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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Originalliste, die Sie mir gegeben haben, zusammen mit aktuellen Bildern der Exter, die sie vermutlich tragen, sowie ihrer Termine.« Er blickte zu der gelb uniformierten Angestellten hinüber. »Ich nehme an, die achtfachte Multibelegung ist aktiviert?«
    Die Angestellte nickte. »Genau wie Sie es gewünscht haben, Sir.«
    »Das will ich auch hoffen«, sagte Nicodemus zu Julia und reichte ihr das Datenpad. »Wenn sie hier erscheinen, bestätigen Sie ihnen, dass sie hier das Gewünschte zu sehen bekommen und geleiten Sie sie herein. Unser Goldmädchen wird dann die Tür auf die nächste Ebene schalten und so weiter.«
    Harry lachte auf. »Dann werden alle acht Sino-Reps im Auditorium sitzen, ohne voneinander zu wissen?«
    »Eine Musik spielende, selbstzündende Zigarre für diese AI!«, sagte Nicodemus und lachte gackernd. »Wird Zeit, dass ich verschwinde.« Er trat auf den Speedway und sauste davon. Harry wandte sich an Julia.
    »Ich glaube, jetzt sind wir dran«, sagte er.
    Julia tippte aufs Datenpad. »Unser erster Gast sollte jeden Moment da sein.«
    Eine knappe Minute später traf eine kleine Gruppe ein, drei Mönche in weißen Gewändern, die von einem schwarz gekleideten Kardinal angeführt wurden. Julia las den zugehörigen Namen ab, Jirawat Pamang, Überrat für das VietLao-ThaiKam-Gebiet. Der Kardinal kam näher und sagte mit leiser Stimme:
    »Ich bin wegen der Installation von Amelia Borjan gekommen.«
    Julia nickte und deutete auf den vorhangverhüllten Eingang.
    »Bitte treten Sie ein.«
    Er trat hindurch, gefolgt von seiner Eskorte.
    Der nächste VIP wurde vier Minuten später erwartet, kam aber nicht. Die nächsten drei waren pünktlich und trafen im Fünf-Minuten-Abstand ein. Der Sechste erschien nicht, und als sich auch der siebte nicht blicken ließ, hätte Julia sich gern mit Nicodemus besprochen. Sie wollte gerade seinen muskulösen Gefährten Alfred bitten, sie mit ihm zu verbinden, als hinter dem Vorhang Gelächter und Stimmenlärm ertönten. Dann rief ein Mann, man solle ihn einlassen. Julia blickte die gelb uniformierte Angestellte an.
    »Können Sie veranlassen, dass die Trennwand von dieser Seite aus durchsichtig wird?«
    Die Angestellte nickte, und die Wand wurde transluzent. Es war, als blickte man durch einen Schleier. Einer der VIPs, ein Mann, der gekleidet war wie ein wohlhabender Viktorianer, klopfte mit einem Gehstock an die Wand, während im Hintergrund, zwischen und auf den Sitzen, schrill gekleidete Leute sich gegenseitig mit Obst bewarfen, das beim Aufprall in kleine Blumen zersprang.
    »Woher kommen all diese Leute?«, fragte sie die Angestellte. »Ich dachte, es gäbe keine anderen Eingänge …«
    Auch von hinten vernahm sie Stimmenlärm. Sie drehte sich um. Auf dem Gehweg strömten immer mehr Menschen herbei. Erst ein Dutzend, dann zwanzig, und es wurden immer mehr. Der imposante Alfred hatte die Arme vor der Brust verschränkt und zuckte mit keiner Wimper.
    »Was sollen wir tun?«, fragte sie Harry.
    »Was immer das bedeuten mag, ich glaube, wir müssen dem Wunsch unserer Gäste nachkommen«, sagte er und zeigte auf die Wand, hinter der alle vier VIPs verlangten, aus dem Auditorium herausgelassen zu werden. Julia musterte sie unentschlossen. Allmählich machte sich die bedrückende Erkenntnis in ihr breit, dass ihr ganzer schöner Plan gescheitert war. Doch ehe sie sich mit Harry absprechen konnte, drängte die anschwellende Menge zum verhängten Eingang, und mehrere Leute an der Seite drückten sie beiseite, ohne sich auch nur zu entschuldigen.
    »Julia!«, rief Harry von der anderen Seite des Gewühls. »Bleiben Sie, wo Sie sind – ich komme zu Ihnen …«
    Er verstummte, als drei bunt gekleidete, maskierte Personen auf ihn zustürmten. Er wich den Zazin aus und sprang in die Menge – unter lautem Gejohle fing man ihn auf und schleppte ihn weg. Die Zazin aber nahmen die Verfolgung auf, rempelten Leute an und stürmten Harry hinterher. Es wurde gerangelt und gestoßen.
    Plötzlich ertönte von oben lautes, durchdringendes Sirenengeheul, und in der Decke öffneten sich zitternde Löcher.
    »Das is’ die Netzp’lizei«, sagte Alfred. »Jetz’ gibt’s Ärger …«
    Der Hüne warf sich wie ein Schlachtschiff im Smoking ins Gewühl. Vor ihm bildete sich eine menschliche Bugwelle, als er vorstürmte, Harry am Kragen packte und zu Julia zerrte. Dann fasste Alfred sie um die Hüfte, ohne Harry loszulassen.
    »Tut mir leid, Miss Julia, Mr. Harry, aber ich hab meine Anweisungen

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