehlte, nichts war dazugekommen. Dennoch hatte sich das Torhaus verändert.

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