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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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gelang es ihnen mit vereinten Kräften, einige der Funktionen der Plattform im Hauerberg wiederherzustellen. Wenn sie sich zusammentun, können sie Erstaunliches leisten. Sie sind mehr als die Summe ihrer Einzelteile, viel mehr.«
    Greg musterte das sich nähernde Raumfahrzeug. In wenigen Minuten würde es eintreffen. »Du willst mich nicht hierhaben, wenn es zur Entscheidung kommt«, sagte er und sah sie wieder an. »Also, welche Rolle spiele ich bei alldem?«
    »Liebster, du könntest … nun ja, ziemlich wichtig sein. Wichtig für viele Bewohner Dariens. Vielleicht weiß dort niemand so recht, was auf der Schulter des Riesen wirklich vor sich geht oder was es mit Washutkin auf sich hat.«
    »Onkel Theo vielleicht schon«, erwiderte er. »Würde mich nicht wundern, wenn der alte Schlaufuchs gemerkt hätte, dass an Washutkins Bericht über den Kampf um die Schulter des Riesen etwas faul ist.«
    Vor seinem geistigen Auge sah er wieder vor sich, wie der Zyradin die auf ihn vorrückenden Kampfdroiden im Handumdrehen in Schrott verwandelt hatte. Ein Vorgeschmack auf die drohende Säuberung Niwjestas.
    »Aber wenn Theo sich solche Mühe gegeben hat, mich zu finden«, fuhr er fort, »dann hat er sich womöglich selbst in Gefahr gebracht. Ja, du hast recht – ich muss nach Darien zurückkehren.«
    Catriona nickte bedrückt. Ihre durchscheinende Gestalt flirrte ein wenig.
    »Vertrau deinem Verstand und deinem Mitgefühl, Greg – lass dich von beidem leiten.« Sie wich in den Schatten des Laubes zurück. »Du solltest ihnen zuwinken …«
    Greg war hin- und hergerissen. »Bist du wirklich …«
    »Ich bin’s, Greg. Ich und niemand sonst. Und jetzt zeig dich, ja? Stell dich so hin, dass sie dich sehen können …«
    »Sehen wir uns wieder?«
    Sie wirkte gefasst, doch es lag tiefer Schmerz in ihrem Blick.
    »Ich weiß es nicht, Greg, ich weiß es einfach nicht … Schau, sie sind schon ganz nah! Winke, na los …!«
    Er drehte sich um, beugte sich vor und schwenkte beide Arme. Ein deltaförmiges kleines Raumfahrzeug schwebte in hundert Metern Abstand vorbei. Darunter flirrte die Luft. Auf sein Rufen und Gestikulieren hin schwenkte es in seine Richtung. Langsam schwebte es heran, der blau-silberne Rumpf funkelte im Morgenlicht. An der Seite öffnete sich eine Luke, und eine schmale Gangway schob sich wie eine Zunge heraus. Darauf stand ein blonder Mann in dunkelblauer Kampfmontur, der grüßend die Hand hob.
    »Mr. Cameron?«
    »Der bin ich.«
    »Ich bin Leutnant Berg – wir möchten Sie auf Major Karlssons Veranlassung hin nach Darien bringen. Wenn Sie bitte auf den Laufsteg treten würden, ich geleite Sie an Bord.«
    Greg schaute sich nach Catriona um, die sich im Schatten verborgen hatte. Sie warf ihm eine Kusshand zu, dann setzte er den Fuß auf die Gangway. Kurz darauf zwängte Greg sich in das beengte Raumfahrzeug. Er blickte sich zu der laubumschatteten Plattform um, doch Cat war verschwunden.
    »Haben Sie etwas vergessen, Sir?«
    »Nein, ich wollte mich nur vergewissern.«
    Die Luke schloss sich, sperrte ihn im kleinen Passagierabteil ein, dessen Verkleidung in Grau und hellem Mauve gehalten war. Berg half ihm, auf einer Liege Platz zu nehmen, und zeigte ihm, wie das Sicherungsnetz funktionierte. Es war Gregs erste Begegnung mit einem tygranischen Menschen, und das Verhalten des Mannes wirkte beruhigend normal. Als er angeschnallt war, legte sich Berg auf die rechte Pilotenliege – auf der linken lag ein zweiter Mann, der eine Holokonsole befingerte und in ein Lippenmikro murmelte. Das Raumfahrzeug war bereits auf dem Weg, und Greg spürte die Beschleunigung schwach im Magen.
    »Ganz ruhig, Mr. Cameron«, sagte Berg. »Der Rückflug zu unserem Schiff wird nicht lange dauern.«
    »Klingt gut, ja. Dann sind Sie also tygranische Soldaten? Und wie ich höre, haben Sie gegen Ihre Regierung rebelliert.«
    »Das kann man so sagen, Sir«, antwortete Berg über die Schulter hinweg. »Wenngleich die Situation sich bei Licht besehen ein wenig komplizierter darstellt. Commander Ash wird Sie über die Hintergründe informieren, sobald wir an Bord der Sternenfeuer sind.«
    Greg nickte und lehnte sich zurück, kämpfte gegen seine Flugangst an. Er atmete tief durch. Schon seltsam, dieser Wechsel aus der bio-organischen Umgebung Segranas in das High-Tech-Raumschiff – die Luft war anders zusammengesetzt, die Geräusche waren neu, und alles fühlte sich anders an. Auch die Gerüche waren fremd. Auf einmal wurde ihm bewusst, dass

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