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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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eine noch das andere würde einsetzen müssen. Die Flure waren von Rauch erfüllt, denn an mehreren Stellen des Raumschiffs waren Feuer ausgebrochen, welche die automatischen Löschanlagen einzudämmen suchten. Noch schlimmer aber waren die Geräusche an der Außenhülle der Silberlanze – ein ständiges Klopfen, Dröhnen, Hämmern und das Schrillen von Drillbohrern. In gewisser Hinsicht waren die Cyborgs der Legion unglaublich unterentwickelt, doch auf kurze Entfernung waren ihre Waffen und Werkzeuge ausgesprochen effektiv. Zum Glück beschränkten sich ihre Aktivitäten bislang auf die Außenhülle, doch er wusste, dabei würde es nicht bleiben – er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie Cyborgs wie ein Schwarm von Mistkäfern, die einem toten Baro das Fleisch von den Knochen fraßen, über ein Schiff hergefallen waren.
    »Sicherheitswarnung, amtierender Commander Cameron, der Radius der Orbitalumlaufbahn nimmt weiter ab.«
    Greg klopfte grinsend auf das Comm in seiner Brusttasche.
    »Schön, deine Stimme zu hören, Silberlanze . Hatte schon befürchtet, du hättest schlappgemacht.«
    »Diese Intelligenz bewahrt ihre Integrität ungeachtet lokaler Probleme. Bitte beachten Sie, dass der Eintritt in die Atmosphäre in neunzehn Komma drei Minuten beginnen wird. Das Raumschiff wird in einundzwanzig Komma acht Minuten unbewohnbar werden. Notstart mit Rettungsboot wird dringend empfohlen.«
    »Ja, klar, ich arbeite dran. Gibt’s was Neues von unseren Gästen?«
    »Der Zustand der externen Sensoren verschlechtert sich kontinuierlich. Bislang wurden zwei große Cyborgeinheiten geortet. Ausladender Panzer mit Schneid-, Klammer- und Sägeextremitäten. Des Weiteren wurden neun kleinere Einheiten geortet, die zumindest halbautonom agieren. Zwei von ihnen haben die Personenschleuse in der Nähe des Brückendecks untersucht – diese Schleuse wurde bei den Angriffen nicht beschädigt, und die kleinen Einheiten sind nicht wieder dorthin zurückgekehrt. Die Attacken gegen die Außenhülle und die Aufbauten gehen weiter … Moment … Signal … leite um …«
    Die Commverbindung brach ab. Kopfschüttelnd eilte Greg weiter. Vor ihm war eine Schiebetür, hinter der sich eine Kreuzung von Niedergängen befand. Über einen davon gelangte er zu einem Quergang, der geradewegs zu den backbordseitigen Rettungsbooten führte. Doch dann sah er, dass die Luke verzogen war, und als er den Öffnungsschalter drückte, ruckte sie nur kurz, sonst tat sich nichts.
    Fluchend kehrte er um, diesmal im Laufschritt. Er musste ein Deck höher gehen, sich eine andere Durchgangsluke suchen und dann wieder zur Kreuzung hinuntersteigen …
    Also, wenn mich meine Enkelkinder mal nach der Schlacht um Darien fragen, werd ich um Geschichten nicht verlegen sein: »Ja, liebe Kinder, so war das damals … Ich war der letzte Überlebende an Bord des tapferen Raumschiffs Silberlanze , das im Begriff war, in der Atmosphäre des Planeten zu verglühen … Und auf dem Weg zum Rettungsboot habe ich mich verirrt …«
    Er lächelte, dann wurde ihm klar, dass ein Bericht über das Erscheinen der Legion wohl noch besser ankommen würde – dieses Ereignis und das darauf folgende Chaos würde er niemals vergessen.
    Erst war da ein blaues Leuchten gewesen, das durch die Wolkenrisse drang. Greg hatte gleich geahnt, dass es von der Schulter des Riesen herrührte, vom Warpbrunnen. Die Silberlanze war zusammen mit einer Handvoll anderer Schiffe, darunter das Kommandoschiff der Imisil, im Begriff gewesen, einen Zangenangriff auf das riesige Flaggschiff der Hegemonie durchzuführen, das im stationären Orbit des Waldmonds Niwjesta hing. Das über Breitband verbreitete Interferenzschrillen und das Leuchten hatten einige Verfolgungsjagden und Geplänkel unterbrochen, doch die meisten Aktionen gegen die dezimierten Verteidiger von Darien wurden mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt.
    Die Silberlanze und drei Kriegsschiffe der Erdsphäre wollten zur Ablenkung einen Frontalangriff ausführen, während die beiden verbliebenen Imisil-Schiffe im Schutz ihrer Stealthschirme den Heckantrieb des Flaggschiffs attackieren wollten. Sie hatten den Anflug gerade begonnen und streiften beinahe schon die Atmosphärenausläufer von Niwjesta, und das waffenstarrende Hegemonie-Flaggschiff gelangte eben in Sicht, als …
    Als im Holoschirm, der Darien anzeigte, ein Schwarm kleiner schwarzer Objekte auftauchte, die aus einem leuchtenden Wolkenstrudel aufstiegen. Das Flaggschiff der Hegemonie fuhr

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