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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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in dem Glauben hergekommen sind, die Kolonie sei in Gefahr. Dariens neuer Protektoratsstatus und die laufenden Verhandlungen zwischen der Erdsphäre und den Kommandanten der Hegemonie zeigen, dass eine solche Gefahr nicht besteht. Deshalb gibt es keinen Grund mehr für Sie, noch länger im System zu bleiben. Bitte ziehen Sie sich zurück.
    Es gibt noch ein Thema, das ich ansprechen möchte. Es betrifft Gregory Cameron, den ehemaligen wissenschaftlichen Leiter des Ausgrabungsprojekts an der Schulter des Riesen. Ich möchte jeden, der diese Erklärung hört, davor warnen, Mr. Cameron in irgendeiner Weise Glauben zu schenken. Er ist ein Abenteurer, ein Aufrührer und Lügner, und in Kürze werde ich wegen Hochverrats einen Haftbefehl gegen ihn ausstellen. Sollte er sich an Bord eines der Raumschiffe im Orbit von Darien aufhalten, fordere ich dessen Captain dringend auf, ihn an ein Raumschiff der Erdsphäre zu übergeben.
    Das wäre im Moment alles. Im Namen von Frieden und Gerechtigkeit wünsche ich Ihnen alles Gute.«
    Ash wandte sich an seinen Commoffizier und sagte: »Analysieren Sie das – ich will wissen, mit welcher Ausrüstung das aufgezeichnet wurde und was sich sonst noch darüber sagen lässt.«
    Alle Blicke waren auf Greg gerichtet, der nicht wusste, ob er sich ärgern oder laut herauslachen sollte.
    »Dieser lügnerische, intrigante, hundsgemeine Scheißkerl!«, knurrte er.
    »Ich nehme an, Sie wollen das nicht so stehen lassen«, sagte Ash mit dem Anflug eines Lächelns.
    »Verdammt, auf keinen Fall!«, sagte Greg und trat vor. »Können Sie mich auf denselben Kanal schalten? Sagen Sie mir Bescheid, wenn ich anfangen kann.«
    »Schauen Sie zum Bildschirm hoch und reden Sie, wenn Sie so weit sind«, meinte Ash.
    Greg nickte, legte den Kopf in den Nacken und setzte ein Lächeln auf.
    »Hallo, Alexandr. Hier spricht Greg Cameron. Ganz richtig, Greg Cameron, der Abenteurer, Freiheitskämpfer und Wüterich. Ich hab gerade eben Ihr Filmchen gesehen und muss sagen, das ist die bescheuertste Scheiße, die mir untergekommen ist, seit dieser rückgratlose heimtückische Kirkland über Vee erklärt hat, was für tolle Freunde die Brolts wären und wie sehr sie sich für uns hinterwäldlerische Dariener einsetzen würden, während sie in Wirklichkeit Jagd auf alle gemacht haben, die aus der Reihe tanzten. Ihre Erklärung war ganz nett, richtig würdevoll und so weiter, aber Sie haben ein paar Dinge ausgelassen – zum Beispiel die Fakten.
    Fakt Nummer eins – Sie wurden nicht von Terroristen gefangen gehalten. In Wahrheit haben Sie die vergangenen Wochen über mit Widerständlern zusammengearbeitet und an deren Seite gekämpft. Und jetzt kommt das pikante Fakt Nummer zwei – die ganze Zeit über haben Sie überlegt, wie Sie mir in den Rücken fallen können, ohne dass es an Ihnen hängen bleibt. Dann kam es zu dem entscheidenden Einsatz an der Schulter des Riesen. Sie haben sich selbst eingeladen, haben mitgeholfen, die Kampfmechas abzuwehren, die uns dort angegriffen haben, und genau in dem Moment, als ich am Boden war, völlig erschöpft oder total erledigt, wie ein guter Freund sagen würde – da haben Sie die Waffe gegen mich erhoben.«
    Gregs Augen blitzten, und es fehlte nicht viel, er hätte die Zähne gefletscht.
    »Ich erinnere mich noch sehr gut an den Moment Ihres niederträchtigen Verrats, Alexandr. Aber ich hatte Glück – jemand hat mich da weggeholt und mir das Leben gerettet. Ich wüsste gern, ob Sie sich noch an diesen Moment erinnern – tun Sie das? Aber ich spreche ja gar nicht zu Alexandr Washutkin, nicht wahr? Nein, Sie sind eine AI-Kreatur, etwas, das in einem Labor der Hegemonie ausgebrütet wurde …«
    Plötzlich schnitt ihm der gellende Alarm das Wort ab, und über Lautsprecher kam eine Durchsage.
    »Wir werden von unbekannten Angreifern unter Beschuss genommen – Achtung, Turbulenzen zu erwarten, ich wiederhole, Turbulenzen zu erwarten …«
    Greg hielt sich an einem fixierten Sessel in sendrukanischer Übergröße fest, doch auf die Heftigkeit der Erschütterung war er nicht vorbereitet. Alle wurden von den Beinen geworfen, und viele, auch Greg, verloren den Halt. Er wurde quer übers Deck geschleudert und versuchte, sich abzurollen. Als er mit dem Gesicht nach unten zur Ruhe kam, wurde er für einen Moment von Schwerelosigkeit erfasst. Er stieg ein Stück weit in die Luft, dann krachte er aufs Deck.
    Ash war schon wieder auf den Beinen und an einer der Konsolen zugange, während ihm

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