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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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aus, und siehe da: Es war tatsächlich Daphne. Wie sie es angestellt hatte, ihren bauschigen Prinzessinnenrock in das Elfenkostüm zu stopfen, wird für immer ihr Geheimnis bleiben.
    »Ich kann das erklären«, sagte sie mit einem ängstlichen Seitenblick auf Chessie und hielt schützend die Hände vor ihre Rippen.
    »Beatrice und ich wollten Cecil retten. Aber gerade als wir in den Wunsch reinkommen wollten, sind wir geschnappt worden – also, eigentlich ist ja nur Beatrice geschnappt worden. Ich hatte mein Elfenkostüm mit dem Zauberstab angezogen, das Mum bei British Home Stores für mich gekauft hat. Deshalb hat mich wohl niemand aufgehalten, weil ich so aussah, als würde ich dazugehören. Ich weiß, das Kostüm passt mir nicht richtig, und es tut mir auch sehr leid. Aber ich wollte doch nur meinem Bruder helfen! Also tritt mich nicht mehr! Bitte!«
    Chessie sah mit vielsagender Miene zu mir hoch. »Genau so war es«, fauchte sie. »Vor einer halben Stunde hat ein Häschen die echte Fingerfertig in die Luft gejagt.«
    »Nein!«, schrie Ralph. Beklommen fragte er sich, ob dann auch die Schauspielerin, die Fingerfertig dargestellt hatte, in die Luft gejagt worden war. »Es kann doch nicht sein, dass durch Spezialeffekte …«
    Aber seine Stimme wurde von einem lauten Rauschen übertönt.
    »Was ist das?«, piepste Daphne und bekam vor Schreck Schluckauf. Vorwurfsvoll blickte sie Chessie an.
    »Die Elfen«, fluchte die Herzogin. »Jetzt hast du’s geschafft, Cecil! Alle Elfen im Königreich sind frei!«
    Hast du schon mal eine Taube gesehen, wie sie vergeblich zwischen ihresgleichen zu landen versucht? Hast du das laute Flattern der Flügel gehört, wenn sie die Wände, den Boden oder die Flügel der anderen streift? Nun stell dir eine Million Tauben vor, die alle dasselbe tun, dazu ein ohrenbetäubendes Kreischen. Wenn du dir jetzt noch dicke Wände dazwischen denkst, kannst du dir die Geräuschkulisse in Chessies Allerheiligstem in etwa vorstellen.
    Chessie griff sich mit den Händen an den Hals. »Millionen von Elfen! Milliarden von Elfen! Gekommen, um mich zu töten!«
    Flehend sah sie zu mir hoch. »Mach einen Cut, Schätzchen! Bitte!« Dabei weiß sie genau, was ich darf und was nicht.
    »Die können doch hier nicht rein, oder?«, stöhnte Daphne, an Ralphs Brust geklammert.
    »Hat irgendjemand Handy-Empfang?«, kreischte Chessie.
    Beatrice und Ralph zückten ihre Handys und schüttelten den Kopf. »Oh, mach dir mal um dich keine Sorgen, Kindchen!«, blaffte die Herzogin plötzlich Daphne an. »Dich werden sie lieben. Du bist ja selbst schon eine halbe Elfe!«
    Die Mauern des Saals begannen zu beben. Dann brach der erste Stein heraus und fiel polternd zu Boden. Vor dem entstandenen Loch drängten sich so viele Elfen, dass praktisch kein Tageslicht einfiel.
    Chessie legte ihren Zauberstab aus der Hand und winkte die anderen zu sich. Ihr fanatisches, irrwitziges Getue hörte schlagartig auf. Plötzlich war sie nicht mehr Chessie, die böse Herzogin, sondern eine ganz normale Erdenbügerin, wie Ralph sie auf dem Anwesen der Battersbys erlebt hatte. »Okay, jetzt hört mal zu, Kinder!«
    Chessies Wandlung war so verblüffend, dass alle gehorchten.
    »Pass auf, Cecil!« Ihr Blick schnellte zwischen ihrem Neffen und dem größer werdenden Loch hin und her. Jetzt war schon das erste Bein einer Elfe aufgetaucht und suchte tastend nach Halt. »Ich habe dir einen Wunsch gewährt. Eigentlich habe ich das, wie ich finde, spitzenmäßig hinbekommen. Du hast all diese Elfen befreit, und sie werden dich dafür bis in alle Ewigkeit lieben – genau darum ging es dir doch eigentlich, oder?«
    »Nein, ganz sicher nicht…«, fing Cecil an.
    »Spar dir deine Argumente für später, mein Lieber, wir haben jetzt keine Zeit! Weiter als bis hier habe ich nicht geplant, ganz ehrlich. Eigentlich sollten wir nach Erfüllung deines Wunsches alle von hier verschwinden. Du solltest verändert und gestärkt in dein normales Leben zurückkehren, und alles wäre perfekt gewesen. Friede, Freude, Eierkuchen. Aber irgendwas ist schiefgelaufen: Cecil hat versagt, und Daphne war erfolgreich. Nur war es ja gar nicht ihr Wunsch. Es sind zu viele Elfen. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass jetzt wieder so etwas passiert!«
    Jetzt stürzten die Wände regelrecht ein, und Daphne schrie auf.
    »Wieder?«, fragte Ralph.
    »Genug!«, sagte Chessie. »Hört mir zu, Daphne und Beatrice! Es gibt nur einen Weg, hier rauszukommen: noch einen

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