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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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…«
    »Interviews?«, sagte Nicodemus, nahm den kleinen Bildschirm von der Wand und faltete ihn zusammen.
    »Kurzkommentare, Gruppenverlautbarungen und was sonst noch zu meiner aufrührerischen Kampagne gehört. So wie die Lage sich darstellt, könnte ich die Präsidentin vielleicht dazu bewegen, unter Berufung auf alte Rechtsansprüche mit unserer Flotte die Kontrolle über Darien zu übernehmen. Das wäre ein Beitrag zum Schutz der Kolonie und der Neuankömmlinge.«
    »Ich danke Ihnen, Tsu Chung. Ich weiß, dass eine ganze Reihe von Menschen über diese Neuigkeit sehr glücklich sein werden.« Er reichte Tsu den zusammengefalteten Bildschirm. »So … es wird Zeit, dass ich mich meinerseits rar mache und Sie in Ruhe arbeiten lasse.«
    Die beiden Männer schüttelten einander die Hand.
    »Noch was, Nicholas«, meinte Tsu Chung. »Bitte lassen Sie bis zum nächsten Treffen nicht wieder dreißig Jahre verstreichen, hm?«
    »Versprochen!«
    Als Nicodemus sich abwandte und entfernte, verblasste die Bildschirmanzeige und wurde grau.
    »Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich Sie über die Electric Theatre City getäuscht habe. Das war Teil meines Plans.«
    Nicodemus saß jetzt in dem Sessel des beengten Arbeitszimmers, den zuvor Julia eingenommen hatte.
    »Sie haben uns als Köder benutzt«, sagte sie.
    »Und es hat funktioniert.«
    Stirnrunzelnd musterte sie den reglosen Harry. »Wie können wir das wissen? Wie lange wird es dauern, bis Ihr Sino-Freund die Präsidentin dazu bewegt, ihre Anweisungen zurückzunehmen?«
    Nicodemus lachte glucksend. »Im Moment brodelt es im Glow – einen solchen Aufruhr habe ich noch nicht erlebt! Wenn Präsidentin Castiglione sich Tsu Chungs Forderungen widersetzen sollte, könnte sie von der Woge der Empörung hinweggefegt werden … in einer Stunde wissen wir mehr.«
    »Was ist mit Harry?«
    »Er ist noch aktiv, aber einiges deutet darauf hin, dass die Selbstüberprüfung eine zyklische Blockade ausgelöst hat.« Nicodemus zuckte die Achseln. »Ich habe Kontakt mit Ihrem Freund Emantes aufgenommen, und er schlägt vor, Harry einfach zu löschen, da er über eine Kopie verfügt.«
    Sie musterte ihn misstrauisch.
    »Wollen Sie das wirklich tun?«
    »Hm, ich weiß nicht. Vielleicht nehme ich mir besser seinen Code vor, mal sehen, was dabei herauskommt.«
    »Ich verstehe. Nun, da es hier nichts mehr für mich zu tun gibt, würde ich gern zu meinem Freund zurückkehren. Können Sie mich zu ihm translozieren?«
    Der alte Nicodemus lächelte. »Sie wollen dem politischen Feuerwerk nicht beiwohnen?«
    »Danke, aber ich werde in Kürze woanders erwartet.«
    »Ich verstehe – Sie haben zu tun, müssen Schurken jagen …«
    Fragen stellen, Raketen abfangen …
    »… okay, ich schicke Sie über verschiedene Netz-Kreuzungen – sind Sie bereit?«
    Bevor Julia antworten konnte, wurde die Translokation eingeleitet, und sie stürzte in tiefe Dunkelheit.

24 Greg
    Nach einem Mikrosprung an Bord der Sternenfeuer und einem kurzen Flug in einem von der Vox Humana geborgten Shuttle erreichten sie die Bezwinger , das tygranische Rebellenschiff. Das Shuttle dockte in einer der beiden Buchten an der Unterseite an, und als Greg und Lieutenant Berg aus der Schleuse traten, wurde sie auf Waffen gescannt. Dann geleitete man sie zu einem zwei Decks höher gelegenen Hangar, wo das Treffen mit dem Anführer des Aufstands stattfinden sollte.
    In der Bezwinger war es erheblich geräumiger als an Bord der Sternenfeuer , und es herrschten dunkle, mit helleren Schattierungen aufgelockerte Blautöne vor. Schotts, Röhren, Kabelleitungen und Displays waren verkleidet, weshalb das Innere weniger vollgestopft wirkte, und die indirekte Beleuchtung war angenehm. Greg fühlte sich an die Institutsbüros auf Darien erinnert.
    Der Hangar aber war hell erleuchtet und ausgesprochen funktional. Braddock, der Rebellenanführer, stand mit drei anderen Offizieren an einem langen Tisch. Alle trugen einen leichten Kampfanzug in stumpfem Grün und Grau, was der normalen Dienstbekleidung entsprach. Greg trug einen langen schwarzen Mantel, denn Ash wollte, dass er einen möglichst zivilen Eindruck machte. Braddock hatte darauf bestanden, vor Aufnahme von Verhandlungen über einen eventuellen Kampfeinsatz mit einem Vertreter Dariens zu sprechen.
    Und da bin ich nun, dachte Greg. Das Problem ist nur, dass die Admiralin der Vox Humana die gleiche Forderung stellt, da sie der Ansicht ist, dass es der Kommunikation mit den Imisil

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