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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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und beleuchteten die hektischen Bergungsaktionen.
    Agmedra’as Bevölkerung betrug fast eine Viertelmillion Menschen, dachte er, dazu kamen noch etwa 50000 zeitweilige Gäste. Bei dem Angriff müssen …
    Er schüttelte den Kopf, vermochte den Blick aber nicht abzuwenden.
    »Noch immer kein Funkkontakt«, sagte Robert mit Blick auf die Instrumente. »Der Systemverteidiger hat sich ein Stück weit entfernt. In dem Gasriesen tut sich irgendwas.« Er schaute hoch. »Stimmt es, dass es da unten Städte gibt?«
    »Das hat man uns als Kindern so erzählt«, antwortete Kao Chih. »Ich habe dort unten gearbeitet, habe einen Gravitationsschlepper gesteuert und Erz in den Orbit und nach … Agmedra’a gebracht. Wir haben von Roug-Städten gehört, die angeblich durch die Gasschichten schwebten, aber ich habe nie eine zu Gesicht bekommen.«
    »Das könnte sich bald ändern«, meinte Robert. »Diesen völlig unzureichenden Sensoren nach zu schließen steigt ein sehr großes Objekt aus der Tiefe des Gasriesen auf.«
    Der einzige Monitor der Steuerkonsole zeigte einen vergrößerten Ausschnitt des Planeten. Die Gasschleier lösten sich in einzelne Wirbel und Wellen auf, rostrot, senfgelb und aschgrau, die wogenden Gezeiten der Atmosphäre, die jetzt aus einzelnen Strömen zu bestehen schien. Dann wurde in einem dunkleren Zusammenfluss mehrerer Strömungen ein weißer Fleck sichtbar, der stetig größer wurde. Fünf Minuten später nahm der Fleck eine merkwürdige nichtlineare Form an, und das Weiß wirkte auf einmal eher wie ein blasses Grau.
    Nach weiteren zehn Minuten war zu erkennen, dass das Objekt asymmetrisch war, aber eine Ähnlichkeit zu irgendetwas Bekanntem aufwies. Als es den niedrigen Orbit erreichte, richtete es die Nase nach oben, und auf einmal begriff Kao Chih, was er da sah. Das Roug-Schiff glich einem Riesenwesen, einer bizarren sprungbereiten Chimäre mit breitem Torso und drei mit Klauen versehenen vorderen und drei hinteren Gliedmaßen. Der Kopf war breit, auch das geöffnete Maul, und über den wilden, leeren Augen saß etwas zurückgesetzt zwischen den spitzen Ohren ein zweiter, kleinerer Kopf. Kao Chih machte sich verblüfft klar, dass er das Roug-Schiff Vyrk vor sich hatte, von dem aus er und Ajegil zur Rettungsaktion in den Hyperraum gestartet waren.
    »Kommt Ihnen das bekannt vor?«, fragte Robert.
    Kao Chih nickte und berichtete kurz von seinem Aufenthalt an Bord der Vyrk . »Aber dass es so groß ist, habe ich nicht gewusst. Es ist gewaltig – bestimmt fast eine Meile lang …«
    »Anderthalb Meilen, um genau zu sein«, sagte Robert. »Und es kommt geradewegs auf uns zu.«
    Das Schiff verfolgte stetig seinen Kurs. Mit den seitlichen Steuerdüsen drehte Robert das Kriegsschiff so, dass es den Bug dem sich nähernden Giganten zuwandte. Neben dem Roug-Giganten wirkte das Shyntanil-Schiff zwergenhaft klein. Als die grauen Oberflächen des Monsters die Sichtfenster ausfüllten, wurde es langsamer, und in seiner Brust tat sich eine rechteckige Öffnung auf. Robert blickte von den Instrumenten auf.
    »Sie haben uns mit den Greifern erfasst und ziehen uns in den Hangar.«
    Das Hangartor wirkte zunächst klein, wurde aber schnell größer. Dann glitt das Kriegsschiff auch schon in den Hangar mit seinen Staubuchten und Arretiervorrichtungen in allen möglichen Größen. Die Beleuchtung reichte bis in die fernsten Winkel, die Crewmitglieder auf dem Deck wirkten winzig.
    Eine blassgelbe Plattform schwenkte aus einer leeren Bucht hervor, und das Shyntanil-Schiff kam schließlich neben einem zweiten Schiff zur Ruhe, einem großen, rechteckigen Transporter. Die Heckluke wurde entriegelt und begann sich abzusenken.
    »Ich habe nichts damit zu tun«, sagte Robert. »Unsere Gastgeber haben die vollständige Kontrolle über das Schiff übernommen.«
    Sehr zu Kao Chihs Überraschung schritten vier Menschen mit Schultertaschen die Rampe hoch. Sie trugen die Arbeitskleidung der Menschensippe, doch Kao Chih kannte sie nicht. Drei von ihnen verteilten Trinkwasser und Essen an die Überlebenden, die vierte Person, eine Frau, näherte sich Kao Chih, stellte sich als Mu Liang vor und erklärte, sie habe einen Gravitationsschlepper gesteuert, als der Angriff stattgefunden habe.
    »Man hat uns erst vor einer Stunde geborgen«, sagte sie auf Mandarin. »Dann hat man uns gesagt, wir sollten verletzte Menschen mit Medikamenten und Nahrung versorgen. Wir hätten nie gedacht, dass sie … von der Erde kommen!« Sie warf einen Blick

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