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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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kletterte er über ein Hindernis, das er zunächst für einen weiteren umgestürzten Baum hielt, doch dann stellte er fest, dass es der Ast eines viel größeren Baumes war. Als er den ansteigenden Ast hochstapfte, der abgebrochen, aber mittels der Rinde und einiger Holzfasern noch mit dem Stamm verbunden war, tauchte aus dem Zwielicht etwas Großes auf. Am Hauptstamm entdeckte er uralte Stufen, die jemand in die Rinde gehackt hatte, und stieg zu einer abgestützten Plattform hoch. Dort wickelte er sich in eine Decke und träumte von Schiffen, die aus dem Himmel von Niwjesta in den Wald Segranas stürzten …
    Als Greg erwachte, war er noch immer in grauen Nebel gehüllt. Es war der fünfte Tag nach dem Verschwinden Catrionas. Sein Gesicht war kalt und klamm, doch er fühlte sich nicht so schwach, als wenn er Fieber gehabt hätte. Es war 9 Uhr 48 Dariener Zeit, und er hatte den Eindruck, es sei ein wenig heller geworden. Er stand auf, gähnte, streckte sich und zuckte zusammen, da ihm alles wehtat. Dann fiel ihm wieder ein, was am Abend zuvor geschehen war.
    Vielleicht bin ich einfach durchgedreht, dachte er. Ja, ein neuer Tiefpunkt in meiner Karriere als Freiheitskämpfer …
    Aber war Catriona wirklich tot? Diese Frage plagte ihn in jedem wachen Moment. Der Hauptangriffsmodus des Zyradin bestand anscheinend in einer Art kontrollierter Desintegration, wie Greg in den zwei Tagen nach Catrionas Transformation klar geworden war. Da er unbedingt von hier wegwollte, hatte er mehrere abgestürzte Raumfahrzeuge der Spiralisten untersucht, auch die beiden, die sie gekapert hatten, doch wie sich herausstellte, waren sie alle Schrott. Selbst gefährliche Materialien wie Brennelemente und Kühlmittel waren unbrauchbar gemacht worden. Es sah nicht danach aus, als sollte er so bald von Niwjesta fortkommen.
    Aber da sind immer noch die anderen Wissenschaftler, dachte er. Die Leute, mit denen Cat zusammengearbeitet hat – sie hatten eine Funkausrüstung, bevor sie untergetaucht sind. Vielleicht haben sie die ja in Sicherheit gebracht, und sie funktioniert noch …
    Das war zwar nur ein schwacher Hoffnungsschimmer, aber immerhin ein Strohhalm.
    Er packte die Uvovo-Decke ein, schulterte den Rucksack und überlegte, wie er wieder nach oben gelangen sollte. Der Regen hatte aufgehört, und obwohl ihm herabhängendes Moos die Sicht verdeckte, meinte er, eine Seilbrücke auszumachen, die von einem höher gelegenen Ast ihren Ausgang nahm. Über eine Abfolge von Haltegriffen und Fußkerben gelangte er dorthin und stellte fest, dass in die Oberseite des Astes flache Steine eingebettet waren. Kurz darauf betrat er die Brücke und hielt sich an den feuchten, geflochtenen Seilen fest.
    Als er den nächsten Baum erreicht hatte, atmete er schwer. Von einer kreisförmigen Plattform gingen zwei weitere Brücken ab. Greg wählte die steilere und setzte seinen Aufstieg durch den dichten Nebel fort. Ein großer gegabelter Ast und eine Plattform mit Geländer tauchten vor ihm aus dem Dunst auf. Darauf stand eine bleiche Gestalt, reglos, mit abgewandtem Gesicht. Als er die Mitte der Brücke erreicht hatte, war er sicher, dass er einen Menschen vor sich hatte, bekleidet mit einer gefütterten Waldjacke mit Kapuze, wie die meisten Forscher sie trugen. Die Person wirkte recht schlank und war kleiner als der Durchschnitt. Dann wandte sie den Oberkörper. Catriona schaute auf ihn herunter, das Gesicht von der Kapuze eingerahmt.
    Greg blieb stehen und klammerte sich am rauen Seil fest. Einen Moment lang musterten sie einander schweigend, dann lächelte sie ihr reizendes Lächeln und winkte ihn zu sich. Komm her zu mir …
    Sie verschwand, offenbar unterwegs zur nächsten Brückenbiegung. Greg erwachte aus seiner Erstarrung und eilte ihr nach, stieg den letzten steilen Brückenabschnitt zur Plattform hoch und stellte fest, dass da niemand war. Einen Moment lang glaubte er, die Ereignisse vom Abend zuvor wiederholten sich, doch dann machte er in der Ferne, auf der nächsten Brücke, eine einsame Gestalt aus, die in den grauen Nebel zurückwich. Greg folgte ihr.
    Anderthalb Stunden lang geleitete sie ihn wortlos und mit eigentümlicher Gelassenheit über die gewundenen Astwege des Waldes. Hin und wieder rief er nach ihr, für gewöhnlich dann, wenn er sie aus den Augen verloren hatte, und dann tauchte sie wieder auf, legte den Finger an die Lippen und wies ihm erneut den Weg. Oder sie wechselte auf geheimnisvolle Weise zu einer höher gelegenen Pfadebene,

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